Sonntag, 28. Dezember 2014

Hindenburgs 70. Geburtstag am 2. Oktober 1917 in Bad Kreuznach

Zahlreiche Filmaufnahmen und Fotografien entstanden aus diesem Anlaß

Drei Monate waren vergangen seit der Kanzlerkrise in Berlin und dem Sturz des Reichskanzlers Bethmann-Hollweg. Nun wurde der 70. Geburtstag des Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburgs (1847-1934) am 2. Oktober 1917 für das damalige Deutschland zu einem großen Ereignis. Es ahnte, welche Bedeutung für sein gegenwärtiges und künftiges Schicksal von dieser Obersten Heeresleitung ausging.

Abb. 1a: Von der Feier des 70. Geburtstages von Hindenburgs entstanden zahlreiche Fotografien 
Deshalb auch suchte der Kaiser Hindenburg zu seinem Geburtstag auf und wurden von diesem Besuch und den weiteren Feierlichkeiten viele Filmaufnahmen und Fotografien gefertigt. Es mag auch nicht unwichtig sein, das Bildmaterial dieses Tages zu kennen, um zu wissen, vor welchem historischen Hintergrund knapp zwanzig Jahre später der 70. Geburtstags Erich Ludendorffs am 9. April 1935 in Deutschland gefeiert wurde. Letzterem ist ja schon ein eigener Beitrag gewidmet worden.

Abb. 1: Nach seiner Geburtstagsansprache (siehe Film [1]) weist Ludendorff Hindenburg auf die verschiedenen angetretenen Abordnungen im Kurpark von Bad Kreunach hin - eine bekannte Aufnahme, entstanden am 2. Oktober 1917
Neuerdings ist vor allem auch ein 17-minütiger Filmstreifen zugänglich (Filmportal) (1), in dem von 2'54 bis 5'49 Erich Ludendorff im Namen der Obersten Heeresleitung und des deutschen Heeres Hindenburg die Geburtagswünsche ausspricht. Die gesamte Inhaltsangabe dieses Streifens gibt schon ganz gut den Ablauf der Feierlichkeiten überhaupt wieder (1):
Bericht von den Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag von Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg am 2.10.1917 in Bad Kreuznach.
Kaiser Wilhelm II. begibt sich mit Gefolge in die Villa Imhoff; Hindenburg verabschiedet ihn am Eingang (das Schild mit der Namensbezeichnung Villa Imhoff wurde aus Geheimhaltungsgründen geschwärzt);
Kinder aus Bad Kreuznach bilden beiderseits der Straßen Spalier und winken Hindenburg zu; Schulmädchen gratulieren ihm, dabei Adjudant Rittmeister von Pentz.
[2'54-5'49] General Ludendorff mit den Generalstabsoffizieren vor der Villa; Ludendorff gratuliert Hindenburg; Begrüßung der angetretenen Generalstabsoffiziere; Hindenburg und Ludendorff auf der Terasse, anschließend begeben sie sich in den Park.
Gratulation durch den Landrat und die Leiter der Behörden im Park; Vorstellung einzelner Zivilisten durch den Landrat; Hindenburg besichtigt angetretene Kriegsveteranen von 1866 und 1970, verwundete Soldaten, Turnvereine und die Freiwillige Feuerwehr.
Reichskanzler Georg Michaelis verlässt die Villa Imhoff und steigt ins Auto;
Hindenburg im Kreise seiner Familie mit Ehefrau Gertrud und den Töchtern Frau von Brockhusen und Frau von Pentz, sowie Schwiegersohn Rittmeister von Pentz beim Spaziergang und am Kaffeetisch.
Empfang im Quartier von Kaiser Wilhelm II.; Offiziere betreten die Terasse, unter anderem Reichskanzler Michaelis und Hindenburg mit Mokkatasse; Offiziersgruppen im Gespräch, unter anderem Wilhelm II., Michaelis und Ludendorff mit Kurt Freiherr von Lersner;
Hindenburg mit den Kommandeuren der Regimenter, deren Chef er ist, auf der Freitreppe: Oberstleutnant von Schönstadt, Kommandeur des 3. Garde-Regimets F., Kapitän zur See von Karpf, Kommandant der S.M.S. "Hindenburg" und Oberstleutnant Behrboom, Kommandierender des Infanterie Regiments 147 (2. masurisches);
Hindenburg und Wilhelm II. im Gespräch; Wilhelm II. geleitet Hindenburg zum Auto und verabschiedet sich; Hindenburg und Ludendorff steigen ein und fahren ab.
Ergänzende Szenen sind in zwei weiteren Filmen enthalten (2-3).
Abb. 2: Nach der Mittagstafel, bei der der Kaiser Hindenburg "in warmen Worten als Feldherrn und Heros des deutschen Volkes gefeiert hatte"
Mit Hilfe dieser Filmstreifen lassen sich nun auch leichter zahlreiche Fotografien zuordnen, die aus diesem Anlaß entstanden sind.
Abb. 3: Der Kaiser verabschiedet sich von Exzellenz Ludendorff
Etwa die bekannten in Abbildung 1 und 3.

Abb. 3a: Der Kaiser verabschiedet sich von Exzellenz Ludendorff
In Abbildung 4 sitzt Hindenburg 1917 im Wagen mit Ludendorff. 1933 und 1934 sollte er ähnlich zusammen mit Adolf Hitler in einem Wagen sitzen.

Abb. 4: "Kreuznach Hindenburg Geburtstag 1917" steht handschriftlich in Bleistift auf der Rückseite dieses Fotos (Herkunft: Ebay)
Erwähnt sei, dass aus Anlaß des Hindenburg-Geburtstages öffentliche Musikaufführungen, Ansprachen, Vorführungen (Sportwettkämpfe, Theateraufführungen) und sonstige Festlichkeiten in ganz Deutschland und in den von Deutschland besetzten Gebieten stattgefunden haben. Als Beispiel sei eine "Festordnung" aus der damaligen "Grodnoer Zeitung" gebracht.

Abb. 5: Grodnoer Zeitung ehrt Paul von Hindenburg, 2.10.1917
"Turnen an Reck und am Barren" heißt es im zweiten Teil dieser Festordnung. Derartige Sportwettkämpfe gab es im Jahr 1918 auch auf sogenannten "Ludendorff-Tagen", abgehalten dann wohl am 9. April 1918, dem 53. Geburtstag Ludendorffs. Diesen soll auch noch einmal ein eigener Blogartikel gewidmet werden. Der Grodnoer Männerchor sang unter anderem "Die Himmel rühren des Ewigen Ehre" und das "Niederländische Dankgebet".
Abb. 6: Feier des 70. Geburtstages Hindenburgs in Grodno, 2.10.1917

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  1. Hindenburgs 70. Geburtstag im Großen Hauptquartier. Militärisch-amtlicher Film des Bild- und Film-Amtes (BUFA). (17'12) 2.10.1917 (Filmportal)
  2. Hindenburgs 70. Geburtstagfeier beim Kaiser im Großen Hauptquartier. Militärisch-amtlicher Film des Bild- und Film-Amtes (BUFA). (5'58) 2.10.1917 (Filmportal)
  3. Unser Hindenburg. Militärisch-amtlicher Film des Bild- und Film-Amtes (BUFA). (6'35) (Filmportal a); anderer Titel "Ein Tag bei Generalfeldmarschall von Hindenburg" (bessere Qualität) (Filmportal b)

Sonntag, 2. November 2014

Geheimdienste freuen sich über zwischenmenschliche Zerwürfnisse

Der Weggang von Werner Preisinger aus Tutzing im Jahr 1958
- Eine Folge der Zersetzungsarbeit von Geheimdiensten?

Das zentrale Ereignis in der inneren Geschichte der Ludendorff-Bewegung nach 1945 ist der Weggang von Dr. Werner Preisinger (1905-1986) aus Tutzing im Jahr 1958 gewesen, das Zerwürfnis zwischen ihm und Mathilde Ludendorff. Mathilde Ludendorff hatte große Erwartungen auf seine Mitarbeit gesetzt. Sie sah ihn, den Geschichtslehrer, als den Begabtesten seiner Generation an, darin, angemessen über ihre Philosophie sprechen und schreiben zu können. Und sie hatte gehofft, dass er die Ludendorff-Bewegung nach ihrem Tod weiterführen würde. Denn ihren Schwiegersohn Franz von Bebenburg hatte sie dafür als nicht geeignet angesehen.

Abb.1: Mathilde Ludendorff 1953
Und da diese Weiterführung der Ludendorff-Bewegung von beiden Seiten als etwas höchst Wesentliches und Wichtiges angesehen wurde, die moralischen Maßstäbe also sehr hoch angesetzt worden waren, stand seit diesem Zerwürfnis von beiden Seiten aus der Vorwurf menschlichen Versagens im Raum.

Seither "schieden" sich an der Person Werner Preisingers "die Geister". Und fast jeder damalige Zeitgenosse, der etwas von diesen Auseinandersetzungen mitbekommen hat, und den man Jahrzehnte später dazu noch befragen konnte, hatte eine eigene Sichtweise auf sie. Da waren jene, die Werner Preisinger schwere Vorwürfe machten, dass er sich gegenüber Mathilde Ludendorff unangemessen verhalten hätte, dass er einer so hochbetagten Frau so vieles so schwer gemacht hätte. Und da waren jene, die meinten, dass Mathilde Ludendorff Werner Preisinger nicht richtig behandelt hätte.

Und es gab noch Dritte, vielleicht die Mehrheit derjenigen, die von diesem Geschehen etwas mitbekamen. Sie ergriffen keine Partei. Und sprachen höchstens mit bedauernder Miene von einem "tragischen" Geschehen.

Was meinte Mathilde Ludendorff darüber?

Werner Preisinger hat sich - soweit bekannt - zu all dem niemals mehr schriftlich geäußert. Auch von Mathilde Ludendorff sind wenig konkrete Äußerungen bekannt. Aber klar hat sie noch im Frühjahr 1958 (in ihrem Aufsatz "Was ist zu beklagen?") ihre Meinung zum Ausdruck gebracht, dass dieses Zerwürfnis von interessierter Seite auf geschickte Weise hochgeschaukelt worden ist. Um es im Klartext zu sagen: Ihrer Meinung nach beruhte das Zerwürfnis auf der geschickt eingefädelten Zersetzungsarbeit von Geheimdiensten.

Abb. 2: Werner Preisinger (bei Murnau)
Viele werden damals - und noch heute - über eine solche Einschätzung den Kopf geschüttelt haben oder schütteln.

Dafür gibt es aber weitaus weniger Grund, seit bekannt ist, dass jene unmittelbar nachfolgenden weltweiten Hakenkreuzschmierereien der Jahre 1959 und 1960, die die Steilvorlage boten zum Verbot des "Bundes für Gotterkenntnis" im Jahr 1961, eine zwischen westlichen und östlichen Geheimdiensten abgesprochene Aktion gewesen ist, die in Camp David, USA, beim Besuch von Nikita Chruschtschow zwischen den Geheimdiensten abgesprochen worden ist. (So unter anderem dargestellt von Armin Mohler in seiner Schrift "Vergangenheitsbewältigung". Dass es sich bei den Hakenkreuzschmiereien um eine östliche Geheimdienstaktion gehandelt hat, haben zwischenzeitlich auch viele andere Autoren - etwa der Historiker Michael Wolfsohn - auf der Grundlage von Überläufer-Berichten und ähnlichem gesagt.)

Da ist es nahe liegend, dass die von Mathilde Ludendorff angenommene, vorausgegangene innere "Zersetzungsarbeit", für die ja die Stasi und östliche Geheimdienste auch sonst so gut bekannt sind, tatsächlich stattgefunden hat und sich auswirken konnte.

Ich selbst habe allerhand Menschen zu dem Weggang von Werner Preisinger aus Tutzing befragt. In dem näheren Umfeld der Familie und der Nachkommen von Werner Preisinger will man sich wohl am wenigsten mit diesen Dingen beschäftigen. Man will sie auf sich "beruhen" lassen. Man will Wunden verheilen lassen statt sie aufzureißen, auch noch nach so vielen Jahrzehnten. Franz von Bebenburg hat bei einer Gelegenheit von seinen "Bemühungen" geschrieben, Werner Preisinger trotz aller Schwierigkeiten in Tutzing zu halten, welche aber schließlich an der Weigerung von Werner Preisinger gescheitert seien.

In einem Beitrag (St.gr., 01/2012) habe ich den Briefwechsel zwischen Ilse Behrens und Eberhard Beißwenger zu diesem Geschehen ausgewertet, in dem sich schon einiges von den damaligen zwischenmenschlichen "Gelagertheiten" wiederspiegelt. Bevor es zum Zerwürfnis zwischen Werner Preisinger und Mathilde Ludendorff gekommen war, war es schon zum Zerwürfnis zwischen ihm und Ilse Behrens gekommen. Ilse Behrens stand als Schriftstellerin und Kulturvermittlerin in ihrer Begabung wohl Werner Preisinger kaum nach, hat aber nur wenig über Philosophie selbst geschrieben. Durch Werner Preisinger vor allem war sie selbst erst zur Ludendorff-Bewegung gekommen und an ihrem Zerwürfnis mit ihm wird schon erkennbar, dass es damals zu zwischenmenschlichen Spannungen auch sonst sehr leicht kommen konnte.

Abb. 3: Als Geschäftsführer des "Bundes für Gotterkenntnis" unterschrieb Werner Preisinger 1956 und 1957 in Tutzing Quittungen für Spenden, die vor allem auch dazu bestimmt waren, seinen Lebensunterhalt sicherzustellen (Herkunft: Ebay, Januar 2015)
Doch in diesem Briefwechsel spiegelt sich auch wieder, über wie viele Monate Mathilde Ludendorff dennoch hoffte, all die mit solchen Zerwürfnissen verbundenen Schwierigkeiten meistern zu können. Es schimmert in ihm auch ihre Erschütterung und Angegriffenheit durch, nachdem klar geworden war, dass die Schwierigkeiten nicht hatten gemeistert werden können.

Und diese Eindrücke decken sich mit den wenigen Worten, die Annemarie Kruse (gest. März 2016), die langjährige Haushälterin Mathilde Ludendorffs, im Frühjahr 2001 anlässlich einer persönlichen Nachfrage äußerte. Ihre Worte scheinen den eigentlichen Zusammenhängen am nächsten zu kommen. Sie sagte, dass sie es nie habe verstehen können, wie es so weit habe kommen können. Mathilde Ludendorff und Werner Preisinger wären über Monate und Jahre hinweg sozusagen "ein Herz und eine Seele" gewesen, hätten Stunden lang miteinander gesprochen, immer wieder wäre Werner Preisinger "herüber" gekommen (von Feldafing). Das Verhältnis wäre außerordentlich herzlich gewesen.

Es war ihr noch im hohen Alter ein Rätsel, wie ein so herzliches Verhältnis in einem so schwerwiegenden Zerwürfnis enden konnte. Und sie zeigte sich noch so viele Jahrzehnte danach traurig und erschüttert darüber. Ich denke, dass das im Wesentlichen auch die Sichtweise von Mathilde Ludendorff selbst gewesen ist.

Geheimdienste lauern auf zwischenmenschliche Zerwürfnisse

Über zwischenmenschliche Zerwürfnisse freuen sich Geheimdienste am meisten. Sie lauern richtig gehend auf sie. Oftmals lassen sie ihre Sendlinge Jahre und Jahrzehnte lang auf Lauerstellung liegen. Um im rechten Moment das Entscheidende zu tun. Denn diese zwischenmenschlichen Zerwürfnisse lähmen den Widerstand gegen ihre Arbeit am nachhaltigsten, tragen am meisten zur Erreichung ihrer Ziele bei. Nichts ist ihnen wichtiger, als das herzliche Vertrauensverhältnis zwischen den beteiligten Personen zu zerstören, als "Spaltungen" zwischen ihnen zu bewirken.

Das ist überall und immer wieder zu erkennen, wohin man blickt in der Geschichte der letzten hundert Jahre. Insbesondere bezüglich vieler gut aufgearbeiteter Fälle von Zersetzungsarbeit der DDR-Staatssicherheit (die ja sogar, wie wir heute wissen, vor der Zerstörung von Ehen nicht zurückschreckte). Aber deshalb freuen sie sich auch darüber, wenn sich im Nachgang über solche Zerwürfnisse "Sprachlosigkeiten" ausbreiten, sie geradezu zu einem Tabubereich werden.

Und sie freuen sich darüber, wenn niemand Mathilde Ludendorff wirklich ernst nimmt, wenn sie geschickte Zersetzungsarbeit von Geheimdiensten als letzte Ursache für das hier behandelte Geschehen angenommen hat.

Ich neige inzwischen auch zu der Einschätzung, dass das "eifersüchtige" Verschlossenhalten des Ludendorff-Archivs in Tutzing noch heute vor allem aus der Sorge heraus geschieht, dass niemand allzu unliebsame Fragen stellt. Dass die Aufarbeitung der Geschichte der Ludendorff-Bewegung der 1950er Jahre weiterhin in der Hand weniger bleibt, die dann reichlich krude "offizielle" Darstellungen darüber geben können (Hans Kopp, Franz von Bebenburg).

Und dass man sich freut, wenn man über den Tatbestand des Verschlossenhaltens erneut zwischenmenschliche Zerwürfnisse aller Art hochschaukeln kann und das dann erneut als ein "tragisches" Geschehen "bedauern" kann, bzw. wenn man ausstreuen kann, es würde unnötigerweise abträgliche Streitereien in die kleine Zahl der Anhängerschaft hinein getragen. Das fällt alles nicht schwer und die Freude innerhalb interessierter Kreise daran ist groß.

Es müssten einmal systematischer Äußerungen Erich und Mathilde Ludendorffs zusammen getragen werden über ihre Beobachtungen und Erfahrungen, die sie bezüglich der Unterwanderung und Zersetzungarbeit von gegnerischer Seite machten. So hatte Mathilde Ludendorff etwa schon in ihrem Aufsatz "Die feste Untermauerung" ("Der Quell", 9. Mai 1956) über die Geschichte der Ludendorff-Bewegung geschrieben:
Immer wieder wurden entsprechende Menschen mit solchen Aufträgen aus Geheimorden wie den Guoten, den Skalden, den Druiden usw. in unsere Reihen gesandt. Es drängten sich in unsere Bewegung viele durch Geheimorden an ihre vorgeschriebenen Ziele gebundenen Menschen. 
So viel man sieht, fällt selbst den überzeugtesten heutigen Ludendorff-Anhängern schwer zu glauben, dass solches in breiterem Umfang vor oder nach dem Tod von Mathilde Ludendorff geschehen sein könnte. Nach dem Tod von Mathilde Ludendorff natürlich noch mit viel größerer Wahrscheinlichkeit. Denn wer hätte nach ihr die Autorität gehabt, etwas allgemeiner verbindliches darüber zu sagen? Etwas ähnlich für die Anhängerschaft allgemein Verbindliches, was Mathilde Ludendorff noch 1958 in ihrem Aufsatz "Was ist zu bedauern?" ("Der Quell", 9. Juni 1958) über den erfolgreichen Verlauf der Feiern zu ihrem 80. Geburtstag im Oktober 1957 gesagt hatte, woran sie dann die folgenden Gedanken knüpfte (Hervorh. nicht im Orig.):
Diese überstaatlichen Mächte, die nur bei restloser Ausrottung all unserer Werke und unseres Wirkens ihre eigene Arbeit in der Zukunft voll gerettet sehen würden, erschrecken natürlich jedes Mal über den Auftrieb, den die Geburtstagsfeiern für die Mitkämpfer bedeuten. So sind denn die jeweils sich anschließenden Versuche der Verleumdung, vor allem auch die Bemühungen, Zank und Misstrauen in der kleinen Kampfschar zur Aufblüte zu bringen, natürlich eine stete Begleitmusik der Geburtstagsfeiern. Da sie nun ebenso klug sind wie listig, so ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sie im Höchstmaße zu erreichen suchen, worauf ich in meinen Worten am 4. 10. hingewiesen habe. Die Einzigen, so erinnerte ich, die die reine Idee, die nur dem Schöpfungsziel dient, hemmen können, sind die, die die Ziele des Hauses Ludendorff öffentlich vertreten, aber durch unvollkommenes Handeln den Sieg hinauszögern können.
Die verschiedenen die Welt beherrschenden Priesterreiche haben die an sich sinnvolle Unvollkommenheit der Menschen stets ungeheuer geschickt ausgenützt, und so ist es ihnen gelungen, das Höchstmaß solcher Auswirkung der Unvollkommenheit in den Völkern zu erreichen. Die günstigsten Vorbedingungen haben sie dadurch geschaffen, dass sie sie durch Fremdreligionen (...) entwurzelt haben. In solcher Entwurzelung wurde die Mehrheit unserer kleinen Mitkämpferschar noch in ihrer Kindheit auferzogen, und so ist es denn natürlich sehr begreiflich, dass sogar unter denen, die selbst fest überzeugt sind, auf dem Boden der Kampfziele Erich Ludendorffs und meiner Werke der Gotterkenntnis zu stehen, dem eifrigen Ausnützen ihrer Unvollkommenheit von seiten der Gegner zu geringen Widerstand entgegensetzen.
Diese aber bemühen sich immerwährend und meist in sehr geschickter Anpassung an die Eigenart der einzelnen, sie zum Misstrauen untereinander zu veranlassen, denn das gegenseitige Vertrauen der kleinen Schar von Mitkämpfern wäre ja eine prachtvolle Stütze im Wirken für unsere Ziele, und das ist natürlich den Gegnern höchst unwillkommen. So beklagenswert für uns nun auch diese gesteigerten Bemühungen im Anschluss an die Geburtstagsfeiern sind, so darf es uns jedenfalls nicht wundern. Die Verleumdungsfeldzüge und das Wecken von Zwietracht, Eifersucht und Misstrauen sind nur das Zeugnis dessen, wie klar die Gegner die Gefahr für sich erkennen.

Sonntag, 12. Oktober 2014

Einiges zu den Finanzen der Ludendorff-Bewegung 1938 bis 1948

Was war der "Heidenschatz"?
Mathilde Ludendorff und eine Getreidemühle (1944 bis 1948) - Eine - bis auf weiteres - unvollständige Chronologie und Dokumentation

Abb. 1: "Für treue Kampfarbeit und Heidenschatzspende" - Eine Art Spendenquittung, ausgestellt von Mathilde Ludendorff für das Jahr 1943
2011 wurde in der Zeitschrift der Ludendorff-Bewegung "Mensch & Maß" eine Art Spendenquittung, ausgestellt von Mathilde Ludendorff für das Jahr 1943, veröffentlicht (siehe Abb. 1) zusammen mit der Frage (8):
Wer kennt die Heidenschatzspende?
Wer kann Auskunft über die Heidenschatzspende geben? Die Dankeskarten sind von Mathilde Ludendorff unterschrieben worden und stammen aus den Jahren 1941 bis 1947 (siehe Bild). (...) War dies eine Fortführung des Ludendorff-Kampfschatzes, der zwischen 1925 und 1937 Spenden für den Aufklärungskampf einwarb?
Es wurde dann um Zuschriften gebeten. Soweit übersehbar, ist seither in der Zeitschrift keine Antwort auf diese Fragen veröffentlicht worden. Bei dieser Frage wäre ja zunächst einmal zu klären, was eigentlich der hier genannte "Ludendorff-Kampfschatz" gewesen ist. Im März 1957 schrieb Werner Preisinger in einem Rundbrief des "Bundes für Gotterkenntnis" von den vielen geplanten Veranstaltungen und Vorhaben der nächsten Zukunft und setzte dann fort:
Alle diese Aufgaben stellen aber an die Finanzkraft des Bundes besonders hohe Anforderungen, die aus den Mitglieds-Beiträgen allein nicht bestritten werden können. Wir sind für diese Ausgaben auf die Spendenfreudigkeit unserer Mitglieder angewiesen.
Wie der Feldherr zu seinen Lebzeiten sich als Geburtstagsgeschenk eine Spende für den Heidenschatz wünschte, so nehmen wir die Zeit seines Geburtstages zum Anlass, uns mit der Bitte für eine Spende ... an Sie zu wenden. ... Es soll unsere Spende und unser Wille, seinen Einsichten zum Siege zu verhelfen, unser Dank an den großen Toten sein.
Es lebe die Freiheit!
Tutzing, im Lenzing 1957 Bund für Gotterkenntnis (L) e.V.
Dr. Werner Preisinger
In diesen Ausführungen wird schon deutlich, dass es sich schlicht um ein Spendenkonto handelte, durch das sicherlich Saalmieten, Reisekosten, Kosten der Geschäftsführung allgemein und was immer sonst bestritten werden konnten.

In dem dem vorliegenden Blogbeitrag soll im weiteren nach und nach zusammen getragen werden, was sich noch weiter als Antwort auf die gestellte Frage an Tatsachen und Hinweisen derzeit zusammenstellen lässt.

Allerdings soll nicht verhohlen werden, dass die Fragestellung selbst schon eigentümlich ist. Schließlich werden die Fragenden doch wohl Zugang zum Ludendorff-Archiv in Tutzing haben, wo doch die Unterlagen vorliegen müssen, die (auch) diese Frage werden beantworten können. Warum schauen sie dort nicht einfach nach und veröffentlichen die Ergebnisse ihres Nachsehens?

Aber wie auch immer. Dieses Ludendorff-Archiv wird - gegen den ausdrücklichen, oft wiederholten Willen von Erich und Mathilde Ludendorff - und ganz entgegen der von ihnen wie selbstverständlich vertretenen Haltung in kulturgeschichtlichen Fragen heute wie ein vatikanisches Geheimarchiv betrieben. Vorläufige Antworten müssen deshalb von woanders her bezogen werden. Und das gilt ja auch für viele andere hier auf dem Blog gestellte Fragestellungen. Im folgenden ein grober chronologischer Abriss.

1938

1938 heiratete Asko von Kemnitz, einer der beiden Söhne und Mitarbeiter von Mathilde Ludendorff. Mathilde Ludendorff berichtete im November 1947 (siehe unten) (6, S. 15):
Ich hatte im Jahre 1938 meine Papiere des Privatvermögens in einer Mühle angelegt, schon gleich in der sicheren Hoffnung, wenn Krieg komme, die ideellen Unternehmen wirtschaftlich sichern zu können.
Mit ideellen Unternehmen war, wie wir sehen werden, der "Heidenschatz" und der Ludendorffs Verlag gemeint. Wahrscheinlich handelt es sich bei der hier genannten Mühle schon um jene in Hettenshausen, die im folgenden eine Rolle spielen wird. Wie Mathilde Ludendorff dazu kam, gerade in dieser Mühle Vermögenswerte anzulegen, ist vorläufig nicht bekannt.

1940

Am 11. März 1940 schreibt Frieda Stahl, die Schwester Mathilde Ludendorffs, an letztere:
Daß nun wieder etwas in der Mühle kaputt ist, ist doch schlimm.
Das ist ein weiterer Hinweis, dass mit der Mühle schon in dieser Zeit gearbeitet wurde.

1944

Abb. 2: Scheller-Mühle in Hettenshausen
Asko von Kemnitz war wie sein Bruder Hanno im Jahr 1940 gemustert worden und wurde im weiteren Verlauf des Krieges Offizier bei der deutschen Wehrmacht und kam zum Kriegseinsatz, wie noch zu hören sein wird (siehe unten). Vor allem der vormalige Mitarbeiter Erich und Mathilde Ludendorffs, der Schriftsteller Walter Löhde, war in den Endjahren des Zweiten Weltkrieges mit der Verwaltung der Gelder des "Heidenschatzes" im Zusammenwirken mit Mathilde Ludendorff befasst.

Im Jahr 1944 wurde von Mathilde Ludendorff in Hettenshausen bei Pfaffenhofen eine Mühle gekauft als Geldanlage und Sicherheit für die zu erwartenden Umbrüche der nächsten Jahre (2). Hettenshausen liegt etwa 45 Kilometer nördlich von München (1, S. 12). Die Familie Scheller betreibt noch heute die Scheller-Mühle in Hettenshausen, die seit 1450 urkundlich erwähnt ist und seit 1834 im Besitz der Familie ist.

Möglicherweise war dies dann die von Asko von Kemnitz betriebene Mühle, die die Familie Scheller nach 1960 wieder übernommen hat. (Vielleicht gibt es  in Hettenshausen aber auch zwei Mühlen: Ilmweg 11 und Mühlweg 6.)

1945

Mit den Bombardierungen Münchens, den Ein- und Umquartierungen und schließlich mit dem Einmarsch der Amerikaner 1945 kam die Tätigkeit des Ludendorff-Verlages vollständig zum erliegen. Und auch Walter Löhde konnte nun nicht mehr auf sein bisheriges Gehalt von Seiten des Verlages setzen. In seiner wirtschaftlichen Not trat er - wie so viele damals - wieder in die evangelische Kirche ein. Diese Entscheidung warf natürlich in Anhängerkreisen der Ludendorff-Bewegung kein gutes Licht auf einen so engen vormaligen Mitarbeiter Erich Ludendorffs. Auch sonst kam es zwischen 1945 und 1949 zu starken Spannungen zwischen Walter Löhde und Mathilde Ludendorff.

Da diese Spannungen dokumentiert wurden, kann man diesen Dokumentationen einige Einzelheiten zu den Geschehnissen der Jahre vor und nach 1945 entnehmen.

Walter Löhde wurde 1945 nach dem Einmarsch der Amerikaner in seinem Dorf bei Seeshaupt, wo er Zuflucht gefunden hatte, zum Bürgermeister gewählt, ebenso wie dies Asko von Kemnitz zur gleichen Zeit in Hettenshausen widerfuhr. Von 1945 bis 1960 war Asko von Kemnitz jedenfalls Bürgermeister von Hettenshausen. Und in dieser Eigenschaft war er offenbar auch Vorsitzender der dortigen Spruchkammer (3).

1946

Am 25. März 1946 schrieb Walter Löhde nun an einen Freund über Mathilde Ludendorff aus den damals entstandenen Spanungen heraus (6, S. 1f):
Sie hat sich bereits im Jahr 1944 eine Mühle gekauft, die ihr Sohn betreibt und in der die Gelder des Bundes, des Heidenschatzes und des Verlages nutzbringend angelegt sind.
1947

Am 30. Januar 1947 brannte die Mühle nieder (6, S. 25). Am 3. Oktober 1947 erzählte Walter Löhde ihn besuchenden Ludendorff-Anhängern (6, S. 10),
daß Frau Ludendorff das Vermögen des Heidenschatzes, zirka Mk 100.000,- in der Mühle des Sohnes nutzbringend angebracht hätte. (...) Einer der Söhne hätte Mk. 44.900,- vom Bund abgehoben und sie privat verbraucht. Diese wirtschaftlichen Eingriffe stänken zum Himmel. Frau Dr. Ludendorff hätte jedoch schnellstens die Sache bereinigt, es sei ihr selbst sehr unangenehm gewesen. Sie hätte angeordnet, daß der Sohn keine Vollmacht über den Geldverkehr weiterhin hätte.
Mathilde Ludendorff hielt als Bemerkung zu dieser Aussage, die ihr neben anderem berichtet wurde, schriftlich fest (6, S. 12):
Die Anlage von Geldern in der Mühle sollte eine Sicherstellung bezwecken, da die Gefahr bestand, daß die nationalsozialistische Regierung durch die Gestapo die Hand darauf legen würde, nachdem der Verlag schon lange nicht mehr arbeiten konnte. Über die näheren Vereinbarungen weiß Dr. Carl Schramm Bescheid.
Dr. Carl Schrammn war zu jener Zeit der Rechtsanwalt Mathilde Ludendorffs. Am 6. November 1947 schreibt sie an das Ehepaar Neuhaus über Walter Löhde (S. 15):
Ich brauche wohl nicht zu sagen, daß, seine Behauptungen, wir hätten für das privatwirtschaftliche Unternehmen der Mühle die Gelder von Heidenschatz, Bund und Verlag nutzbringend verwertet, die Tatsachen auf den Kopf stellen. Ich hatte im Jahre 1938 meine Papiere des Privatvermögens in einer Mühle angelegt, schon gleich in der sicheren Hoffnung, wenn Krieg komme, die ideellen Unternehmen wirtschaftlich sichern zu können. Herr Löhde wußte genau, daß die Mühle sich selbst dadurch zu schädigen bereit war, daß sie Gelder der ideellen Unternehmen im Getreidewert erhalten wollte, daß aber, weil derartiges Handeln von der Gestapo als Erwartung einer Geldentwertung geahndet wurde, solche Absicht nicht durchgeführt werden konnte. Ich brauche wohl nicht zu beteuern, daß weder der Bund noch der Heidenschatz, noch der Verlag auch nur einen Pfennig eingebüßt hat und wir in all den schwierigen Lagen unterschiedlicher Bedrohung solcher Konten vor allem auch im Hitlerreich die rechten Maßnahmen trafen, um die uns am Herzen liegenden ideellen Unternehmen vor Schaden zu schützen. Die Buchführungen beweisen das. Gewiß habe ich im Februar Herrn Löhde an Stelle meines Sohnes deshalb zum stellvertretenden Geschäftsführer ernannt, weil mein Sohn damals ununterbrochen an der Front war und wir oft rasch disponieren mußten. Es ist Lüge, daß mein Sohn 44.600 Mark vom Bund privat verbraucht habe! Es ist ungeheuerlich von Herrn Löhde, so an Herrn Voß zu schreiben und zu Ihnen zu sprechen, obwohl er so genau Bescheid weiß.
Am 19. November 1947 schreibt Rechtsanwalt Leysieffer an Walter Löhde zu den eben erwähnten Vorgängen und Behauptungen (6, S. 18a):
Das alles ist umso bedenklicher, als Sie nur zu genau den von Ihnen den Herren Hänisch und Voß und Herrn und Frau Neuhaus gegenüber gemachten unrichtigen Angaben abweichenden wahren Sachverhalt kennen, zumal Sie selbst seinerzeit diesbezügliche Verhandlungen mit Herrn Rechtsanwalt Dr. Schramm geführt und von der Richtigkeit der damals ergriffenen Maßnahmen auch persönlich durchaus überzeugt waren und selbst dazu geraten haben. Ich kann es mir deshalb auch versagen, an dieser Stelle im einzelnen zu Ihren unwahren Behauptungen Stellung zu nehmen und diese zu widerlegen.
1948

Am 23. Januar 1948 schreibt der Rechtsanwalt Mathilde Ludendorffs, Leysieffer, an Walter Löhde (S. 24):
Daß die auf der Mühle Hettenshausen sichergestellten Gelder schon längst in dem Augenblick zurückgegeben wurden, als sie nicht mehr als eine sichere Anlage erschienen, weil die Mühle mit all ihren wertvollen Maschinen am 30. 1. 47 niedergebrannt ist, das konnten Sie nicht wissen. 
Und:
... Zumal Sie, wie bereits gesagt, alles noch dadurch so sehr verschärften, daß Sie dem Ehepaar Neuhaus gegenüber mit keiner Silbe erwähnten, wie berechtigt das Bestreben der Sicherstellung des Gelder deshalb war, weil von Frau Dr. Ludendorff und auch von Ihnen die Niederlage Hitlers und besonders auch deswegen eine Gefährdung der Gelder vorausgesehen wurde. Mir liegt auch eine Stellungnahme des Herrn RA. Dr. Schramm vor, welche die ideellen Beweggründe dieser wirtschaftlichen Sicherstellung voll berechtigt bestätigt und Folgendes ausdrücklich betont: Herr Dr. Schramm habe wegen der treuhänderischen Verwaltung von Geldern des Heidenschatzes und des Bundes für Gotterkenntnis ausschließlich mit Ihnen verhandelt, wobei Sie davon ausgegangen seien, daß diese Gelder durch den Kriegsausgang verloren gehen könnten und deshalb gesichert werden sollten; zum Teil seien die Gelder schon auf der Mühle Hettenshausen dinglich gesichert gewesen, zum Teil hätte aber auch der Verlag noch Barbestände gehabt, die noch mit hätten gesichert werden sollen. Außerdem wären durch Sie Verträge vorgelegt worden, die eine Sicherung über eine "Getreidewert-Klausel" enthielten. Danach sei es dann zu Vertragsentwürfen und endgültigen Verträgen gekommen, wonach alle diese Gelder auf der Mühle in Hettenshausen dinglich gesichert wurden. Wörtlich fügt Herr Dr. Schramm hinzu: "Ich stelle fest, daß diese ganzen Verhandlungen auf Veranlassung und Wunsch des Herrn Löhde geführt würden und das Ergebnis sein volles Einverständnis hatte. Ich hielt diese Form der Sicherheit nach den damaligen Verhältnissen auch für die einzig mögliche. Wenn Herr Löhde sich daran nicht mehr erinnert, muß es sich um eine Gedächtnisstörung handeln."
Weiter schreibt er (6, S. 26):
Triumphierend sprachen Sie, wie meine Auftraggeberin jetzt erst erfuhr, seinerzeit schon im Verlag von "Unterschlaggung"; mit gleicher heute erst verständlicher hämischer Miene erstatteten Sie meiner Auftraggeberin Bericht und mußten sich von ihr sofort über die tatsächlichen Verhältnisse aufklären lassen, was Sie aber nicht hindert, immer wieder Ihre unhaltbaren Verdächtigungen zu wiederholen. Tatsächlich wissen Sie nur zu gut, daß es sich auch hier angesichts der nahen Niederlage nur um eine Fortsetzung der auch von Ihnen erstrebten Sicherstellung der Gelder handelte, die Herr von Kemnitz anläßlich eines zweitägigen Urlaubs, wie sein späterer Brief von der Front an meine Auftraggeberin, die er auch telefonisch nicht zu erreichen vermocht hatte, berichtete, in Getreide glaubte anlegen und mit sichern zu sollen, nicht wissend oder auch nur ahnend, welcher unheimlichen Gefahr er damit nach der Frau Dr. Ludendorff durch Herrn RA. Dr. Schramm zuteilgewordenen Auskunft vor allem auch sich selbst von seiten der Naziregierung bzw. der Gestapo aussetzte. Deshalb die außerordentliche, Ihnen auch sofort bekanntgegebene Erregung meiner Auftraggeberin und ihr Entschluß, eine Änderung in der Verfügun'gsverhältnissen eintreten zu lassen, nur, um Herrn von Kemnitz, der ja infolge seiner Abwesenheit nicht über alles unterrichtet sein und werden konnte, zu schützen, nicht aber, um ihn, wie Sie es jetzt hinzustellen versuchen, zu kompromittieren! Frau Dr. Ludendorff sagte Ihnen ja auch ausdrücklich, wie leicht "ideelle Motive" von der Mitwelt mißdeutet werden können. Und wie recht sie damit hatte, das beweisen ja Sie, von dem man es am Allerwenigsten hätte erwarten sollen, nur zu offensichtlich.
Über Asko von Kemnitz heißt es von Seiten eines Ortschronisten (5):
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde unter Bürgermeister Asko von Kemnitz ein Neuanfang unter demokratischen Vorgaben der amerikanischen Besatzungsmacht gemacht. In seiner bis 1960 reichenden Amtsperiode erfolgten viele wichtige Weichenstellungen für die Zukunft. Das Hauptaugenmerk wurde auf den Aufbau einer funktionierenden demokratischen Verwaltung sowie auf die Notwendigkeit der Unterbringung und Integration der Flüchtlinge gelegt, deren Zuzug für ein rasches Ansteigen der Bevölkerungszahl sorgte, für die jedoch kein ausreichender Wohnraum zur Verfügung stand. Im Lauf der 50-er Jahre konnte dieses zentrale Problem der Nachkriegsjahre bewältigt werden, als eine intensive Wohnungsbautätigkeit die endgültige Niederlassung der Heimatvertriebenen ermöglichte und ihre Existenz auf eine dauerhafte Grundlage stellte.
In den Jahren 1958 bis 1962 wurde der Ausbau der Ortsstraßen vorgenommen, die Ausgemeindung der Hipp-Siedlung 1959 nach Pfaffenhofen brachte eine bedeutende Änderung der Gemeindegrenzen.
Nachfolger von Kemnitz’ wurde im Jahr 1960 Josef Scheller, der bis 1981 der Gemeinde vorstand. 
Im August 1948 hat Mathilde Ludendorff einen Brief an ihren Sohn Asko geschrieben, aus dem ihre finanzielle Mitbeteiligung an der von ihm betriebenen Mühle hervorgeht:
Tutzing, den 13. 8. 48
Lieber Asko,
Fünf Wochen dauert diesmal schon die Plage der angreifenden Rückenneuralgieen. Zwar sind die Attacken nun nicht mehr so häufig aber es ist doch sehr unwahrscheinlich, daß ich mit nach Hettenhausen kommen kann. Ich muß alles tun, daß die Sache nicht chronisch wird und immerfort bei Nahen einer Attacke auf Heizkissen liegen. Ich hoffe nur eines, daß ich am 1. September zur Erholung auf die Hütte kann. Dies wird um so notwendiger, als der Oberstaatsanwalt gesagt hat, meine nun auch auf alle Kritik am Christentum ausgedehnte Anklage werde in zwei bis drei Monaten fertig sein.
Mit Hütte wird die Berghütte in Klais gemeint sein. Ansonsten geht es hier um die Spruchkammer-Anklage. Weiter schreibt sie:
Du wirst den Geschwistern also vielleicht allein Deine schöne, zu einem gewissen Abschluß gekommene Leistung zeigen und ihnen ein Bild der Lage geben und ich bitte Dich mir, wenn Du in den nächsten Wochen nach München kommst, hier in Tutzing auch die Lage selbst zu schildern, falls ich unmöglich kommen kann. Ich habe Dir ja schon bewiesen, daß ich, vorbehaltlich aller meiner Rechte in dem festen Vertrauen darauf, daß Du zunächst noch vor einer Unmöglichkeit stehst, die Rente dem Betrag gemäß auszuzahlen, die fehlenden 2/5 nicht angemahnt habe. Aber selbstverständlich muß ich in dieser Sache auch selbst bald ganz klar sehen. Wenn ich, was mir sehr wahrscheinlich ist, nicht nach Hettenhausen kommen kann, werde ich mir mit Freuden Deinen mühereichen Aufbau ansehen, wenn ich im Herbste hoffentlich ganz gesund sein werde. Ich bitte Dich, diesen Brief auch den Geschwistern bei der Besprechung vorzulesen und bin mit viele herzlichen Grüßen
Deine ...
Über das weitere Schicksal des "Heidenschatzes" berichtete Franz von Bebenburg im Oktober 1980 (7):
Antwort der Schriftleitung

Hannover. In Ihrem Brief heißt es: "Es ist eben nicht alles kerngesund, was sich völkisch nennt und vorgibt, im Sinne des Hauses Ludendorff mutvoll zu handeln. Ich sage nur: "Heidenschatz!"

Aus Ihren Worten ist zu schließen, daß noch immer Gerüchte über Verbleib und Verwendung von "Ludendorffs Heidenschatz" vor dreißig Jahren herumspuken. Für diejenigen, die so wißbegierig sind, hätte es nahegelegen, die Verwalter des Heidenschatzes, Frau Dr. Ludendorff und Herrn Dr. Edmund Reinhard, zu ihren Lebzeiten danach zu fragen.

Da mit der Verwaltung nicht beauftragt, ist meine Kenntnis beschränkt. Ich erhielt lediglich nach der Währungsreform, und zwar m.W. im September 1948 den Auftrag, bei der zuständigen Behörde (Finanzamt für Körperschaften) in München den Antrag auf Freigabe des Bankkontos des Bundes für Gotterkenntnis und des Heidenschatzes zu stellen. Aus dem abgewerteten Reichsmarkvermögen von rund RM 100 000 ergab sich eine Freigabequote von DM 6000,-, die später noch etwas erhöht wurde. Ferner besaß der Bund bzw. der Heidenschatz eine Grundschuld über 60 000 Reichsmark. Diese wurde, wie alle Hypotheken und Grundschulden, auf 10 % abgewertet; die daraus fließenden DM 6000 erhielt der Bund bzw. Heidenschatz zurück. Die übrigen 90 % der Schuldsumme gingen in den Besitz des Lastenausgleichsfond über.

Es entzieht sich meiner Kenntnis, wofür die zwölf- bis fünfzehntausend DM verwendet worden sind. Ich nehme jedoch an, daß sie zur Bestreitung der Kosten des mehrjährigen Spruchkammerverfahrens und für den Lebensunterhalt Frau Dr. Ludendorffs dienten, da ihr 1945 die Offizierswitwenpension entzogen und erst Anfang der 60er Jahre wieder zuerkannt worden war. Diese Verwendung war doch wohl vollauf gerechtfertigt.
1949

Im Jahr 1949 wurde Alexander von Kemnitz (1949–1990), ein Sohn von Asko von Kemnitz, geboren. Von diesem stammt wiederum ein Maximilian von Kemnitz ab (*1976). Beide wählten den Beruf des Diplomkaufmanns (2, 4).

1954

Im Zuge seiner Amtstätigkeit als Bürgermeister weihte Asko von Kemnitz 1954 auch
eine Gedenktafel zu Ehren der gefallenen und vermißten Kameraden des 2. Weltkrieges
ein (Paffenhofen.de). Sie
wurde im Vorraum der Hettenshausener St. Johannes Kirche installiert und von Hochw. Herrn Pfarrer Ebner aus Ilmmünster eingeweiht. Die Festansprache anläßlich dieser ersten großen Nachkriegsfeier in der Gemeinde hielt der damalige Bürgermeister Asko von Kemnitz. 
Soweit die bisher zusammenstellbaren Hinweise auf den "Heidenschatz", die Mühle in Hettenshausen und die damit zusammenhängende Biographie von Asko von Kemnitz. Dieser Beitrag dient nur der Dokumentation. Eine Bewertung und geschichtliche Einordnung des hier Zusammengestellten ist damit bis auf weiteres nicht beabsichtigt.

___________________________________________________
  1. von Bebenburg, Franz: Analyse zu Briefen des Herrn Walter Löhde. Rundbrief an Freunde. Pähl, o.D. [März 1962] (21 S.)
  2. Radler, Rudolf, „Ludendorff, Mathilde, geborene Spieß“, in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 290-292 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd11857485X.html
  3. o.N.: Am heiligen Quell Deutscher Kraft. In: Der Spiegel, 23.06.1949
  4. Brief aus dem Umkreis eines Urenkels von Mathilde Ludendorff an den Verfasser dieses Beitrages vom 28.12.2011
  5. Sauer, Andreas: Hettenshausen im 20. Jahrhundert  Ein Rückblick anlässlich der 1200 Jahrfeier 1998. Pfaffenhofen.de 
  6. Akten-Zusammenstellung (zum "Fall" Walter Löhde). Mit einem Nachwort von Franz von Bebenburg. Pähl 1962 (als Manuskript, 42 S.)
  7. von Bebenburg, Franz: Antwort der Schriftleitung. In: Mensch & Maß, Folge 20, 23.10.1980, S. 958f
  8. o. V.: Wer kennt die Heidenschatzspende? In: "Mensch & Maß" (Zeitschrift), Folge 6, 23.3.2011, S. 288

Samstag, 4. Oktober 2014

April 1935 - Erich Ludendorff als Gesprächspartner des militärischen Widerstandes gegen Hitler (II)

Aufsatz in zwei Teilen (dies ist Teil 2 - hier: Teil 1)

Nach dem Tod des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg am 2. August 1934 ist Erich Ludendorff vielfach von den Spitzen des deutschen Staates und der Wehrmacht umworben worden. Er stand aber zugleich in einem scharfen Spannungsverhältnis zu diesen. Das Ergebnis umfangreicher Verhandlungen Erich Ludendorffs mit der Wehrmachtspitze, insbesondere mit Ludwig Beck, lautete für Ludendorff: "Die Wehrmacht wird bald die abgelehnteste Einrichtung im ganzen Deutschen Reich sein." Und in der Tat sollte sich das ja, nachdem mancherlei Beschönigungen der Wehrmacht in den Nachkriegsjahrzehnten (u.a. um die Wiederbewaffnung besser vorantreiben zu können),  überwunden worden waren, spätestens mit und seit der Wehrmacht-Ausstellung des Jahres 1995 recht deutlich bewahrheiten.

Warum empfing Ludendorff ausgerechnet SA-Brigadeführer?

Das Foto von Abbildung 14 ist in dem schon zitierten Bericht ebenfalls veröffentlicht worden (2, S. 69) ("Aufnahme Hanno von Kemnitz"). Es wird in dem Bericht folgendermaßen erläutert (2, S. 60 - 71):
Die öffentliche Feier durch die Huldigung der Wehrmacht des Reiches begann um 11 Uhr. (...) Pünktlich trafen die Herren Reichswehrminister v. Blomberg und der Chef der Heeresleitung General d. Art. v. Fritsch am Hause des Feldherrn ein. Major v. Treuenfeld, der im Großen Hauptquartier gewesen und für diesen Tag wieder Adjutant des Feldherrn war, empfing sie und geleitete sie in das Haus. Dort stand der Feldherr in der Uniform, die er im Weltkriege getragen hatte, geschmückt mit den höchsten Kriegsorden der Länder des Deutschen Vaterlandes in seinem Arbeitsraum (...). In der jugendlichen Frische eines Fünfzigjährigen empfing er an seinem 70. Geburttag in tiefer Bewegung die Vertreter der Deutschen Wehrmacht, mit der er nun endlich wieder geeinigt war.
Abb.: Ein Mann mit Blumenstrauß neben dem Ehrenposten (aus einer privaten Bildserie, Herkunft: Ebay, Oktober 2014)
Dass man aufgrund der Jugendlichkeit des Generals noch mit einem langen Leben seinerseits - und damit mit ihm überhaupt - rechnen müsse, mehr als mit einem greisen von Hindenburg, konnte - und sollte sicherlich - als ein Signal gegenüber dem Diktator selbst und seiner Umgebung verstanden werden. So auch das folgende:
Niemand von den Wenigen, die von dem Nebenraume aus diesen feierlichen Augenblick miterleben durften, wird ihn je vergessen. Die kurzen Worte der Ehrung, die der Reichwehrminister v. Blomberg in der Öffentlichkeit am 17. März gesprochen hatte, lagen auf seinen Zügen und auf denen des Chefs der Heeresleitung, als sie in diesem feierlichen Augenblicke dem großen Feldherrn gegenüberstanden.
(...) Ganz so, wie in den Vorzeiten unseres Volkes, als jedes Wort noch schweres Gewicht hatte, sprach der Reichswehrminister, jedem Worte seine Nachwirkung lassend, mit feierlicher Gemessenheit.
Abb.: Mathilde Ludendorff mit Enkelsohn und General Bronsart von Schellendorf schreiten am Ehrenposten vorbei, offenbar auf dem Weg zur Besichtigung der Ehrenformation (aus einer privaten Bildserie, Herkunft: Ebay, Oktober 2014)
Dann begaben sich die Anwesenden nach draußen (Abb. 6) zum Abschreiten der Ehrenkompanie (Abb. 7 - 9):
Der Feldherr begrüßte die auf dem rechten Flügel der Ehrenkompagnie stehenden unmittelbaren Vorgesetzten derselben, darunter als ersten Generalleutnant Adam, den Befehlshaber des Wehrkreiskommandos 5, Generalleutnant Eberth, dessen Geschwader in der Luft kreiste. (...)
Nach dem Abschreiten der Ehrenkompanie wurde ihr Vorbeimarsch abgenommen. Dann ...
... begaben sich der Feldherr und seine Gäste wieder in sein Haus zurück. Er hatte hierhin auch die Vorgesetzten der Kompagnie und des Flugzeuggeschwaders gebeten. (...) Die Regimentsmusik (...) trug (...) den Preußischen Präsentiermarsch, das Vorspiel aus den Meistersingern, das der Feldherr so oft bei feierlichen Gelegenheiten in Berlin in Gegenwart des Kaisers gehört hatte und den Hohenfriedberger Marsch vor.

Hier sei einmal ein Tonbeispiel des Vorspiels zu den Meistersingern eingestellt (Yt.) Während dieses Ständchens wird dann auch das Foto aus Abbildung 18 entstanden sein.

Abb.: Mathilde Ludendorff mit Enkelsohn, General Bronsart von Schellendorf und im Hintergrund Frieda Stahl (?) (wohl) auf dem Weg zur Besichtigung der Ehrenformation (aus einer privaten Bildserie, Herkunft: Ebay, Oktober 2014)
Auf ihm sieht man, wenn man es mit dem damit verbundenen Text (2) abgleicht, von links nach rechts: 1. die Hausherrin Mathilde Ludendorff, 2. "Geburtstagskind" Erich Ludendorff, 3. der Chef der Heeresleitung Generaloberst Werner von Fritsch, 4. Generalleutnant Franz Halder (Besuch erwähnt in späterem Beitrag), 5. ... , 6. der Reichswehrminister Generaloberst Werner von Blomberg, 7. ...  und 8. Generalleutnant Bronsart von Schellendorff. Der letztere war ein Freund Ludendorffs seit Jugendtagen und Nachfolger Hierls als Leiter des Tannenbergbundes gewesen. Außerdem dürften sich auf dem Foto finden wie angeführt Generalleutnant Wilhelm Adam, der Befehlshaber des Wehrkreiskommandos in München (wohl 5.), Generalleutnant Karl Eberth, Befehlshaber des Luftkreiskommandos 5 (wohl 7.), sowie der unmittelbare Vorgesetzte der gestellten Ehrenkompanie.

Weiter heißt es in dem Bericht:
Nachdem die letzten Klänge verrauscht waren, verabschiedeten sich die Offiziere bis auf die Generale v. Blomberg und Fritsch von dem Feldherrn und seiner Gattin. (...)
In kleinstem Kreise hatten dann der Feldherr und seine Gattin noch die Freude, den Herrn Reichswehrminister und den Herrn Chef der Heeresleitung zu einem Frühstück bei sich zu sehen und mit ihnen wertvolle Erinnerungen und Gedanken auszutauschen.
Um 1 Uhr 30 verließen die Herren das Haus.
Damit ist aber nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Bericht von dieser Feier des 70. Geburtstages Erich Ludendorffs gegeben. Insbesondere sprach Ludendorff auch während der Anwesenheit der beiden höchsten Offiziere des Deutschen Reiches zu den im Garten versammelten Anhängern seiner Weltanschauung, denen er auch die übrige Zeit seines Geburtstages widmete. Nachmittags weilten Offiziere des alten Heeres bei Ludendorff.

Kronprinz Wilhelm begeistert von der Philosophie Mathilde Ludendorffs

Abb.: Kronprinz Wilhelm mit Enkelkind, 1934
Was in keinem öffentlichen Bericht erwähnt wurde, ist die Tatsache, daß unter den Besuchern des Nachmittages sich auch der Kronprinz Wilhelm befand, der seinen Besuch bis in die späten Abendstunden hinein ausdehnte, wie Ludendorff in seinen Lebenserinnerungen berichtet, und Kriegserinnerungen mit Ludendorff austauschte. Unmittelbar nach seinem Besuch sollte er sich in einem Brief an seinen Vater, den abgedankten Kaiser in Doorn in den Niederlanden begeistert über die Philosophie von Mathilde Ludendorff äußern (Stud. Nat., 04/2015). Das geht aus Aufzeichnungen von Sigurd von Ilsemann hervor, der bis 1941 in der Nähe des Kaisers in Holland lebte. Er schrieb am 27. April 1935 in sein Tagebuch:
Der Kronprinz hat seinem Vater jetzt nach seinem Besuch bei Ludendorff begeistert von diesem Ehepaar und ihrer vernünftigen Religion geschrieben, die allerdings nur für wenige sehr Gebildete geeignet sei.
Ein Umstand, der Mathilde Ludendorff selbst so deutlich offenbar nie bekannt geworden ist. Doch betonte auch sie - noch anlässlich des Todes des Kronprinzen 1951 - das herzliche Verhältnis, das der Kronprinz Ludendorff gegenüber zeitlebens einnahm und nach dem Tod Erich Ludendorffs auch auf sie als seiner Witwe übertrug (Stud. Nat., 04/2015).

Die Festrede von General Ludwig Beck im Radio

General Ludwig Beck hatte an diesem Besuch vom 9. April 1935 nicht teilgenommen. In dem genannten Bericht heißt es aber weiter (2, S. 73f):
Es war Abend geworden, als auch diese Feier (mit den Offizieren des alten Heeres) ihren Abschluss gefunden hatte. Nur wenige Minuten gehörte der Feldherr dann seiner Familie, ehe er sich die Übertragung der Festrede, die der Chef des Truppenamtes, Generalleutnant v. Beck, am Deutschlandsender hielt, anhörte. Ernst lauschte der Feldherr den Worten des Kameraden, die in so wundervoller, militärisch gedrängter, aber plastischer, prägnanter Sprache die gewaltige Leistung des Feldherrn vor und während des Weltkrieges dem gesamten Volke anschaulich machte. Es war ergreifend, den tiefen Ernst zu sehen, mit dem der Feldherr den Worten lauschte und immer dann beifällig nickte, wenn wieder einmal die Kriegslage und Leistung durch die Wortgestaltung des Generals der jungen Wehrmacht den Nagel auf den Kopf traf. Und eben deshalb, weil hier Wahrheit in markiger und schlichter Sprache an des Feldherrn Ohr drang, war ihm, wie er aussprach, diese Festrede ein so schöner Höhepunkt der Feier.
Feierstunde in München
Abb. 21: "Eintrittskarte zur Feierstunde (...) in der Tonhalle zu München"
Es gibt auch (Abb. 21) Eintrittskarten
zur Feierstunde zum 70. Geburttag des Feldherrn Erich Ludendorff  (...) nachmittags 5 Uhr in der Tonhalle zu München.
Diese ist wohl ohne den zu Feiernden, also ohne Erich Ludendorff, veranstaltet worden.

Abb.: Liederblatt, verteilt für die "Feierstunde" in der Tonhalle in München
Die Eintrittskarte Nummer 0011 für RM 0.80 wurde aufgehoben zusammen mit dem offenbar dort verteilten Liedblatt (Ebay-Angebot, November 2015). Auf diesem Liedblatt sind zwei Liedtexte abgedruckt, nämlich "das Lieblingslied des Feldherrn" "Ich hab mich ergeben". Dieses Lied wurde 1949 auch anlässlich der Verabschiedung des deutschen Grundgesetzes anstelle einer Nationalhymne gesungen. Außerdem das von Erich Ludendorff selbst gedichtete "Kampflied der Deutschen Abwehr". Es handelt sich um ein Lied gegen den Jesuitenorden nach der feierlichen Melodie des "Altniederländischen Dankgebetes", die bis heute einen Teil des militärischen Zapfenstreiches bildet ("Wir treten zum Beten"). Ludendorffs Wortlaut:
Der Schwarze, die Deutschen zu Falle zu bringen,
schleicht hassend und trugvoll durchs arglose Reich
und suchet durch List die Gewalt zu erringen
und Freie zu fällen mit tödlichem Streich.
Ausharret und kämpfet im härtesten Streite,
mit Schanden in Banden des Schwarzen nicht fallt!
Der Tapfere zwingt sich den Frevler zur Beute
zur Rettung des Volkes aus Pfaffengewalt.
Vertraut nur euch selber, hofft nichts von Gebeten,
den Würger vertreibt allein tatfrohe Kraft.
Den Stolzen und Starken, von Schleichern getreten,
entflammet der Zorn, der jetzt Freiheit uns schafft!
Man mag es bemerkenswert finden, dass dieses Lied offenbar im April 1935 in München in öffentlicher Versammlung gesungen wurde und werden konnte.

"Ich habe dem Feldherrn heute persönlich die Hand gedrückt ..."

Abb.: Postkarte, 1935
Ein kurioses Zeitzeugnis jenes Tages aus der Ludendorff-Anhängerschaft ist im Handel mit historischen Postkarten aufgetaucht. Eine in Berlin aus Anlass dieses Tages vom Berliner Verlag Schubert & Co./Verlags-G. m. b. H. gedruckte Postkarte, die sicherlich sehr selten ist. (Dieser Verlag gab technische Schriften heraus, die in der "Elektrotechnischen Zeitschrift" besprochen wurden.) Die Postkarte trägt auf der Vorderseite in Fraktur Worte eines sonst nicht bekannten Menschen namens Walter Pfleger:
9. Ostermonds 1935.
Zum 70. Geburtstage des Feldherrn des Weltkrieges!
Nicht Worte genug, zu künden seiner Taten Zahl,
.. im Kampfe um des Reiches Bestand,
um die Freiheit der Deutschen Seele!
Deutscher! Es gibt für dich keine andere Wahl,
willst frei du sein .. und dich wieder erheben zur Größe! 
Abb.: Rückseite der Postkarte, 1935
Diese Karte ist auf der Rückseite handschriftlich offenbar von einem Herrn Eggert an seine Tochter in Berlin gerichtet:
Frl. Lieselotte Eggert
bei Herrn Postrat (?) Schmitt
Berlin-Steglitz, Wrangelstr. 10 II
München-Tutzing, 9.4.35.
Liebe Lotte! Ich habe dem Feldherrn heute persönlich die Hand gedrückt zu seinem 70. Geburtstage. Das heutige Ereignis werde ich nie vergessen. Herzlichen Gruß und Kuß! Dein Vater
Grüße Familie Schmitt. Morgen Heimfahrt.
Ludwig Becks monatelanges, fast tägliches geduldiges Bemühen um Ludendorff (1935)

In der Folgezeit war es nun vor allem General Ludwig Beck, der zu jenen innerhalb der Wehrmachtführung gehörte, die sich am intensivsten um Ludendorff bemühten. Der Historiker Klaus-Jürgen Müller hat für seine wissenschaftliche Biographie (1) erstmals sehr gründlich den Nachlaß eines Obersten Robert Holtzmann ausgewertet, der im Bundesarchiv in Koblenz aufbewahrt wird. Robert Holtzmann, ein früherer Landesleiter Norddeutschland des Tannenbergbundes, wohnte in den 1930er Jahren in Berlin und fungierte als der "Verbindungsmann" zwischen General Ludwig Beck in Berlin und dem pensionierten General Ludendorff in Tutzing. Wie aussagekräftig dieser Nachlass ist, ist von Klaus-Jürgen Müller zum ersten mal in vollem Umfang herausgearbeitet worden.*)


Abb. 5: Robert Holtzmann - ganz rechts - auf der Landesverbandstagung des Tannenbergbundes am 3. und 4.12.1932 neben Erich und Mathilde Ludendorff
Die Auswertung dieses Nachlasses bezüglich der Kontakte zwischen Ludwig Beck und Erich Ludendorff ergibt - so der Autor der Beck-Biographie -, dass Beck vom Frühjahr 1935 bis Anfang 1936
"monatelang, zum Teil täglich, in der Ludendorff-Sache tätig"
gewesen ist, dass hier ein
"langes, geduldiges Bemühen um Ludendorff"
vorlag (1, S. 157). Klaus-Jürgen Müller spricht von dem "umfangreichen Briefwechsel zwischen Ludendorff und seinem Beauftragten Holtzmann". Dieses Bemühen hat sich dann letztlich als gescheitert erwiesen. In ihm spiegeln sich aber doch sehr gut die Interessen aller Beteiligten wieder. 

Abb. 22: Fritsch und Beck, Manöver (1937)
Angestrebt war von seiten der Wehrmachtführung, so Autor Müller, Ludendorff "als eine Art Ersatz-Hindenburg" "vor den Wagen der Wehrmacht zu spannen". Auch gegen Hitler, auch bei dem Anstreben einer Militärdiktatur, also bei einem Staatsstreich gegen Hitler. Dazu ließen sich noch viele Details aus dieser neuen Biographie anführen. (- Rechts im Bild, Abb. 22, die Generäle von Fritsch und Beck während eines Wehrmacht-Manövers im Sommer 1937.)

Ludwig Beck hat die persönliche Widmung, die Erich Ludendorff in das Exemplar seines Buches "Mein militärischer Werdegang" für Ludwig Beck geschrieben hatte, noch mehrmals später in eigenen militärischen Studien zitiert und sich damit zueigen gemacht. Auch sonst geht aus vielem hervor, dass Ludwig Beck sich zumindest bemüht hat, sich in die militärischen - aber auch in die weltanschaulichen und politischen - Gedankengänge Erich Ludendorffs hineinzufinden.

Dass er allerdings so von der Philosophie Mathilde Ludendorffs begeistert worden wäre wie der deutsche Kronprinz, dafür gibt es einstweilen kein Zeugnis.

Staatsstreich der Wehrmacht: Mit Ludendorff gegen Hitler?

Mehrmals bezieht sich die Biographie - und damit wohl ebenfalls erstmals in der Forschung - auf die eidesstattliche Erklärung von Mathilde Ludendorff nach dem Zweiten Weltkrieg über die Kontakte Erich Ludendorffs zu den Generälen. Und die Biographie betont, dass die inhaltliche Aussage dieser eidesstattlichen Erklärung nicht im Widerspruch steht zu dem, was sonst über das Verhältnis zwischen Ludendorff und der Wehrmachtsgeneralität bekannt geworden ist. Diese eidesstattliche Erklärung benennt jedoch vieles noch deutlicher und konkreter, als es aus den sonstigen, überkommenen schriftlichen Zeugnissen hervorgeht oder auch nur hervorgehen konnte.

General von Fritsch fragte anlässlich eines weiteren persönlichen Besuches in Tutzing am 11. Februar 1936 Ludendorff, ob dieser denn nicht seinen weltanschaulichen Kampf einstellen könne. Also seinen Aufklärungskampf gegen die von ihm so genannten "überstaatlichen Mächte" und für die nichtchristliche, am Evolutionsgedanken orientierte Philosophie seiner Frau Mathilde Ludendorff. Wer sich mit diesem weltanschaulichen Kampf und mit der Person Erich Ludendorff nur ein wenig beschäftigt hat, muss sich schon von vornherein über die Naivität dieser Frage von Seiten des Generals von Fritsch wundern. Allerdings konnte ein pensionierter General unter den Verhältnissen des Dritten Reiches eine solche Frage von seiten eines sich in einer Machtstellung befindlichen Generals auch als eine Drohung empfinden. Ludendorff jedenfalls scheint gerade auch solche Fragen deutlich gemacht zu haben, dass er seine bis dahin immer intensiver werdenden Beziehungen zu den Wehrmacht-Generälen baldmöglichst beenden müsse.

Ludendorff lehnt "Verantwortung ohne Macht" ab

Im Grunde hatte von Fritsch an Ludendorff die Forderung gestellt, sein sehr energisch vertretenes Recht auf Meinungsfreiheit innerhalb der NS-Diktatur nicht mehr weiter in Anspruch zu nehmen. Mathilde Ludendorff sagte zu Robert Holtzmann laut Tagebuch-Eintrag desselben nach dem Besuch Ludwig Becks in Tutzing im Dezember 1935:
"Sorgen Sie dafür, dass mein Mann nicht hineingezogen wird. Jetzt soll er nur wieder vor den Wagen der Wehrmacht gespannt werden, damit es wieder heißen kann: Alle Schuld auf Ludendorff. So wie 1918, 1920, 1923, so auch jetzt wieder!"
Ludendorff lehnte, wie er Holtzmann sagte, "Verantwortung ohne Macht" ab. Weitere Ausschnitte aus dem Holtzmann-Nachlass wie sie in den Anmerkungen zitiert werden, zeigen, dass dieser Nachlass noch vieles weitere, bislang Unveröffentlichte enthalten könnte, das sich als geschichtlich bedeutsam erweisen könnte. Etwa Anmerkung 217: Am 29. 11. 1935 schrieb Robert Holtzmann an Erich Ludendorff,
General Beck werde sich für das Buch "Der totale Krieg" bei Blomberg kaum verwenden. Er habe geäußert, er selbst habe das Buch zwar mit größtem Interesse gelesen, es sei hervorragend und glänzend, die gesamten Ausführungen seien ideal gedacht, aber "es sei eben alles von der überragenden Warte eines Ludendorff aus gesehen und auf ihn zugeschnitten".
So schreibt ein Beck, der sich in einem kommenden Krieg als ein Nachfolger Ludendorffs ansehen musste. Im Januar 1936, als jene Durchbruch-Strategien, die in den Anfangsjahren des Zweiten Weltkrieges dann tatsächlich verwirklicht werden sollten, in den Planungsstäben der Wehrmacht durchdacht wurden, sagte Beck über seinen Vorgänger Ludendorff aus dem Ersten Weltkrieg noch deutlicher (1, S. 611, Anm. 218):
"General Ludendorff ist uns hundert Kilometer voraus und nun verlangt er, wir sollten mit ihm Schritt halten."
Beck bezog dieses "hundert Kilometer voraus" sicher auf die in damaligen Büchern, in Ansprachen und in persönlichen Gesprächen geäußerten Ansichten Ludendorffs über die aktuellen politischen, militärpolitischen und nicht zuletzt auch weltanschaulichen Fragen. Fragen der Weltanschauung sah Ludendorff in einem Maße in Zusammenhang stehen mit politischen und militärpolitischen Fragen, wie das wohl nur von wenigen Militärs zuvor oder nachher getan worden ist. Schon allein sein Kirchenaustritt bewies dies ja aller Welt. Damit kamen seine militärischen "Standesgenossen" noch 1936 letztlich gar nicht zurecht. Obwohl hinwiederum das Beispiel des deutschen Kronprinzen zeigt, dass man auch unter solchen "konservativen Knochen" einige geistige Aufgeschlossenheit nicht völlig unrealistischerweise hat voraussetzen können.

Die Wehrmacht wird bald "die abgelehnteste Einrichtung im ganzen Deutschen Reich sein" - Ludendorff 1936

Bis zur Veröffentlichung und Neuveröffentlichung der Beck-Biographie war auch die folgende prophetische Äußerung Ludendorffs aus dem Februar 1936 unbekannt geblieben (1, S. 168):
"Die Wehrmacht sei eben ein Hort 'christlicher Reaktion'. Sie werde, so prophezeite er, daher bald 'die abgelehnteste Einrichtung im ganzen Deutschen Reich sein und die gleiche Ablehnung erfahren, wie es heute oft der regierenden Partei passiert. Die Wehrmacht verdient diese Ablehnung nicht unverdient. Ich habe jedenfalls einen Schlussstrich der Wehrmacht gegenüber gezogen'."
Man möchte diesen Satz fast zu jenen prophetischen Aussprüchen Erich Ludendorffs rechnen, von denen es noch mehrere weitere gibt. Denn das ist doch eigentlich genau jene Perspektive auf die Wehrmacht, wie sie die Mehrheit der deutschen Historikerschaft mit mancherlei Berechtigung heute ebenfalls eingenommen hat. Nämlich dass das bigotte Christentum, das viele führende Generäle pflegten, ihnen keine ausreichende Kraft gab, sich gegen die Diktatur des Dritten Reiches in einem Staatsstreich aufzulehnen. Ludendorffs diesbezügliche "Prophetie" hat sich schlichtweg bewahrheitet: Die deutsche Wehrmacht erfährt in der heutigen deutschen Öffentlichkeit tatsächlich fast die gleiche Ablehnung, wie die damals regierende Partei. Tatsächlich erkennt die Geschichtswissenschaft nach einem Generationen-Wechsel unter der Historikerschaft immer besser, wie sehr die Wehrmacht eben vor wie nach 1933, vor wie nach 1939 nicht genügend Widerstand geleistet hat gegenüber den nationalsozialistischen Verbrechen, und wie wenig sie sich auch als immun erwiesen hat gegenüber der Beeinflussung durch die nationalsozialistische Mordmoral.

___________________________
*) Im Bundesarchiv Koblenz liegt laut Nachlassdatenbank der "Teilnachlaß 2" vor, die Jahre nach 1934 betreffend. Der Holtzmann-Nachlaß, der die Jahre vor 1934 betrifft, liegt an der Stanford-Universität in Kalifornien in der "Hoover Institution" (einer amerikanisch-konservativen "Gedankenschmiede" ["Think-Tank"]). Eine Übersicht über die Bestände (pdf.) zeigt die große Zahl der Briefpartner Holtzmanns auf, etwa: Blomberg (1935, 1936), Bormann (1935), Fritsch (1932, 1934), Goebbels (1933), Heß (1935), Himmler (1936). Außerdem engere Mitarbeiter Erich Ludendorffs wie Walter Löhde (1935), Bronsart von Schellendorf (bis 1932), Robert Schneider (1936) und viele andere mehr.

(Erster Entwurf 14.10.2009; 
letzte Einfügungen: 30.8., 12.9.2014, 
27.11.2015, 22.3.2020)

______________________________________________
  1. Müller, Klaus-Jürgen: Generaloberst Ludwig Beck. Eine Biographie. Hrsg. mit Unterstützung des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Potsdam. Ferdinand Schöningh, Paderborn u.a. 2008, 2. durchgesehene Auflage 2009
  2. o. N. (wohl Mathilde Ludendorff): Des Feldherrn 70. Geburttag. Der Verlauf der Feier. In: Quell, 6. Jg. Folge 2, 20.4.1935, S. 52 - 74 (Scribd)
  3. Katta, Peter: SA Düsseldorf (Brigade 75). Auf: AxisHistory-Forum, 11.4.2007
  4. Wallraff, Horst: Friedrich Karl Florian (1894-1975), Gauleiter der NSDAP. Auf: Rheinische-Geschichte [8.1.12]
  5. historicimages-store: 1935 Press Photo Picture Erich Ludendorff April Day Few. Ebay-Angebot für 8 US-Dollar, Ablauf am 15. August 2012
  6. Tuohy, Ferdinand: Ludendorff Re-Emerges. In: The Sphere (UK weekly news magazine). A 1937 issue. Ebay-Angebot für 8,99 britische Pfund von "devonian35", [18. Juli 2012]
  7. Nebelin, Manfred; Blasius, Rainer A.: Stratege in eigener Sache. In: FAZ, 20.12.2012
  8. Müller, Klaus-Jürgen: General Ludwig Beck. Studien und Dokumente zur politisch-militäri­schen Vorstellungswelt und Tätigkeit des Generalstabschefs des deutschen Heeres 1933- 1938, Boppard a. Rhein 1980 (= Schriften des Bundesarchivs Bd. 30) 
  9. Brief von Erich Ludendorff an Oberbürgermeister Karl Fiehler . In: Münchner Stadtbibliothek / Monacensia  Signatur: Ludendorff, Erich A III/2 (Kalliope)

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