"Deutsche, wühlt in der Geschichte!" (Erich Ludendorff)

Mittwoch, 27. August 2025

Hermann Eißfeldt (1875-1929) - Ein Maler in München

Und Schwiegersohn des Tiermalers Heinrich von Zügel
- Ein Maler zwischen den Wittelsbachern und Erich Ludendorff

Der Münchener Porträtist Hermann Eißfeldt (1875-1929) (WikiCom) heiratete die jüngste Tochter seines Lehrers, des Tiermalers Heinrich von Zügel (1850-1941) (Wiki, Leo). Bei der Tochter handelte es sich um Emma von Zügel. 

Abb. 1: Portrait I.K.H. Maria Antonietta von Bourbon, Prinzessin beider Sizilien (1898-1957), geb. Prinzessin von Bayern, eine Tochter der drei Jahre jüngeren Schwester des Kronprinzen Rupprecht von Bayern - Gemalt von Hermann Eißfeldt wohl um 1920

Ab 1922 lebte Eißfeldt mit ihr in einer eigenen Wohnung in der von seinem Schwiegervater und vormaligen Lehrer errichteten "Zügel-Villa" in Bogenhausen in der Possartstraße 24 (Abb. 21).

In dieser "Zügel-Villa" ist heute die angesehene Münchener Immobilienfirma von Andreas Eissfeldt ansässig. Das dürfte ein Hinweis darauf sein, daß Hermann und Emma Eißfeldt mindestens einen Sohn hatten, über den das Haus auf den heutigen Andreas Eissfeldt vererbt worden sein wird.

Auf den Maler Hermann Eißfeldt sind wir hier auf dem Blog schon in zwei Blogartikeln zu sprechen gekommen. Denn er hat mehrere wesentliche Porträts von Erich und Mathilde Ludendorff geschaffen (Abb. 16-20). Er scheint sich sogar in ausgesprochenem Maße zu ihren "Verehrern" und Anhängern gezählt zu haben (Stgr2012Stgr2016).

Im folgenden soll ihm noch einmal ein eigener Blogartikel gewidmet werden, um noch etwas mehr den familiären und gesellschaftlichen Hintergründen nachzugehen, aus denen heraus Hermann Eißfeldt lebte.

Monographien über den Maler Hermann Eißfeldt scheint es bis heute nicht zu geben. Im großen Lexikon "Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert" in sechs Bänden sind ihm offenbar im Band 5 zwei Seiten gewidmet worden (10). Es gibt aktuell insgesamt jedenfalls nur wenig zugängliche Auskünfte über sein Leben. 

Abb. 2: "Firmkind" - Gemälde von Hermann Eißfeldt

Einige Einzelheiten zu seinem Leben werden jedoch in Biographien seines Lehrers und Schwiegervaters Heinrich von Zügel erwähnt (1, 2). Dieser ist aufgewachsen als Sohn eines Schäfers in Murrhardt in Württemberg. Er hatte in den 1870er Jahren erste Erfolge als Tiermaler in München (insbesondere mit seinem Gemälde "Schwere Arbeit"). Er berichtet (2, S. 23):

Ich vermählte mich mit meiner Jugendfreundin Emma Schippert, Tochter des Landwirts ... 

aus Murrhardt. Es handelte sich um eine gleichaltrige, frühere Klassenkameradin (s.a. Leo). Auslöser war wohl, daß er merkte, daß er als Unverheirateter mit seinen Freunden zu viel Bier trank und Karten spielte (1, S. 27). Er heiratete also 1875 die ... (2, S. 24):

... Murrhardter Bauerntochter Emma Schippert. Aus der Ehe gehen vier Kinder hervor: Willy (1876-1950), der Tierbildhauer wird, sowie die Töchter Anna (geb. 1880), Elise (geb. 1882) und Emma (geb. 1888). Zwei Töchter heiraten Schüler ihres Vaters, Anne den späteren Figurenmaler Emanuel Hegenbarth, Emma den Porträtisten Hermann Eissfeldt.

Der Sohn Willi von Zügel (1876-1950) wurde Bildhauer. Er nutzte nach dem Tod seines Vaters das väterliche Atelier in der Possartstraße 24 in Bogenhausen. Die Tochter Anna heiratete den Schüler ihres Vaters, den Tiermaler Emanuel Hegenbarth (1868-1923) (Wiki). Dieser wirkte ab 1903 als Professor an der Kunsthochschule Dresden, ist aber schon 1923 an einer Operation gestorben. In den Anhang dieses Beitrages haben wir auch vier seiner Werke eingestellt (Abb. 24-27).

Abb. 3: Hermann Eißfeldt - Bauer mit Schimmel (Rg)

Emma von Zügel heiratete schließlich - vermutlich nach 1910 (s. Inv) - Hermann Eißfeld. Ihr Vater Heinrich von Zügel war 1895 zum Professor an der Münchener Kunstakademie ernannt worden. Von Heinrich von Zügel hat sich auf Eißfeldt - wie auf viele andere Schüler Zügels - die Vorliebe für Tierdarstellungen übertragen. Der wohl bekannteste und bedeutendste Tiermaler des 20. Jahrhunderts war ebenfalls ein Schüler von Heinrich von Zügel, nämlich Julius Paul Junghanns (1876-1958) (Wiki).

"Bauernkirchweih" in Schwabing 1902

1902 feierte der "Verein Deutscher Kunststudierender" - wohl vor allem auf Betreiben von Junghanns - in der Schwabinger Brauerei in München eine lustige, heitere "Bauernkirchweih" (3). Sie wird als die Vorgängerin der legendären, ausgelassenen Künstlerfeste rund um Ludwig Thoma in München benannt (3). Zu dieser Bauernkirchweih sind gleichaltrige Kunststudenten zu Beiträgen aufgefordert worden. Es entstanden viele lustige Beiträge - Bilder, Medaillen, Tanzkarten und ähnliches. Diese konnten 1906 gesammelt als ein Beitrag in den "Velhagen & Klasings Monatsheften" veröffentlicht werden. Es ist dadurch ein noch heute sehr heiterer, lesenswerter und sehenswerter Beitrag entstanden (3). Ein Zeugnis unbeschwerter Künstler-Heiterkeit aus der Zeit vor 1914.

Auch Hermann Eißfeldt hat dafür einen Beitrag geleistet, ein "Scheibenbild" - gutmütig heiter gemalt. Wir haben es in den Anhang dieses Beitrages verbannt, da es doch nicht Schritt hält mit den ernsthaften Werken des Künstlers (Abb. 23). Eißfeldt tat also mit, aber doch eher auf seine Weise, nämlich ein wenig zurückhaltend. Vielleicht war es auf einem solchen Künstlerfest, wo eine nähere Verbindung mit Emma von Zügel entstand.

Junghanns ist schon 1906 auf Vorschlag seines Lehrers Heinrich von Zügel Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf geworden. Dort wirkte und lebte er bis zu seinem Lebensende. Er behielt die Zeit bei Heinrich von Zügel als die wertvollste Zeit seiner Studentenzeit in Erinnerung.

Abb. 4: Hermann Eißfeldt - Blick auf Wolfratshausen

1986 hat der Kunsthändler, Dozent, Schriftsteller und Kunsthistoriker Dr. Eugen Diem (1896-1993) (KotteHdbGLit), offenbar ein  Enkelsohn von Heinrich von Zügel, eine Biographie über seinen Großvater heraus gebracht (1). In dieser findet sich auch Eißfeldt mehrfach erwähnt, wodurch sich einige grobe Umrisse zu seinem Leben skizzieren lassen.

Hermann Eißfeldt stammte aus dem Braunschweigischen. Sein Leben lang sollte er in München tätig sein. Mathilde Ludendorff berichtet: "Wir hatten die stille, vornehme Seele des Künstlers lieb gewonnen". Das sind bis auf weiteres die einzigen Worte, die wir zu einer näheren Charakterisierung seiner Persönlichkeit heran ziehen können.

Hermann Eißfeldt war in Schladen nördlich des Harzes geboren worden. Schladen liegt zwischen Bad Harzburg und Wolfenbüttel. Er war (sicher) der Sohn des gleichnamigen Direktors der dortigen Zuckerrübenfabrik, des Dr. Hermann Eißfeldt (1827-1885) (Nieders).

Die Familie Eißfeldt ist eine alte, angestammte evangelische Familie im Braunschweiger Raum. Aus ihr sind im Laufe der Jahrhunderte zum Beispiel unter anderem auch sechs Pastoren hervor gegangen (DtDigBiblNieders). Noch heute gibt es mancherlei namhafte Träger des Familiennamens Eißfeldt.

Dr. Hermann Eißfeldt, der Fabrikdirektor, ist wiederholt angeführt worden in Zeitschriften der deutschen Zuckerrübenindustrie. In diesem Bereich hat er 1870 ein neues Verfahren patentieren lassen (GB). Ein jüngerer Bruder des Malers Hermann Eißfeldt wird der Professor für Alttestamentarische Wissenschaften Otto Eißfeldt (1887-1973) (Wiki) (UniHalle) gewesen sein. Otto Eißfeldt hat in Göttingen studiert und wurde Professor für Alttestamentarische Studien zunächst an der Universität Berlin, schließlich an der Universität Halle. In Halle ist er 1973 auch gestorben. Unter Fachkollegen genoß er mancherlei Achtung und Anerkennung.

Der Kunstmaler Hermann Eißfeldt weilte 1898 als 23-Jähriger in Tegernsee. Das läßt sich dem dortigen Fremdenbuch entnehmen (s. GB). Zwischen 1904 und 1912 nutzte Hermann Eißfeldt ein Atelier in München-Schwabing (4, S. 56):

Die für bildende Künstler unverzichtbaren Ateliers waren nicht selten in den Rückgebäuden (...) in der Ainmillerstraße. (...) Für Kunstmaler bildeten außer den Rückgebäuden vor allem die sich dem Nordlicht öffnenden Fenster in den Dachgeschossen der Häuser die wichtigste Voraussetzung für ihre Arbeit. Einige der in der Ainmillerstraße wohnenden Maler aus der Zeit des Historismus hatten hier ihre berühmten Künstlerateliers. (...) In der Ainmillerstraße 9 wirkte im 4. Stock von 1904 bis 1912 Hermann Eißfeldt.

Eißfeldt hatte als Lehrer neben Heinrich von Zügel auch den Professor der Münchener Kunstakademie Carl von Marr (1858-1936) (Wiki). 

Abb. 5: Hermann Eißfeldt - "Pferd mit Karren"

Carl von Marr stammte aus den USA und war 1893 zum Professor an der Münchener Kunstakademie ernannt worden. 1909 wird über neue Werke, ausgestellt von Seiten des Münchener Kunstvereins, berichtet (AllgRdsch):

Die Freilichtbilder von Hermann Eißfeldt zeigten natürlich empfundene Menschen in flotter, frischer Vortragsart und einer trotz fühlbarer Zügeleinflüsse doch nicht unfreien Farbe.

Etwas weniger neutral heißt es im selben Jahr in "Die Christliche Kunst - Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst und Kunstwissenschaft" (GB):

... Einen Blick auf die Studien von Hermann Eißfeldt zeigte, was gemeint ist. Wie die schon genannte Gruppe von jungen Malern, so stolpert auch Eißfeldt, der sicherlich talentiert ist, über sein allzureiches Studienmaterial, das infolge des steten Abschreibens von Naturmotiven jede selbständige Regung, Eigenes ...

Das Zitat kann vorläufig nicht vollständig wieder gegeben werden. Aber man merkt schon: Kunstkritik entfaltet hier wieder einmal ihr Eigenleben.

Die meisten der zugänglichen Werke von Hermann Eißfeldt sind nicht datiert. Wir stellen hier im Blogbeitrag als erstes Gemälde ein repräsentatives Vorschaubild ein, es dann folgen seine zugänglichen Tierdarstellungen und dann seine Porträtdarstellungen.

Abb. 6: Hermann Eißfeldt - Bäuerin mit Kühen im Isartal (An)

Aufgrund seiner Verbindung mit seinem Lehrer Heinrich von Zügel wird Hermann Eißfeldt vergleichsweise früh mit dem königlichen Hof der Wittelsbacher in Verbindung gekommen sein. Wir lesen über Heinrich von Zügel (1, S. 32):

... Mit anderen Worten: Er hatte schon einen Termin an dem vom Haushofmeister genannten Zeitpunkt, der gar keinen anderen parat hatte; denn es war wohl ungewöhnlich, einen von Seiner Majestät angebotenen Termin nicht zu akzeptieren. (...) Der Großvater fiel aber deshalb bei den Wittelsbachern nicht in Ungnade, nicht nur, weil sein Schwiegersohn Hermann Eißfeldt alles ausbügelte. Der Vergolder wurde umdisponiert und seine Majestät kamen zum vorgesehenen Zeitpunkt. Für sein Auftreten bei Hof hatte der Großvater zwei Uniformen. Ich sah ihn in beiden.

Wir sehen hier Hermann Eißfeldt schon als Vermittler zwischen seinem Schwiegervater und den Wittelsbachern auftreten.

Zu Gast am Hof der Wittelsbacher in München

Andernorts lesen wir über Heinrich von Zügel (Chiems):

Im ersten Jahrzehnt nach 1900 wurde Zügel erneut ausgezeichnet, und bei den Hoffesten und Treibjagden des Prinzregenten Luitpold war er ein häufiger Gast.

Sicher entstanden hier jene Verbindungen, die dann dazu führten, daß Hermann Eißfeldt in den unmittelbaren Jahren nach 1918 zu einem bevorzugten Porträtmaler der bayerischen Königsfamilie wurde (Abb. 12-15). 

Abb. 7: Hermann Eißfeldt - Kühe

Während des Ersten Weltkrieges war Hermann Eißfeldt Soldat. Über seinen Schwiegervater wird berichtet (1, S. 33):

Von den Ereignissen des Ersten Weltkrieges blieb der Großvater persönlich weitgehend verschont. Auch die engere Familie mußte keinen Blutzoll zahlen. Sein ältester Schwiegersohn Emanuel Hegenbarth war schon zu alt, um noch eingezogen zu werden. Die beiden jüngeren Schwiegersöhne Heinrich Schröder, der Mann seiner zweiten Tochter Elise und Hermann Eißfeldt, einst sein Schüler, dann wie Hegenbarth auch Schwiegersohn, Mann der jüngsten Tochter Emma, waren zwar Soldaten, kamen aber mit heiler Haut zurück. Getroffen hat es nur ...

Die letzten Worte beziehen sich sicherlich auf den ältesten Sohn Willy von Zügel (MurrZtg2022):

Der 1876 in München geborene, von seinem „Über“-Vater Heinrich von Zügel geförderte und geforderte Künstler Willy Zügel (...). Wegen des Ersten Weltkriegs, in dem er schwer verwundet wurde, was Ursache für seinen Tod 1950 war, und der unruhigen Folgezeit „konnte er sich jedoch nur in Episoden auf seine Arbeit konzentrieren“

Während und nach dem Ersten Weltkrieg hat Hermann Eißfeldt auch einige Porträts von bayerischen Offizieren gemalt (s. Abb. 9 und 10).

Abb. 7a: Korbmacher - Gemalt von Hermann Eißfeldt

Über Heinrich von Zügel nach der Jahrhundertwende lesen wir (1, S. 28):

Um diese Zeit begann sein Sohn Willy ihm solche Dinge abzunehmen. Nach dem Krieg war Schwiegersohn Hermann Eißfeldt sein - heute würde man sagen "Manager" - der alles Spezielle, Formelle und Finanzielle für ihn erledigte. Sein Trinkspruch umreißt auch den Platz seiner politischen Orientierung. Sie war im Grundtenor freiheitlich ...

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die "Villa Zügel" in der Possartstraße 24 in Bogenhausen errichtet.

Der Bau der "Villa Zügel" in Bogenhausen (1919-1922)

Darüber lesen wir (Mnch):

Kein geringerer als Stadtplaner und Architekt Theodor Fischer errichtete hier im vornehmen Bogenhausen ein respektables Atelier mit drei Wohnungen für den angesehenen Tiermaler und Akademieprofessor Hofrat Heinrich von Zügel. Dieser hatte  das 1730 Quadratmeter große Grundstück für 85.449 Mark erworben. Erste Pläne zu diesem Bau wurden erstmals 1919 bei der Lokalbaukommission München eingereicht. Da dem 70-jährigen Bauherren aber die Pläne zu kostspielig waren, mußte Fischer im Juni 1921 die Wohn- und Nutzflächen kostengünstiger planen. Die Abnahme des Gebäudes erfolgte am 19. Juni 1922. "So eine Viecherei" soll Zügel zum Hausbau resümierend gesagt haben.

Zügel, dessen Atelier während seiner Akademiezeit in der Königinstraße lag, verfügte mit dieser Villa bei seiner Emeritierung im Jahr 1922 über ein großes, über zwei Stockwerke reichendes nördliches Atelier sowie zusätzlich über einen eigenen Rahmen- und einen Kistenraum. Hier gab es eine trickreiche Vorrichtung: Das in Obergeschoß und Dachgeschoß befindliche Atelier hatte im Boden einen über 3 Meter langen, 20 Zentimeter breiten Schlitz eingelassen, durch den die größten Bildformate in den darunterliegenden Kistenraum im Erdgeschoss hinuntergelassen werden konnten. Im Erdgeschoß befanden sich weitere Wirtschaftsräume und der Wohnbereich des Hausmeisters. Die Wohnräume der Familie und die der Dienstmädchen waren in Ober-  und Dachgeschoß untergebracht.

Der Hausbau hat in der Inflationszeit also tatsächlich allerhand Sorgen mit sich gebracht.

Abb. 8: Hermann Eißfeldt - Porträt seines Lehrers und Schwiegervaters Heinrich von Zügel, 1916

Aber er mußte auch zugleich als Glücksfall betrachtet werden (1, S. 35):

... Die letzte Rechnung konnte bezahlt werden und für das ohnedies auch ohne Hausbau verlorene Vermögen stand nun ein Wohnhaus mit einem einmalig schönen Atelier zur Verfügung. Der Großvater war darüber sehr glücklich.

Da drei Wohnungen eingebaut waren, ist offenbar von vornherein geplant worden, daß das Ehepaar Eißfeldt samt Sohn, bzw. Kindern in das Haus von Heinrich von Zügel einziehen würde. Das ist dann auch geschehen (1, S. 28):

In den gemütlichen Zeiten des Ruhestandes in der Possartstraße in den zwanziger Jahren (...) seine damals mit ihrem Mann Hermann Eißfeldt bei ihm lebende jüngste Tochter Emma.

Von der bayerischen Königsfamilie der Wittelsbacher hat Hermann Eißfeldt in diesen Jahren mehrere Malaufträge erhalten, offenbar vor allem ab den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg. 

Porträtmaler der Wittelsbacher Königsfamilie

So hat Hermann Eißfeldt ein Portrait des Prinzen Leopold von Bayern angefertigt (Abb. 12). Ebenso hat er ein Portrait angefertigt des Prinzen Georg von Bayern (Abb. 13). Georg von Bayern hat sich nach einer nicht vollzogenen Eheschließung für das Priesteramt entschieden. Er hat dann viele Jahre lang in Rom als Priester gewirkt.

Abb. 9: Porträt eines Leutnants der bayerischen Armee in Felduniform mit Band (Eiserne Kreuz 2. Klasse), gemalt von Hermann Eißfeldt 1917

Ebenso hat er ein Porträt angefertigt von Adelgunde von Bayern (1870-1958) (Abb. 14). Sie war die nächst jüngere Schwester des Kronprinzen Rupprecht von Bayern. Beide hatten noch zehn weitere, jüngere Geschwister (s. Stammtafel: hdbg).

Es entstand auch ein Portrait I.K.H. Maria Antonietta von Bourbon, Prinzessin beider Sizilien (1898-1957), geb. Prinzessin von Bayern (Abb. 1). Bei ihr handelte es sich um eine Nichte von Kronprinz Rupprecht von Bayern, nämlich um eine Tochter der drei Jahre jüngeren Schwester von Kronprinz Rupprecht von Bayern. Das Portrait könnte um 1920 herum entstanden sein.

Ein prächtiges und womöglich sogar symbolträchtiges und politische Bezüge aufweisendes Gemälde ist das Gemälde "Feier der Goldenen Hochzeit von Prinz Leopold und Prinzessin Gisela von Bayern"Hermann Eißfeld im Jahr 1923 geschaffen hat (Abb. 15). Das Motiv kann nur sehr bewußt vom Haus Wittelsbach - insbesondere vom Kronprinzen Rupprecht von Bayern - und in Absprache mit dem auch dargestellten Nuntius Pacelli gewählt worden sein.

Auf diesem Gemälde ist links Kronprinz Rupprecht von Bayern dargestellt, rechts Nuntius Pacelli und rechts von diesem Prinz Georg von Bayern als Priester. Das Gemälde entstand genau in jenem Jahr, in dem die klerikal-konservativen Kräfte in Bayern - mit dem Segen des Nuntius Pacelli - Bayern vom übrigen Deutschen Reich abtrennen wollten, mit Österreich zusammen schließen wollten und die Wittelsbacher Monarchie aufrichten wollten. Zugleich sollte sich ein katholisches Rheinland vom Deutschen Reich abtrennen (s. Stgr2025).

Abb. 10: Porträt des Eduard von Madroux (1875-nach 1956) als bayerischer Hauptmann in Uniform, gemalt von Hermann Eißfeldt 1917

Für die klerikal-konservativen Kräfte in Bayern waren dabei ein unberechenbarer Faktor die völkischen Kräfte in Bayern. Mit Hitler hätte man sich womöglich schon damals die Aufrichtung einer Diktatur wie in Italien vorstellen können, gegebenenfalls unter Wiederherstellung der bayerischen Monarchie - aber Ludendorff stellte sich all diesen Plänen klar in den Weg.

Ludendorff stand in diesen Jahren in loser Verbindung mit Gustav von Kahr, der zeitweise Ministerpräsident von Bayern, bzw. Generalstaatskommissar war. Ebenso stand Gustav von Kahr in loser Verbindung mit dem Schwiegervater von Hermann Eißfeldt, mit Heinrich von Zügel. 

Lose Verbindung zu Gustav von Kahr (1923)

Über die politischen Einstellungen von Heinrich von Zügel wird berichtet (1, S. 28):

Er war deshalb kein Republikaner, aber auch kein Monarchist. Die überaus tolerante Hand, mit der die letzten Wittelsbacher, der Prinzregent Luitpold und König Ludwig III., regierten, gab keinen Anlaß zu freiheitlichem Demonstrieren. (...) Gleichgültig war ihm die Politik nicht. Hitlers "Marsch auf die Feldherrnhalle" am 9. November 1923 erlebte er als ansässiger Münchner ziemlich unmittelbar mit. Seine Einstellung zu diesem Vorgang mag daraus erhellen, daß ihn mit dem damaligen Generalstaatskommissar von Bayern, dem Ritter von Kahr, eine lockere Freundschaft verband. 

Man hört heraus, daß Heinrich von Zügel mit der Niederschlagung des Hitler-Putsches durch Gustav von Kahr einverstanden war.

Abb. 11: Porträt einer Frau, gemalt von Hermann Eißfeldt, 1919

Womöglich war ja der Hitler-Ludendorff-Putsch vom 8. zum 9. November 1923 schon von vornherein in groben Zügen so angelegt wie er dann abgelaufen ist. Der Generalstaatskommissar von Kahr hat sich zum Schein auf die Zusammenarbeit mit den Putschisten eingelassen, um sich dann doch gegen diese stellen zu können, und um auf diese Weise die spannungsvolle Situation zu klären. Nuntius Pacelli rechnete in seinem Bericht vom 9. November 1923 an den Papst in Rom mit der blutigen Niederschlagung dieses Putsches. Dabei sollte offenbar auch Erich Ludendorff ums Leben kommen. Er ist aber womöglich - so vermutet es zumindest Mathilde Ludendorff in ihren Lebenserinnerungen - von einem diesbezüglich Beauftragten der bayerischen Landespolizei mit einer anderen herausragenden Person, die in der ersten Reihe der Putschisten marschierte, verwechselt worden (7).

Das Atelier von Hermann Eißfeldt lag zumindest in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre in München in der Widenmayerstraße. Dies wird von Mathilde Ludendorff erwähnt (Zitat siehe unten). Diese Straße zieht sich am linken Ufer der Isar von der Altstadt aus nach Norden und ist geprägt von herrschaftlich wirkenden Gründerbauten (Abdztg2020). In der Widenmayerstraße, Ecke Liebigstraße hatte sich beispielsweise auch die Kunstanstalt von Edgar Hanfstaengl (1842-1910) (Wiki) befunden, dem Vater von "Putzi" Ernst Hanfstaengl (1887-1975) (Wiki), der - als langjähriger Vertrauter Hitlers in den 1920er Jahren - gegenüber Historikern Andeutungen machte zu satanistischen Hintergründen Hitlers (GAj2014, s.a. Stgr2013).

In der Widenmayerstraße 41 befand sich 1920 das "Kunstgewerbliche Atelier" einer Jenny Hirschberg (Archive). Von der Possartstraße 24 in Bogenhausen war die Widenmayerstraße über die Max-Joseph-Brücke hinweg zu erreichen in einem halbstündigen, etwa zwei Kilometer langen Fußweg (s. Abb. 22).

Mathilde Ludendorff berichtet, daß Hermann Eißfeldt etwa zehn Ludendorff-Porträts geschaffen habe (siehe unten). Ab wann diese Gemälde entstanden, wird nicht erwähnt. Uns sind aktuell von diesen zehn Porträts drei zugänglich (Abb. 16-19). Dabei wird den Abbildungen 17 und 18 dasselbe Porträt zugrunde liegen. 

Abb. 12: Prinz Leopold von Bayern (1846-1930) (Wiki) - Gemalt von Hermann Eißfeldt

Es ist nicht bekannt, in welcher zeitlichen Reihenfolge sie geschaffen worden sind. Wir möchten vermuten, daß sie in der Reihenfolge geschaffen worden sind, in wir sie in diesen Beitrag einstellen. In Abbildung 5 ist gegebenenfalls der Erich Ludendorff der Jahre 1923 und 1924 dargestellt, in Abbildung 16 und 17 der Erich Ludendorff vielleicht des Jahres 1926 und in Abbildung 19 vielleicht der Erich Ludendorff des Jahres 1928.

Es gibt mindestens zwei Porträts von Erich Ludendorff, in denen Eißfeldt Erich Ludendorff in Zivil dargestellt hat. Das eine ist im ersten Band der Lebenserinnerungen von Erich Ludendorff enthalten (1919-1925). Und zwar in der Auflage des 3. Tausend von 1940 (vgl. Abb. 8).

Ein weiteres findet sich von Mathilde Ludendorff (21, S. 207). 

Zu diesem Bild heißt es: "Dieses Bild ist nach einem Gemälde des vor einem Jahr verstorbenen Tannenbergers und Freundes General Ludendorffs, Kunstmaler Hermann Eißfeldt, aufgenommen." Leider fehlt die - gerade bei dem Maler Eißfeldt so wichtige - Farbe.

Dieses Gemälde wurde auch als Postkarte verkauft, hier mit Signatur von Erich Ludendorff (Abb. 33a).

Als Todesdatum von Hermann Eißfeldt ist der 9. März 1929 verzeichnet. 

Der Tod von Hermann Eißfeldt - März 1929

Über die Umstände des Todes von Hermann Eißfeldt hat sich das Ehepaar Ludendorff sehr viele Gedanken gemacht. Erich Ludendorff schreibt in seinen Lebenserinnerungen das folgende über Hermann Eißfeld (8, S. 230):

Die Monate März und April (1929) waren in der Tat keine einfachen Monate. Wir erlebten in ihnen auch Todesfälle, die uns nahe berührten. In mein Leben war der Kunstmaler Hermann Eißfeldt getreten; ich sprach schon von ihm im 1. Bande, als ich erzählte, daß ihm ein Auftrag, ein bestimmtes Bild zu malen, wieder entzogen wurde, weil er den "Antichristen" Ludendorff gemalt hatte und für diesen eingetreten war. Maler Eißfeldt hatte eine Reihe guter Bilder von mir und später auch von meiner Frau in seiner tiefen Verehrung für uns gemalt, obschon er wußte, daß diese Bilder damals nicht in die Öffentlichkeit irgendwie dringen würden. Das Bild des Feldherrn Ludendorff oder der Philosophin Frau Ludendorff aufzuhängen, war zu jener Zeit ja beinahe ein Staatsverbrechen. Maler Eißfeldt schloß sich auch meinem Freimaurerkampf an und war tief von seiner Richtigkeit durchdrungen. Vor unserer Winterreise im Januar (1929) führten wir noch Gespräche mit ihm durch den Fernsprecher, nach der Rückkehr waren wir durch die dargelegten Verhältnisse so beschäftigt, daß wir nicht gleich die Verbindung mit ihm wieder hatten aufnehmen können. Plötzlich hörten wir, er habe sich in der psychiatrischen Klinik das Leben genommen, ein Fall, der uns gerade in dieser Klinik als Unmöglichkeit dünkte. Wir hörten nun auch, daß er in aller Stille bestattet werden sollte. Meine Frau und ich konnten jetzt wenigstens noch mit Deutschen Gesinnungsgenossen an der Feier teilnehmen; ich hielt eine kurze Ansprache und schloß mit dern Worten:
"Wir Tannenberger in ganz Deutschland werden den edlen Deutschen und begabten Künstler, der mit uns für des Deutschen Volkes Freiheit kämpfte, und sein tragisches Geschick nie vergessen."
Daß ich den toten Künstler nie vergessen habe, das zeige meine vorstehende Darstellung.

Mathilde Ludendorff ist in ihren Lebenserinnerungen auch auf die Bekanntschaft mit Hermann Eißfeldt eingegangen.

Abb. 13: Prinz Georg von Bayern, Cousin von Kronprinz Rupprecht von Bayern - Gemalt von Hermann Eißfeldt

Sie schreibt (7, S. 28-31):

Ein anderes Ereignis lenkte uns rasch ab. Gleich nach unserer Heimkehr von Tegernsee hörten wir, daß der Maler Eißfeldt gestorben sei, er sollte "in aller Stille" beerdigt werden.
Noch am Tage unserer Abreise, also vor nicht einer Woche, hatten wir ihm telefonisch mitgeteilt, daß wir von unserer Vortragsreise zurück seien und nun unser Versprechen, ihn in seinem Atelier zu besuchen, damit er an den neu geplanten Bildern weiterarbeiten könne, sofort nach unserer Rückkehr von Tegernsee - also neun Tage später - erfüllen würden. Er sagte noch, er wolle uns manches erzählen, was uns sicher auch interessieren werde. - Und nun? Nun sollte er, wie man uns sagte, schwermütig über eine Erkrankung seiner Frau selbst in die psychiatrische Klinik gegangen sein und sich dort (!) in der dritten Nacht erhängt haben! Das war sehr verwunderlich, fast "legendär". Einmal, weil seine Stimme so frisch und gesund geklungen hatte, als wir vor wenigen Tagen mit ihm sprachen, zudem aber, weil diese Todesart an diesem Ort annähernd unmöglich zu nennen ist! Die psychiatrische Klinik, die nicht in allen Fällen heilen kann, hat vor allem die Aufgabe - und erfüllt sie gewissenhaft -, Menschen in schwermütiger Gemütsverfassung vor dem Selbstmord zu schützen. Als ehemaliger Assistent dieser Klinik kannte ich die Separatzimmer, deren eines der Tote drei Tage bewohnt hatte. Es fehlte dort an den Fenstern und Wänden, am Bett und an der übrigen Inneneinrichtung jede Möglichkeit des Erhängens! War Eißfeldt wirklich in der Stimmung, in den Freitod zu gehen, so bestand hierzu überall auf der Welt weit eher die Möglichkeit als in der Klinik, in die er selbst gegangen war! -
Uns traf der Tod tief, denn wir hatten die stille, vornehme Seele des Künstlers liebgewonnen. In seiner großen Verehrung für den Feldherrn hat er viele gute Bilder von ihm gemalt und war so rührend dankbar für jede Minute, die mein Mann in seinem Atelier verbrachte. Ein drittes Bild von mir wollte er eben beginnen, da die beiden vollendeten ihn nicht voll befriedigten. Uns waren die Besuche seines schönen, stillen Ateliers in der Widenmayerstraße ein liebes Ausruhen vom Kampfe, der doch oft so häßlich und lärmend von unseren Gegnern geführt wurde. Während er an seinem Bilde malte, erzählte man ihm vom neuesten Geschehen, denn er war begeisterter, aus ganzer Seele überzeugter Mitkämpfer, oder er berichtete über Ereignisse aus seinem eigenen Leben, die er nun erst in den inneren Zusammenhängen begriff. So erzählte er auch, wie er den Auftrag erhalten habe, ein Bild des Nuntius Pacelli zu malen, und nach diesem Auftrag zufällig bei einem Abendessen in einem streng katholischen Adelshause mit höchsten katholischen Geistlichen zusammentraf.

"Höchste katholische Geistliche" - dabei kann es sich ja eigentlich nur um Geistliche wie den Kardinal Faulhaber handeln.

Abb. 14: Adelgunde von Bayern, jüngere Schwester des Kronprinzen Rupprecht von Bayern (Wiki) - Gemalt von Hermann Eißfeldt

Und weiter (7, S. 28-31): 

Bei Tisch fielen so unglaubliche Schmähworte über Ludendorff, daß er sich ausbat, nicht derart in seiner Gegenwart zu sprechen; er verehre den Feldherrn. Die Geistlichen verabschiedeten sich von der Wirtin mit den Worten, sie hätten sich gefreut, in diesem Hause so gesunde Ansichten zu hören! Wenige Wochen darauf erfuhr der Maler, daß der Auftrag, den Nuntius zu malen, ihm entzogen worden sei. So erzählte er noch manches interessante Erlebnis, während er die Bilder vollendete, die er zuvor weitgehend vorbereitet hatte. Und nun hatte er sich in der psychiatrischen Klinik, dem ärztlich so gründlich überwachten Schutzorte vor Selbstmord, erhängt? Warum denn nicht zu Hause, warum nicht in seinem Atelier, wo dies so überaus leicht möglich war und nicht behindert worden wäre? Sehr merkwürdig!
Der Beerdigung "in aller Stille" gab nun der Tannenbergbund ein etwas anderes Gepräge. Es erschienen zahlreiche Mitglieder der Ortsgruppe. Obwohl der Verstorbene ein hochangesehener Münchner Künstler war, waren nur etwa 6 Menschen außer unserem Bunde an der Bahre; einer von ihnen legte einen Kranz aus dem Kreise der Künstler nieder. Nach den mehr als sonderbaren Worten des Geistlichen trat Ludendorff mit unserem Kranze an die Totenbahre und sprach ehrende Worte über den Künstler, Mitkämpfer und Freund, der uns genommen worden war.
Ich sorgte auch dafür, daß in der "Deutschen Wochenschau" über den Tod Eißfeldts berichtet wurde. Bei Ausstellung der Werke des Künstlers im Kunstverein zu Ehren des Toten war kein einziges der etwa 10 Bilder von Ludendorff, die das Glück und der große Stolz des Toten waren, mit ausgestellt. Lange ging uns sein Tod mit allen Nebenumständen nach, und wenn wir auf die Bilder des Künstlers in unseren Arbeitsräumen blickten, dann tauchten er selbst und sein Schicksal wieder in unserem  Erinnern auf.

Den Worten ist zu entnehmen, daß ein von Hermann Eißfeldt geschaffenes Porträt von Mathilde Ludendorff der Öffentlichkeit bislang nicht zugänglich ist ("ein drittes Porträt von mir wollte er eben beginnen"). Das heißt, es gibt ein zweites außer dem hier in den Beitrag eingestellten (Abb. 20).

Abb. 15: Feier der Goldenen Hochzeit des Prinzen Leopold und der Prinzessin Gisela von Bayern am 20. April 1923 zelebriert von Nuntius Pacelli - Links der Neffe des Prinzen, Kronprinz Rupprecht, rechts von Pacelli der Sohn des Prinzen Leopold, Prinz Georg von Bayern als Priester - Gemalt von Hermann Eißfeldt 1923 (Stammtafel: hdbg)

Im "Adreßbuch für München" für das Jahr 1930 ist Emma Eißfeldt als "Kunstmaler-Witwe" verzeichnet wohnhaft in der "Poßartstraße 24/2" (GB), außerdem Heinrich Ritter von Zügel, Geheimer Hofrat, Akademieprofessor a.D. - Wohnung und Werkstatt in der Possartstraße 24/0. Heinrich von Zügel lebte noch bis 1941. Über sein letztes Lebensjahrzehnt gibt es widersprüchliche Angaben. Einerseits lesen wird (Chiems):

Zügel litt in seinen letzten Lebensjahren, die weitgehend ohne malerische Zeugnisse blieben, unter schweren Depressionen. Gestorben am 31. Januar 1941.

Nach diesen Zeilen hatte er also Depressionen ebenso wie dies von seinem Schwiegersohn Hermann Eißfeldt berichtet wird.  Andernorts liest man aber sehr viele begeisterte Worte über den "Durchbruch" des Künstlers Heinrich von Zügel zum Impressionismus (Wiki):

Noch in hohem Alter gelangen Zügel impressionistische Werke voller Leichtigkeit und Frische, z. B. der „Blick auf Murrhardt“. Im Alter von 77 Jahren entstand noch ein eindrucksvolles Selbstporträt. Aus Anlaß seines 90. Geburtstags widmete ihm die NS-Kunstzeitschrift "Die Kunst im Deutschen Reich" einen ausführlichen Artikel.

Andernorts liest man (NordOst):

Nach seiner Emeritierung 1922 bezog er mit seiner Familie eine großzügige Villa mit Atelier und Wohnung in der Possartstraße 24 in Bogenhausen und malte dort bis ins hohen Alter. Sein Enkel Franz Hegenbarth berichtet, daß er gerne von seinem Atelier in der Possartstraße zur nahen Gastwirtschaft "Bogenhauser Hof" spazierte, um einen ausgiebigen Frühschoppen einzunehmen. Heinrich von Zügel starb am 30. Januar 1941 mit 91 Jahren in München.

Soweit zunächst, was zum Leben von Hermann Eißfeldt und seiner Familie in München in Erfahrung zu bringen ist. Weitere Erkenntnisse sollen nach und nach auch künftig noch in diesen Blogbeitrag eingepflegt werden.

Abb. 16: Hermann Eißfeldt - Erich Ludendorff (aus 8)

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Abb. 17: Erich Ludendorff - Nach einem Gemälde von Hermann Eißfeldt (in: "Ludendorffs Volkswarte", 6.4.1930)

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Abb. 18: Hermann Eißfeldt - Erich Ludendorff

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Abb. 19: Erich Ludendorff - Gemälde von Hermann Eißfeldt (aus 6)

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Abb. 20: Mathilde Ludendorff - Gemalt von Hermann Eißfeldt - (zw. 1926 und 1929) (9, S. 207) (Wiki)

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Abb. 21: Die Villa Zügel in der Possartstraße 24 in München-Bogenhausen (Aufnahme von 2011) (Wiki)

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Anhang

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Abb. 22: Lebensorte von Hermann Eißfeldt nördlich der Altstadt von München in Schwabing (Ainmillerstraße 41), sowie in der Widenmayerstraße am linken Ufer der Isar, sowie in der Possartstraße 24 in Bogenhausen rechts der Isar

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Abb. 22a: Heinrich von Zügel - "Schwere Arbeit", 1908 Neue Pinakothek, München (Kunstk, Pinak)

Mit einem Gemälde zum Thema "Schwere Arbeit" wurde Heinrich von Zügel Mitte der 1870er Jahre bekannt. Bis 1928 hat er an vielen weiteren Versionen dieses Themas gearbeitet, so 1908 (s. Abb. 22a), 1909 (Wiki) oder 1928 (Meisterw).

Abb. 23: Hermann Eißfeldt - Schießscheibenbild - 1902 (aus 3)

Im folgenden werden noch einige Werke des sieben Jahre älteren Schwagers von Hermann Eißfeldt, des Professors Emanuel Hegenbarth aus Dresden eingestellt. Sie scheinen uns der Beachtung wert.

Abb. 24a: Portrait seines Vaters Wilhelm von Zügel von Seiten des Bildhauer-Sohnes Willy von Zügel, 1917 (Kunstk)

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Abb. 24: Emanuel Hegenbarth - Junge Frau beim Lesen im Garten

Abbildung 24 zeigt ein sehr impressionistisches Gemälde.

Abb. 25: Emanuel Hegenbarth - Sitzender weiblicher Akt

Die Abbildungen 25 bis 27 weisen eher in Richtung Expressionismus. 

Abb. 26: Emanuel Hegenbarth - Bock und Geiß

Damit wird deutlich, daß sich Hegenbarth mit den verschiedenen Malrichtungen seiner Zeit sehr ernsthaft auseinandersetzte. 

Abb. 27: Emanuel Hegenbarth - Weiblicher Akt

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  1. Eugen Diem: Heinrich von Zügel und seine Zeit. Mit Beiträgen von Franz Hegenbarth, Manfred Bader und Wilhelm Steigelmann. Verlag Aurel Bongers, Recklinghausen 1986 (GB)
  2. Heinrich von Zügel, Eugen Keuerleber: Heinrich von Zügel 1850-1941 - Gemälde und Zeichnungen. Galerie der Stadt Stuttgart, 1981 (GB)
  3. von Ostini, Fritz: Die Schwabinger Bauernkirchweih. In: Velhagen & Klasings Monatshefte 1906/07, S. 697-708 (GB)
  4. Gerhard J. Bellinger, ‎Brigitte Regler-Bellinger: Schwabings Ainmillerstraße und ihre bedeutendsten Anwohner. Ein repräsentatives Beispiel der Münchner Stadtgeschichte von 1888 bis heute. Books on Demand, Norderstedt 2012 (GB)
  5. Hermann Ebers (21.06.1881 – 10.02.1955): Aus meiner Studienzeit (pdf
  6. Ludendorff, Mathilde (Hg.): Erich Ludendorff - Sein Wesen und Schaffen. Ludendorffs Verlag GmbH, München 1938
  7. Ludendorff, Mathilde: Statt Heiligenschein und Hexenzeichen - mein Leben. VI. Teil Freiheitskampf wider eine Welt von Feinden an der Seite des Feldherrn Ludendorff. Verlegt bei Franz von Bebenburg, Pähl 1968
  8. Ludendorff, Erich: Vom Feldherrn zum Weltrevolutionär und Wegbereiter Deutscher Volksschöpfung. II. Band Meine Lebenserinnerungen von 1926 bis 1933. Verlag Hohe Warte, Stuttgart 1951
  9. Duda, Gunther: Erich Ludendorff und der 9. November 1923. Der Freiheitskampf für unser Volk und deDurchbruch der Gotterkenntnis. Verlag Hohe Warte, Pähl 2004, S. IV und 207
  10. Eißfeldt, Hermann. In: Ludwig, Horst (Bearb.): Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst. Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert. In sechs Bänden. Hier Bd. 5, Bruckmann, München 1993 (Stdgesch)

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