"Deutsche, wühlt in der Geschichte!" (Erich Ludendorff)

Samstag, 22. November 2025

Fritz Vater (1896-1969)

Seine historischen, völkischen Romane und Novellen

Der Schriftsteller Fritz Vater (1896-1969) war als junger Mann Soldat im Ersten Weltkrieg. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er Lehrer. In der Zwischenkriegszeit wurde er auch Mitglied des "Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes", sowie des "Jungdeutschen Ordens".

Abb. 1: Am Osterfeuer während einer Ludendorff-Tagung in Hasselborn im Taunus im Jahr 1956 - Von rechts: ein jugendlicher Teilnehmer, Oberst a. D. Walter Leon, (eine verdeckte Person), der Verleger Franz von Bebenburg, seine Ehefrau Ingeborg von Bebenburg (die älteste Tochter Mathilde Ludendorffs), der Schriftsteller Fritz Vater (hinter Ingeborg von Bebenburg), eine jugendliche Teilnehmerin

Anläßlich seiner Totenfeier wurde über Fritz Vater ausgeführt (1):

Nachdem er als Lehrer in seinem Beruf Fuß gefaßt hatte, hatte er 1921 mit Gertrud Würker die Ehe geschlossen. Seine Frau war vordem selbst Lehrerin gewesen. Der Ehe entwuchsen drei Kinder, ein Sohn und zwei Töchter.
Fritz Vater ist dann 1933 der NSDAP beigetreten und übernahm ab 1937 Schulungsaufträge im Rahmen der Hitlerjugend (1):
Als ihm 1937 die Möglichkeit geboten wurde, nach Frankfurt zu übersiedeln, ergriff er sie und übernahm dort auch eine Aufgabe, die ihm von seiten der Hitlerjugendführung angeboten wurde: ein Referat für Vorgeschichte innerhalb der Bannführung. "Die Aufgabe (...) schloß gleichzeitig die Möglichkeit in sich, mit führenden Männern der Museen und der praktischen Forschung Fühlung zu gewinnen und so meine eigenen Kenntnisse zu erweitern." Wegen dieser Tätigkeit und seiner (...) Mitgliedschaft bei der NSDAP entfernte man ihn 1945 aus dem Schuldienst. (...)

Schon unter dem Eindruck seiner Enttäuschungen über das nationalsozialistische Geschichtsbild, das ab 1933 plötzlich den Franken Karl zum Heros erhob, hatte Fritz Vater in den Jahren 1935 bis 1937 ein Werk über Karls Gegner Widukind verfaßt, eine "Saga vom Heldenkampf der Niedersachsen", das 1938 erschien. 1939/40 beendete er die Arbeit an "Herr Heinrich - Die Saga vom ersten Deutschen Reich". (...) Sein Referat in der HJ hatte ihn auch mit Prof. Bernhard Kummer in Verbindung gebracht, dessen Forschungen ihn in seinen Auffassungen bestärkten. Um so freudiger wandte er sich in der Zeit der erzwungenen Muße nach dem Zweiten Weltkrieg der Anregung Bernhard Kummers zu, die Sagaüberlieferung des Nordens über Siegfried mit den Berichten der römischen Geschichtsschreiber über Arminius zu verbinden und über Sigfried-Armin eine gleiche Saga zu schreiben wie über Weking-Widukind und Heinrich I.. Diese "Saga von Germaniens Befreiung" erschien 1953 im Verlag Hohe Warte. (...)

In den nun folgenden Jahren trat Fritz Vater in immer engere Verbindung zur Ludendorff-Bewegung und zum Verlag Hohe Warte. (...) Schließlich entsprach er der Bitte, Vorträge aus dem Gebiete seines großen Wissens zu halten und an Geschichtstagungen mitzuwirken. Die jungen Leute, die daran teilnahmen, und auch die Älteren, waren hingerissen und begeistert. So waren die nächsten Jahre ausgefüllt mit vielen Vortragsreisen und Tagungen. (...)

So verbrachte er noch vier Jahre als Lehrer an der Schule in Frankenberg, bis er sich vorzeitig pensionieren lassen konnte. Frische Kräfte erfüllten ihn, getreu einem Wort aus seinem "Herr Heinrich": "Es ist erst früh am Tage und die Sonne geht noch lange nicht unter."

Die historischen Romane und Novellen von Fritz Vater erfuhren auch innerhalb der Ludendorff-Bewegung und von Seiten Mathilde Ludendorffs selbst große Wertschätzung. Irgendwo erwähnt sie in ihren Briefen wohl, daß sie abendlich aus den Werken von Fritz Vater vorgelesen hat in ihrer kleinen Hausgemeinschaft mit ihrer Schwester Frieda Stahl und der Haushälterin Kruse.

Uns ist bislang nur eine Fotografie von Fritz Vater bekannt geworden (s. Abb. 1). Sie entstand auf einer Ostertagung der Ludendorff-Bewegung, die durch den Verlag Hohe Warte organisiert worden ist. Sie fand statt in Hasselborn (Wiki). Hasselborn liegt 20 Kilometer südlich von Wetzlar einsam inmitten der Wälder des Hintertaunus. Vielleicht war die Örtlichkeit von Fritz Vater ausgewählt und vorgeschlagen worden, der ja längere Zeit in Frankfurt am Main gelebt hatte.

In seinen letzten Lebensjahren entstanden auch noch die Novellenbände "Das Volk" und "Das Reich". Durch den Lehrer und Historiker Fritz Köhncke (1934-2023) sind noch in den 1980er und 1990er Jahren Lesungen aus diesen Novellenbänden zu echten Feierstunden geworden. Etwa die Lesung der Novelle über ein denkbares Gespräch zwischen der Gotenkönigin Amalaswintha und dem Gotenkönig Wittich. Wir erfahren außerdem (1):

Diesen beiden Bänden sollte noch der Band "Der Genius" folgen, in welchem Fritz Vater die entscheidenden Ereignisse im geistig-kulturellen Bereich in historischen Novellen gestalten wollte. Über diesem Vorhaben, das ihn bis zuletzt lebhaft beschäftigte, ist er gestorben.

Aus dem Nachlaß wurden in den Folgejahren noch einige Schriften und Aufsätze veröffentlicht (siehe Literaturverzeichnis.

Zum Nachlaß Fritz Vaters

Wie schon vor Jahren zu erfahren war, lebte Fritz Vater gegen Ende seines Lebens im Zwist mit seiner Ehefrau. Er war auch krank. Deshalb lebte er bei Gunther Duda (1926-2010) in Dachau, dem nachmaligen langjährigen Vorsitzenden des "Bundes für Gotterkenntnis". Auf diese Weise ist der Nachlaß von Fritz Vater 1969 in den Besitz von Gunther Duda gelangt. Er befand sich zumindest vor zwölf Jahren noch im Besitz der Erben von Gunther Duda.

In diesem Nachlaß befanden sich auch unvollendete Buchmanuskripte. Obwohl nun diese Erben diesen Nachlaß von Gunther Duda vor zwölf Jahren gerne an das Ludendorff-Archiv in Tutzing abgegeben hätten, sah der Verein Ludendorff-Gedenkstätte es nicht als seine Aufgabe an, sich um solche Nachlässe zu kümmern. Wie weiterhin vor zwölf Jahren zu erfahren war, war zwischenzeitlich auch ein Teil des Nachlasses von Fritz Vater durch Wasserschaden vernichtet worden.

Warum Gunther Duda den Nachlaß von Fritz Vater nach 1969 der Auswertung insgesamt nicht zugänglich gemacht hat, ist nicht nachvollziehbar. Kam er damit einem Wunsch von Fritz Vater nach? Jedenfalls ist der Verlust unausgewerteter Nachlässe unverzeihlich.

1971 schrieb Duda einen Gedenkartikel auf Fritz Vater. Und offenbar aus dem Nachlaß veröffentlichte Duda noch 1974 eine Buchbesprechung von Fritz Vater in der Zeitschrift "Mensch & Maß".

/ Entwurf: 26.9.2013 /


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  1. Köhncke, Fritz; v. Bebenburg, Franz: Worte zur Totenfeier für Fritz Vater (1896-1969) In: Mensch und Maß, Folge 22, 23.11.1969, S. 1040-1052
  2. Vater, Fritz; Wehmeyer, Wolfgang (Musik): Parzivals Heimkehr. Ein tragisches Spiel in einem Aufzug. Eduard Bloch Verlag Berlin o.J. (Nachwort von Fritz Vater: Biedenkopf 1927) [Norddeutsche Laienspiele, hrsg. v. Erich Scharff, Heft 5]
  3. Vater, Fritz: Balzar von Flammersfeld : Heimatsp. in 5 Aufz. nach d. Roman von Dr. C. Spielmann. Bearb.. Kaesberger, Westerburg 1933 (88 S.) /vorhanden?/
  4. Vater, Fritz: Weking. Die Saga vom Heldenkampf um Niedersachsen. Verlag Franz Eher Nachf., Berlin 1938 (3. Aufl., 16. - 30. Taus.), 1944 (6. Aufl., 46. - 55. Tsd.); Verlag Hohe Warte, Pähl 1954
  5. Vater, Fritz: Herr Heinrich. Die Saga vom ersten Deutschen Reich. Verlag Franz Eher Nachf., Berlin 1941, 1942 (11. - 20. Tsd.), 1943 (21. - 30. Tsd.) (524 S.) /vorhanden?/; mit zahlr. Federzeichnungen von Hans-Günther Strick. Verlag Hohe Warte, Pähl 1955, 1963
  6. Vater, Fritz: Sigfried. Die Saga von Germaniens Befreiung. Verlag Hohe Warte, Pähl 1953, 1961, 1963
  7. Vater, Fritz: Die Zerstörung der Irminsul. Eine Studie zum Feldzug des Jahres 772. Verlag Hohe Warte, Pähl 1954 (31 S.)
  8. Vater, Fritz: Das Reich. Geschichtliche Novellen aus zwei Jahrtausenden. Franz von Bebenburg, Pähl 1961, 1963 (209 S.)
  9. Vater, Fritz: Das Volk - der geschichtlichen Novellen - Novellen aus zwei Jahrtausenden. Zweiter Band. Franz von Bebenburg, Pähl 1964
  10. Engelhardt, Eberhard: Beweisanträge vom 25. Januar 1965. In: Der Rechtsstreit. Dokumente der Gegenwart XIV, verlegt bei Franz von Bebenburg, Pähl 1965
  11. Seifert, Gerhard: Nachruf für den Saga-Erzähler Fritz Vater. In: Deutsche Wochenschau, 2. 1. 1970, nachgedruckt in MuM 9.3.1970, S. 233f
  12. Vater, Fritz: Können wir das Tragische in der Geschichte unseres Volkes überwinden? (aus dem Nachlaß hrsg. von Fritz Köhncke). Franz von Bebenburg, Pähl 1970 (64 S.)
  13. Freymark, Gertraude: Fritz Vater: Können wir das Tragische in der Geschichte unseres Volkes überwinden? In: Mensch & Maß, Folge 10, 23.5.1971, S. 456 - 462 
  14. Vater, Fritz: Friedrich Schiller als Staatsmann. Vortrag gehalten Ostern 1960 auf der Geschichtstagung des Verlages Hohe Warte in Österreich. In: MuM, Folge 15, 9.8.1971, S. 677 - 697
  15. Duda, Gunther: Ein Leben für sein Volk. Fritz Vater zum 75. Geburtstag. In: Mensch und Maß, Folge 24, 23. 12. 1971, S. 1110–1117 
  16. Vater, Fritz: Hauptprobleme des Bismarck-Reiches (1871-1918). Verlag Hohe Warte, Pähl 1972 (64 S.)
  17. Vater, Fritz: Der Weg des deutschen Volkes und die geschichtliche Wahrheit. Gedanken zu einem notwendigen und mutigen Buch. In: Mensch & Maß, Folge 5, 9.3.1974, S. 197-206 [zu Adolf Helbok "Deutsche Volksgeschichte", 2 Bände]
  18. Vater, Fritz: Die Kulturkrisen der zwanziger und dreißiger Jahre. Vortrag aus dem Jahre 1965. In: Mensch & Maß, Folge 9, 9.5.1974, S. 385-399
  19. Traueranzeige für Fritz Köhncke 1934-2023. Flensburger Tagblatt 21.1.2023 (FlsTgbl)

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