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Eigentlich gehört der Buchillustrator und Werbezeichner, auch Zeichner politischer Plakate, Herbert Rothgaengel nicht in diesen Beitrag hinein. Doch ist seine Illustration des Auftritts von Ludendorff und Hindenburg vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Deutschen Reichstages von 1919 wohl sehr kennzeichnend für die Art, wie damals in weiten Kreisen in Deutschland dieser Auftritt empfunden worden ist.
Abb. 22: Ludendorff und Hindenburg vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß, Herbert Rothgaengel, 1919 |
Bei der Durchsicht einiger zugänglicher Werke des nationalgesinnten, wohl der DNVP nahestehenden Illustrators Rothgaengel, wird man vielleicht sagen können, dass die Ausdrucksstärke seiner Illustrationen und Plakate am größten gewesen ist, wenn es sich - wie hier - um politische Themen gehandelt hat (vgl. Google Bilder).
Im Sommer 1919 erschienen Erich Ludendorffs "Meine Kriegserinnerungen" in hoher Auflage. Von diesen gab es 400 numerierte Vorzugsausgaben. Letzteren war ein Porträtbildnis Erich Ludendorffs von Fritz Reusing vorangestellt. Als Entstehungsjahr wird das Jahr 1919 angegeben. Es dürfte dann im Frühjahr 1919 entstanden sein.
Abb.: Fritz Reusing - Erich Ludendorff, 1919 |
Dieses Porträt scheint selten reproduziert worden zu sein. Von Fritz Reusing sind ansonsten recht viele Gemälde im Internet zu finden.
Abb. 23: Erich Heermann, Radierung, 1922 (18) |
Der Maler und Radierer Erich Heermann (1880-1947) (ZVAB) fertige 1922 eine Radierung von Erich Ludendorff an. Diese wurde 1933 seinem Buch "Mein militärischer Werdegang" vorangestellt (18). Offensichtlich gibt es von Heermann auch noch einen Kupferstich mit einem Porträt Ludendorffs aus dem Jahr 1935 (12, S. 27). Von Heermann gibt es sonst Aktstudien, ein Bildnis von Max Liebermann aus dem Jahr 1921, eines vom schlafenden Adolph Menzel, eine Radierung von Hindenburg, und anderes (a).
Abb. 24: Portraitzeichnung von Wolfgang Willrich, 1922 (eingestellt auf Anregung und mit freundlicher Genehmigung des Willrich-Archivs in Toppenstedt) |
Wolfgang Willrich (1897-1948) hat mit 25 Jahren das Ludendorff-Porträt aus Abb. 24 angefertigt. 1926, 1927, 1941 und 1947 hat er auch noch fünf Porträts Mathilde Ludendorffs geschaffen (siehe anderer Beitrag). Nach Angaben des Willrich-Archives ist auf der Rückseite dieser Portraitzeichnung von Wolfgang Willrich folgendes handschriftliche Urteil Mathilde Ludendorffs angeheftet:
München, d. 18. III. 27
Dies ist das beste Bild meines Mannes, ohne zu idealisieren gibt es im Gegensatz zu den meisten das Wesen seines Geistes und Gemütes mit der Treue einer Urkunde wieder.
Mathilde Ludendorffv. Kemnitz
(Fotografische Wiedergabe dieser handschriftlichen Zeilen siehe Abbildung 53 im Anhang.)
Der schon oben erwähnte Walter Petersen schuf ein weiteres Ludendorff-Porträt im Jahr 1923. In den hasserfüllten Erinnerungen der geschiedenen Margarethe Ludendorff wird eines seiner "lebenswarmen" Portraits zugleich als "erschreckend" empfunden (15, S. 20):
Von Professor Petersen-Düsseldorf gibt es verschiedene ausgezeichnete Porträts von Ludendorff. Hugo Stinnes bestellte eins in Lebensgröße für den Hamburg-Amerika-Dampfer "Ludendorff" und, als wir schon in München wohnten, eins für sein eigenes Heim. Dies ist so lebenswarm, dass ich erschrak, als ich in der Dämmerstunde an der Staffelei vorüberging.
Abb. 25: Portrait von Walter Petersen (1923)
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Der deutschbaltische Künstler Otto von Kursell (1884-1967) (Wiki), ein Meisterschüler Franz von Stucks, hat seine künstlerische Begabung schon früh, schon ab dem Jahr 1919, in den Dienst des Kampfes gegen den Kommunismus und der völkischen Bewegung gestellt (24-27).
Abb. 26: Portraitzeichnung von Otto von Kursell (1923) |
Er zeichnete schon 1919 Propagandaplakate gegen den Kommunismus und Porträts der Führer der russischen Revolution, bei denen der jüdische Typus derselben scharf betont wurde.
1923 zeichnete von Kursell eine Portraitzeichnung für das Buch "Der völkische Ludendorff" von Adolf-Viktor von Koerber. Koerber, der aus einer angesehenen westpreußischen Gutsbesitzer-Familie stammte, gehörte auch später noch zu den Anhängern Erich Ludendorffs und schließlich zum aktiven Widerstand gegen die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges. Über von Kursell heißt es auf Wikipedia:
1924 veröffentlichte Kursell Bilder der Angeklagten im Hitler-Prozeß.
Die folgende Zeichnung könnte daher stammen:
Abb. 27: Erich Ludendorff (aus: 22, S. 15) |
Sie wird stammen aus der 270-seitigen Veröffentlichung "Der Hitler-Prozeß. Auszüge aus den Verhandlungsberichten. Mit den Bildern der Angeklagten nach Zeichnungen von Otto von Kursell". Später malte von Kursell mehrere Hitler-Potraits. Aber ein auch heute noch in evangelischen Kirchen weit verbreitetes Luther-Portrait.
Abb. 28: Reichspräsidentenwahl 1925, Wahlkampfplakat von Franz Stassen |
Von dem Maler und Illustrator Franz Stassen (1869-1949) (Wiki) sind im Internet vor allem Buchillustrationen zu sehen, etwa zur "Edda" oder zu Wagners "Ring des Nibelungen". Sein Germanenbild ist dabei noch sehr deutlich dem typischen Wagner'schen "Bühnengermanen" verhaftet. Franz Stassen scheint wie sein Vorbild Fidus Okkultlogen angehört zu haben. Atmen doch mancher seiner Illustrationen - wie bei Fidus - okkulten Geist ("Gral", "Speer des Longinus", "St. Michael" etc.). Er hat mehrere Wahlkampfplakate für die Deutschnationale Volkspartei gezeichnet. Für die Reichspräsidentenwahl vom März 1925 zeichnete er ein Plakat, das die Wahl von Erich Ludendorff bewarb: "Mein Kampf gilt Arterhaltung und Freiheit!"
Der Bildhauer Oswald Schimmelpfennig - 1926In der Wochenzeitung von Ludendorffs Tannenbergbund "Deutsche Wochenschau" vom 27.6.1926 heißt es:
Unsere Ludendorff-Büste, geschaffen von der Künstlerhand Schimmelpfennigs, die auch den Eisernen Hindenburg schuf, ist nach dem Leben dargestellt, fertig und wird den Bestellern sofort zugehen.
Es handelt sich um den Berliner Holzbildhauer Prof. Oswald Schimmelpfennig (1872-1939) (Artnet). Er schuf etwa 1899 eine bronzene Feenfigur, später auch einen "Eisernen Tirpitz", ebenso 1933 eine Hitler-Büste.
Abb. 29: Gemälde von Hans Toepper: Ludendorff bei Lüttich (2, S. 137) (auch in LV, 12.4.1931) |
Über die Entstehung des Gemäldes "Ludendorff bei Lüttich" von Hans Toepper (1885, Briesen-München -1956) berichtet Erich Ludendorff im Zusammenhang mit der Weihnachtsfeier von 1927 (8, S. 136):
Unter den Geschenken, die ich meiner Frau machte, befand sich ein Gemälde des Malers Toepper, das mich beim Sturm auf Lüttich darstellt. Ich erwähne diese Gabe, weil sie von gewisser geschichtlicher Bedeutung ist. Herr Toepper war selbt in den von der 14. Infanterie-Brigade im Straßenkampf durchschrittenen Ortschaften. Er gibt die Darstellung geschichtlich richtig wieder, wie ich an der Spitze der Brigade sie im Straßenkampf vorwärts führe. Das Bild war von dem Tannenberg-Bund-Süd Herrn Toepper in Auftrag gegeben, um dann durch Vervielfältigung weiteren Kreisen zugänglich gemacht zu werden. (...) Durch das Ausscheiden des Oberst Hierl aus dem Tannenbergbund und die damit verbundenen Schwierigkeiten wurde die Absicht des Tannenbergbundes Süd zu einem Fehlunternehmen. Darum nahm ich dem Maler das Gemälde ab. Auch ließ ich Abdrucke herstellen, mußte nun aber erleben, daß meine Mitkämpfer nicht das richtige Verstehen für die Bedeutung dieses Werkes hatten. Ich hoffe indes, daß allmählich auch bei geringerer Verbreitung des Bildes mein Handln bei Lüttich wenigstens Gemeingut weiterer Kreise des Volkes geworden ist. Nach wie vor ist Lüttich eine meiner wertvollsten Kriegserinnerungen. So ist mir das Bild auch heute noch wertvoll und lieb.
Es ist in der Folge vom 5. 11. 1934 der Zeitschrift "Am Heiligen Quell Deutscher Kraft" erneut veröffentlicht worden (S. 585):
Wir bringen hier eine Wiedergabe des Bildes von Hans Toepper, das darstellt, wie es wirklich in jenen Straßenkämpfen gewesen ist, mit denen des Feldherrn Unbeirrbarkeit den Durchbruch durch den Fortgürtel erzwang. ...
1938 heißt es über dasselbe. Es (2, S. 137)
wurde an Ort und Stelle nach Skizzen und Berichten der Teilnehmer angefertigt. Das Original befindet sich im Besitz Fr. Dr. Ludendorffs und hängt im Empfangzimmer des Feldherrn im Tutzinger Haus.
An den Ausführungen Ludendorffs wird deutlich, daß ihm - wie auch schon 1914 - durchaus nicht gleichgültig war, ob Gemälde von ihm historisch richtig waren oder nicht, und daß und welches Bild sie von ihm der Mit- und Nachwelt übermittelten. Ja, das Gemälde von Toepper scheint richtiggehend als zu Werbezwecken für den Tannenbergbung angefertigt worden zu sein.
Eine Übersicht über Werke von Hans Toepper findet sich hier. Hans Toepper hat unter anderem Illustrationen zum Ring der Nibelungen (a, b) von Richard Wagner und zum Wilhelm Tell (a) von Friedrich Schiller gemalt. Er hat Bauern gemalt (a), Portraits von Hindenburg und Hitler (a, b) und Märchenillustrationen.
Abb. 30: Gemälde von Hermann Eißfeldt (2, Vorsatzbild) |
Der Maler Hermann Eißfeldt (1875-1929) hat farbenfrohe Bilder gemalt (Beispiele: a, b, c). In seinen Lebenserinnerungen schreibt Erich Ludendorff über Hermann Eißfeldt das folgende (8, S. 230):
Die Monate März und April (1929) waren in der Tat keine einfachen Monate. Wir erlebten in ihnen auch Todesfälle, die uns nahe berührten. In mein Leben war der Kunstmaler Hermann Eißfeldt getreten; ich sprach schon von ihm im 1. Bande, als ich erzählte, daß ihm ein Auftrag, ein bestimmtes Bild zu malen, wieder entzogen wurde, weil er den "Antichristen" Ludendorff gemalt hatte und für diesen eingetreten war. Maler Eißfeldt hatte eine Reihe guter Bilder von mir und später auch von meiner Frau in seiner tiefen Verehrung für uns gemalt, obschon er wußte, daß diese Bilder damals nicht in die Öffentlichkeit irgendwie dringen würden. Das Bild des Feldherrn Ludendorff oder der Philosophin Frau Ludendorff aufzuhängen, war zu jener Zeit ja beinahe ein Staatsverbrechen. Maler Eißfeldt schloß sich auch meinem Freimaurerkampf an und war tief von seiner Richtigkeit durchdrungen. Vor unserer Winterreise im Januar (1929) führten wir noch Gespräche mit ihm durch den Fernsprecher, nach der Rückkehr waren wir durch die dargelegten Verhältnisse so beschäftigt, daß wir nicht gleich die Verbindung mit ihm wieder hatten aufnehmen können. Plötzlich hörten wir, er habe sich in der psychiatrischen Klinik das Leben genommen, ein Fall, der uns gerade in dieser Klinik als Unmöglichkeit dünkte. Wir hörten nun auch, daß er in aller Stille bestattet werden sollte. Meine Frau und ich konnten jetzt wenigstens noch mit Deutschen Gesinnungsgenossen an der Feier teilnehmen; ich hielt eine kurze Ansprache und schloß mit dern Worten:
"Wir Tannenberger in ganz Deutschland werden den edlen Deutschen und begabten Künstler, der mit uns für des Deutschen Volkes Freiheit kämpfte, und sein tragisches Geschick nie vergessen."
Abb. 31: H. Eißfeldt - Bauer mit Schimmel
Daß ich den toten Künstler nie vergessen habe, das zeige meine vorstehende Darstellung.
Abb. 32: H. Eißfeldt - Bäuerin mit Kühen im Isartal |
Und Mathilde Ludendorff schreibt in ihren Lebenserinnerungen (9, S. 28 - 31):
Ein anderes Ereignis lenkte uns rasch ab. Gleich nach unserer Heimkehr von Tegernsee hörten wir, daß der Maler Eißfeldt gestorben sei, er sollte "in aller Stille" beerdigt werden.
Noch am Tage unserer Abreise, also vor nicht einer Woche, hatten wir ihm telefonisch mitgeteilt, daß wir von unserer Vortragsreise zurück seien und nun unser Versprechen, ihn in seinem Atelier zu besuchen, damit er an den neu geplanten Bildern weiterarbeiten könne, sofort nach unserer Rückkehr von Tegernsee - also neun Tage später - erfüllen würden. Er sagte noch, er wolle uns manches erzählen, was uns sicher auch interessieren werde. - Und nun? Nun sollte er, wie man uns sagte, schwermütig über eine Erkrankung seiner Frau selbst in die psychiatrische Klinik gegangen sein und sich dort (!) in der dritten Nacht erhängt haben! Das war sehr verwunderlich, fast "legendär". Einmal, weil seine Stimme so frisch und gesund geklungen hatte, als wir vor wenigen Tagen mit ihm sprachen, zudem aber, weil diese Todesart an diesem Ort annähernd unmöglich zu nennen ist! Die psychiatrische Klinik, die nicht in allen Fällen heilen kann, hat vor allem die Aufgabe - und erfüllt sie gewissenhaft -, Menschen in schwermütiger Gemütsverfassung vor dem Selbstmord zu schützen. Als ehemaliger Assistent dieser Klinik kannte ich die Separatzimmer, deren eines der Tote drei Tage bewohnt hatte. Es fehlte dort an den Fenstern und Wänden, am Bett und an der übrigen Inneneinrichtung jede Möglichkeit des Erhängens! War Eißfeldt wirklich in der Stimmung, in den Freitod zu gehen, so bestand hierzu überall auf der Welt weit eher die Möglichkeit als in der Klinik, in die er selbst gegangen war! -
Uns traf der Tod tief, denn wir hatten die stille, vornehme Seele des Künstlers liebgewonnen. In seiner großen Verehrung für den Feldherrn hat er viele gute Bilder von ihm gemalt und war so rührend dankbar für jede Minute, die mein Mann in seinem Atelier verbrachte. Ein drittes Bild von mir wollte er eben beginnen,da die beiden vollendeten ihn nicht voll befriedigten. Uns waren die Besuche seines schönen, stillen Ateliers in der Wiedenmayerstraße ein liebes Ausruhen vom Kampfe, der doch oft so häßlich und lärmend von unseren Gegnern geführt wurde. Während er an seinem Bilde malte, erzählte man ihm vom neuesten Geschehen, denn er war begeisterter, aus ganzer Seele überzeugter Mitkämpfer, oder er berichtete über Ereignisse aus seinem eigenen leben, die er nun erst in den inneren Zusammenhängen begriff. So erzählte er auch, wie er den Auftrag erhalten habe, ein Bild des Nuntius Pacelli zu malen, und nach diesem Auftrag zufällig bei einem Abendessen in einem streng katholischen Adelshause mit höchsten katholischen Geistlichen zusammentraf. Bei Tisch fielen so unglaubliche Schmähworte über Ludendorff, daß er sich ausbat, nicht derart in seiner Gegenwart zu sprechen; er verehre den Feldherrn. Die Geistlichen verabschiedeten sich von der Wirtin mit den Worten, sie hätten sich gefreit in diesem Hause so gesunde Ansichten zu hören! Wenige Wochen darauf erfuhr der Maler, daß der Auftrag, den Nuntius zu malen, ihm entzogen worden sei. So erzählte er noch manches interessante Erlebnis, während er die Bilder vollendete, die er zuvor weitgehend vorbereitet hatte. Und nun hatte er sich in der psychiatrischen Klinik, dem ärztlich so gründlich überwachten Schutzorte vor Selbstmord, erhängt? Warum denn nicht zu Hause, warum nicht in seinem Atelier, wo dies so überaus leicht möglich war und nicht behindert worden wäre? Sehr merkwürdig!
Der Beerdigung "in aller Stille" gab nun der Tannenbergbund ein etwas anderes Gepräge. Es erschienen zahlreiche Mitglieder der Ortsgruppe. Obwohl der Verstorbene ein hochangesehener Münchner Künstler war, waren nur etwa 6 Menschen außer unserem Bunde an der Bahre; einer von ihnen legte einen Kranz aus dem Kreise der Künstler nieder. Nach den mehr als sonderbaren Worten des Geistlichen trat Ludendorff mit unserem Kranze an die Totenbahre und sprach ehrende Worte über den Künstler, Mitkämpfer und Freund, der uns genommen worden war.
Ich sorgte auch dafür, daß in der "Deutschen Wochenschau" über denTod Eißfeldts berichtet wurde. Bei Ausstellung der Werke des Künstlers im Kunstverein zu Ehren des Toten war kein einziges der etwa 10 Bilder von Ludendorff, die das Glück und der große Stolz des Toten waren, mit ausgestellt. Lange ging uns sein Tod mit allen Nebenumständen nach, und wenn wir auf die Bilder des Künstlers in unseren Arbeitsräumen blickten, dann tauchten er selbst und sein Schicksal wieder in unserem Erinnern auf.
Das könnte also bedeuten, daß im Ludendorff-Haus in Tutzing noch heute Gemälde des Malers Eißfeldt hängen.
Abb. 33: Nach einem Gemälde von Hermann Eißfeldt (in: "Ludendorffs Volkswarte", 6.4.1930) |
Ein weiteres Gemälde, auf dem Eißfeldt Ludendorff in Zivil dargestellt hat, ist im ersten Band der Lebenserinnerungen von Erich Ludendorff enthalten (1919 - 1925). Und zwar in der Auflage des 3. Tausend von 1940 (vgl. Abb. 27).
Abb. 33a: Hermann Eißfeldt - Erich Ludendorff |
Ein weiteres findet sich von Mathilde Ludendorff (21, S. 207).
Monographien über den Maler Hermann Eißfeldt scheint es bis heute nicht
zu geben. Im großen Lexikon "Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert"
(1993) sind ihm offenbar zwei Seiten gewidmet.
Abb. 34: Nach einem Gemälde von Hermann Eißfeldt (11, Vorsatzbild) |
Zu diesem Bild heißt es: "Dieses Bild ist nach einem
Gemälde des vor einem Jahr verstorbenen Tannenbergers und Freundes
General Ludendorffs, Kunstmaler Hermann Eißfeldt, aufgenommen." Leider
fehlt die - gerade bei dem Maler Eißfeldt so wichtige - Farbe.
Dieses Gemälde wurde auch als Postkarte verkauft, hier mit Signatur von Erich Ludendorff (Abb. 33a).
Der Oldenburger Maler Bernhard Winter (1871-1964) (Wiki) gehörte zur Künstlerkolonie Doetlingen.
Abb. 36: Gemälde von Bernhard Winter, undatiert - (als Spruch-Postkarte) |
Er hat sich nicht zuletzt auch verdient gemacht um die Erforschung der bäuerlichen Alltagsgeschichte und Sachkulturforschung. Auf Wikipedia heißt es über ihn:
Winter malte vor allem Bilder über das bäuerliche Leben der Region Oldenburg, mit denen er in Zeiten des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels das Leben und Arbeiten der bäuerlichen Bevölkerung dokumentieren und bewahren wollte. Mehrfach wurde er für seine grossflächigen Gemälde mit Goldenen Medaillen auf Kunstausstellungen geehrt, so 1896 in München, 1898 in Berlin, 1899 in Dresden und 1901 in Oldenburg.
Abb. 37: Holzschnitt von B. Winter, 1913 |
Winter illustrierte 1913 auch den damals vielgelesenen Roman "Jörn Uhl" von Gustav Frenssen mit acht Holzschnitten (a, b) (siehe Abb. 37 und 38). Weiter heißt es auf Wikipedia über ihn:
Bernhard Winter schuf aber auch viele Porträts vor allem von Oldenburger Bürgern, von historischen Ereignissen und Genreszenen. Deshalb galt er vor allem in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg als Szenemaler der Oldenburger Bürgerschaft und seine Werke erzielten hohe Preise. Winter machte sich aber auch einen Namen als Buchillustrator, Graphiker, Fotograf und als Sammler bäuerlichen Kulturguts.
Abb. 38: Holzschnitt v. Winter, 1913 |
Im Netz kann man sich einen Eindruck von weiteren seiner Werke verschaffen (a, b, c, d, e, f, g). In einem Nachruf (14) heißt es 1964 unter anderem über ihn:
Er pflegte eine Persönlichkeit erst dann zu malen, wenn er sich mit deren Leben und Werk vertraut gemacht hatte und vermochte somit Wesentliches in seinen Bildern auszusagen. Die Freunde des Hauses Ludendorff werden sich an seine schönen Gemälde vom Feldherrn, seiner Gattin und beiden gemeinsam noch erinnern.
Das Schicksal seines deutschen Volkes, dessen große Vergangenheit, die düstere Gegenwart und eine ungewisse Zukunft, zutiefst von ihm erlebt, erfüllte ihn bis zum Tode - immer fragend: was können, was müssen wir tun?
Die Persönlichkeit des Feldherrn und der Philosophin mit ihrem gemeinsamen Werk fanden in ihm einen der stillsten, aber tiefsten Verehrer. Kaum ein Buch ließ er aus, und noch im letzten Lebensjahr machte er sich das letzte philosophische Werk Frau Dr. Ludendorffs zu eigen. (...)
Als vor wenigen Jahren seine so sehr geliebte wie verehrte Frau und Gefährtin durch den Tod jäh von ihm ging, da brachte er die Kraft auf, die Totenfeier selbst mit seinen eigenen Worten zu gestalten. "Mir selbst zum Trost", wie er sagte.
Daraus wird man schließen können, daß Bernhard Winter aus der Kirche ausgetreten war. Daten zu den Entstehungsjahren seiner Ludendorff-Gemälde liegen einstweilen nicht vor.
Abb. 39: Bernhard Winter - Erich und Mathilde Ludendorff (wohl nach 1927 - 1932?) (Postkarte) |
Abb. 40: Bernhard Winter - Erich und Mathilde Ludendorff (Postkarte) |
Bernhard Winter wird bis heute in der Oldenburger Landesgeschichte in Erinnerung behalten.
In der Wochenzeitung "Ludendorffs Volksarte" vom 22.11.1931 findet sich die Anzeige des Ludendorffs Volkswarte Verlages:
Neuestes Bild: "Ludendorff spricht!" Wir haben nach dem Ölgemälde des Berliner Kunstmalers Peter Paul Conrad einen Kupfertiefdruck herstellen lassen (Bildgröße 55 x 74,5 cm, Blattgröße 70 x 100 cm) usw.
Abb. 41: Peter Paul Conrad - "Ludendorff spricht!", 1931 (Postkarte, a) |
Somit darf man annehmen, daß dieses Gemälde 1931 oder früher entstanden ist. In Werbeanzeigen (in "Ludendorffs Volkswarte") zu diesem Bild aus dem Jahr 1932 heißt es zu ihm:
Der Bundesführer des Tannenbergbundes urteilt darüber:
"Die meisten Bilder Ludendorffs stellen den Feldherrn in der uns liebgewordenen grauen Felduniform dar. Je mehr aber die Erkenntnis im deutschen Volke wächst, daß Ludendorff auch als Staatsmann unvergängliche Arbeit leistet, um so mehr tragen Bilder von ihm im Bürgerrock dazu bei, ihn uns als Freund des Volkes menschlich näher zu bringen; denn seine ungeheure Geistesarbeit ist jetzt nur noch Dienst am Volke! Die tief ernste, gesammelte Kraft seines Wesens kommt in dem neuen Bilde besonders lebendig zum Ausdruck: 'So spricht er zu uns, zuallen, die ihn hören wollen!' v. Bronsart."
Abb. 42: E. Böhm |
Peter Paul Conrad scheint auch die Ostpreußin Elisabet Böhm (1859-1943) (Wiki) im Jahr 1929 zu ihrem 70. Geburtstag gemalt zu haben. Sie hatte im Jahr 1898 den Landfrauenbund gegründet, und ihn bis 1929 als Präsidentin geleitet (Ostpreussennet) (10, S. 133):
Dieser Boehmsche Geburtstag geriet fast zu einem Staatsakt mit Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Kultur; die den Landfrauen zugetane ostpreußische Dichterin Agnes Miegel schrieb Boehm zu Ehren einen hymnischen Prolog. Die scheidende Präsidentin wurde von dem Berliner Maler Peter Paul Tomrod porträtiert, und die LHV-Ortsgruppen kauften ihr Bild als Kunstpostkarte zu je 25 Pf in Hunderterauflage. Das 60 x 80 cm große Ölgemälde von Boehm besitzt heute das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg, allerdings ist der Name des Malers nicht eindeutig. Er könnte auch Peter Paul Conrad heißen, wie in den Landfrauenzeitschriften bekanntgemacht. Weder Conrad noch Tomrod sind in einschlägigen Künstlerlexika identifizierbar.
Abb. 43: Ölgemälde von Plüher, Weimar 1931 |
Über einen Maler Plüher aus Weimar im Jahr 1931 finden sich derzeit keine Angaben im Internet. Im Stadtmuseum Weimar befindet sich ein Bürgermeister-Porträt aus dem Jahr 1850, das von einem Paul Ludwig Plüher gemalt worden ist (Google Bücher, 1976).
Abb. 44: Luise Strey - Nach dem Leben, 1933 (2, S. 240) |
Die Bildhauerin Louise Strey (1893-1963), zumeist Luise Strey geschrieben, "lebte und starb in deutscher Gotterkenntnis," wie es 1963 in ihrer Todesanzeige heißt (13). Sie war also Anhängerin der Philosophie Mathilde Ludendorffs. Zur gleichen Zeit, wie sie eine Büste Erich Ludendorffs schuf, schuf sie auch eine solche von Mathilde Ludendorff. Abbildungen von beiden Büsten sind in der Folge vom 13. 8. 1933 der Zeitschrift der Ludendorff-Bewegung "Quell" enthalten, über die dort der Münchner Kunstmaler Paul Bender schreibt (19):
Die zahlreichen Anhänger des Hauses Ludendorff werden gern davon Kenntnis nehmen, daß die bedeutende Bildhauerin Fräulein Louise Strey Büsten des Feldherrn und seiner Gemahlin modelliert hat. Bei deren Anblick wird wohl jeder aufmerksame Beschauer das Gefühl haben, wie sehr doch eine Plastik gefangen zu nehmen vermag. Tritt uns schon im Ölbild, im Porträt, durch Zeichnung und Farbe die Persönlichkeit des Dargestellten lebendig entgegen, so ist die Büste die raumgebundene Form, die Erscheinung selbst, an die unsere Gedanken in leiser, vertraulicher Zwiesprache Fragen stellen mögen.
Wir stehen in stiller Ehrfurcht vor der Büste des Generals, deren Züge die stets edlen, schönen Formen des nordischen Menschen zeigen, deren straffe Modellierungen unbeugsamen Willen und Hingabe an ein großes, erhabenes Ziel ausdrücken. Der große Feldherr, der geniale Staatsmann, der gewaltige, geistige Freiheitkämpfer und der edle Mensch steht vor uns. Scharf, unbeirrt blickt das große Auge gerade aus, vorbei an den kleinen Geschehnissen der Gegenwart in die Zukunft - in die Zukunft des Deutschen Volkes. Abwendung vom Alltag der Welt liegt auf diesen Zügen. Es drängen sich uns die Worte auf, die Rudolf Herzog einst bei einem Besuche Sanssoucis niederschrieb:
"Alle Größe endet in der Einsamkeit, muß in der Einsamkeit enden, weil sie den Schritt vom Vergänglichen zum Ewigen getan, und die Menschheit tief unter sich gelassen hat."
Die beiden Bildwerke beweisen hohes, künstlerisches Schaffen, ein sicheres, technisches Können und die ernste Wahrheitliebe, mit der die Künstlerin an ihre Aufgabe herantrat. Daß sie oft Gelegenheit hatte, an den Büsten nach der Natur zu arbeiten, hat es ihr ermöglicht, dem spröden Material Natürlichkeit und Leben zu verleihen. Wir hoffen, daß die beiden Werke in dem großen Kreise der Mitkämpfer des Hauses Ludendorff, des Feldherrn sowie der Philosophin die wohlverdiente Anerkennung finden werden.
Diese Ludendorff-Büste fand 1935 auch Anerkennung bei dem Kriegsminister General vom Blomberg heißt es (2, S. 240):
"Die Büste wurde auf Veranlassung von Reichskriegsminister, Generalfeldmarschall W. v. Blomberg, der sie in Tutzing gesehen hatte, vom Reichskriegsministerium im Jahre 1935 erworben."
Louise Strey hat auch eine Büste der Mutter von Mathilde Ludendorff, von Johanna Spieß, geschaffen (vgl. "Quell", 5.5.1934, S. 96).
Erich Heermann - 1934Erich Heermann hatte 1922 sein erstes Portrait von Erich Ludendorff geschaffen (siehe oben). 1934 entstand - zeitgleich mit einem Portrait von Mathilde Ludendorff - ein weiteres.
Abb. 44a: Portrait von Erich Heermann, 1934 (n. Ebay-Angebot, 7/2016) |
Vielleicht geschah dies auf die Anregung hin, die darin bestand, dass sein Portrait von 1922 für ein Buch Erich Ludendorffs ("Mein militärischer Werdegang") verwendet wurde. Von dem Portrait aus dem Jahr 1934 sind hier zwei unterschiedliche Abbildungen eingestellt (Abb. 44a und b).
Abb. 44b: Erich Heermann - Tiefdruck von J. J. Weber, Ludendorffs Verlag, undatiert (wohl 1934) |
Mit den beiden Einzelportraits des Ehepaares Ludendorff von Erich Heermann aus dem Jahr 1934 schmückte der Ludendorffs-Verlag 1937 einen seiner Bücher-Ausstellungsstände (siehe Abb. 3 in --> diesem Beitrag).
Abb. 35: Portrait von Paul Bender (Quelle) |
Anläßlich der Feuerbestattung des Kunstmalers Paul Bender (1862-1937) (a) am 7. Juni 1937 sprachen der damalige Leiter des Ludendorff-Verlages Karl von Unruh und Mathilde Ludendorff. von Unruh sagte über "unseren Mitarbeiter und Mitkämpfer" unter anderem (30):
Als er dann von München nach Garmisch übersiedelte, folgten dort Jahre reichen Schaffens, in denen seine Kunst ihm immer neue Freunde zuführte. Aber diese Zeit wurde auch von ausschlaggebender Bedeutung, als er Frau Dr. Mathilde Ludendorff kennengelernte. Ihre Erkenntnisse gaben ihm von nun an Richtung seines Lebens und Schaffens. (...) In den Jahren grauenvoller Kunstverirrung in Deutschland und danach aber wurde für ihn die Anerkennung durch den Feldherrn und die Philosophin nicht nur die Bestätigung, daß er auf dem rechten Wege geblieben war, sondern sie gab ihm Kraft zu seinem Ringen. Es entsprach nur dem Wesen dieses Mannes, daß er bald zu denen gehörte, die halfen, den Aufklärungkampf ins Volk zu tragen, als der Feldherr den jetzigen Ludendorffs Verlag ins Leben rief. Immer war er bereit, mitzuarbeiten und wie alle, die ihn in diesen Jahren näher kennenlernten, wissen, welche herzliche Freude er hatte, wenn es ihm geglückt war, für den Kampf Wertvolles zu schaffen. Oft bis in die letzten Tage vo diesem Krankenlager hatten wir Gelegenheit, uns an seiner lebendigen Frische und an seinem nie versagenden Humor zu freuen.
Immer war sein Bestreben, die hervorragenden Deutschen zu malen, und es ist für sein hohes Können bezeichnend, daß er ohne Sitzungen, an Hand einfacher Bilder Gemälde von großem künstlerischen Wert schuf, die zeigten, wie ihm dsa Kunstwerk zum Erlebnis der dargestellten Persönlichkeit geworden war. Ich nenne nur ein Bismarckbild und das nach der Totenmaske Luthers ausgeführte bekannte Gemälde.
Aber seine größte Freude war es doch, daß er Frau Dr. Ludendorff, deren Denken und Erkennen ihm so viel gegeben hatte, malen konnte und daß ihm ein Bild des Feldherrn gelang, das lebenswahr und überzeugend ist und immer von dem Künstler künden wird.
Er lebte im klaren Wissen, dass seine Wachheit, seine Bewusstheit im Tode für immer enden werde und lebte in dem Erkennen, dass vor seinem Tode der ganze Reichtum ewigen göttlichen Erlebens in Kunst, in Natur und in Menschenliebe, in Herzensgüte und Lauterkeit der Gesinnung und Taten ihm allzeit offen stand. Und dies Erkennen machte sein Leben reich an tiefem und an zartem Gemütserleben, und strahlte an jedem Tage auf seine nächste Umwelt aus, als sei jeder Tag der letzte des Lebens, der ihm geschenkt sei.
Wenn er in seinem stillen Arbeitraum, unbekümmert um die Anerkennung durch die Mitwelt, nach seinem Sinn und seinem Können malte, und um ihn seine geliebten Vögel flatterten und sangen, oder wenn er regsten Anteil nahm an allen großen und entscheidenden politischen und kulturellen Ereignissen der Vergangenheit und Gegenwart, dann erfüllte er in sich den heiligen Sinn seines Seins, wie in jeder Tat der Lauterkeit und Güte den Seinen gegenüber. Und weil er dabei ganz und gar seiner besonderen Eigenart, die wie die jedes Menschen einmalig ist im Weltall, treu blieb, deshalb lebt seine Persönlichkeit in allen denen, die ihn kannten, nun auch weiter. Denn ist auch das Gottlied, das seine stille, edle und heitere Seele sang, nun für immer verklungen, so ertönt doch dessen Widerhall noch in den Seelen seiner Mitlebenden bis zu deren Ende. (...) "Weißt du noch?", so spricht Erinnerung in stillen Stunden in der Seele der Überlebenden, und nun erstehen neben den schmerzlichen letzten Tagen alle ernsten und feierlichen, ja auch alle glückreichen und frohen Stunden der Gemeinsamkeit.
Abb. 45: Robert Jakob Bock, Nach dem Leben gezeichnet und radiert im letzten Lebensjahr, 1936 (aus: 12; s.a.: 5 und a) |
Über diese Radierung heißt es in "Ludendorffs Halbmonatsschrift" vom 5. März 1939:
Die Radierung erinnert in Blick und Gesichtsausdruck des Feldherrn an den weltanschaulichen Kampf seines Lebensabends.
Weitere im Internet zugängliche Werke von dem Maler Robert Jakob Bock, der in Pirmasens geboren wurde und ein Schüler von Franz von Stuck war (Lebensdaten eventuell: 26. April 1896 - 4. Oktober 1943), sind ein Porträt von Franz von Stuck (mit der handschriftlichen Widmung "Meinem hochverehrten Lehrer Franz von Stuck"), "Musizierende Frau", "Urahne" und Aktzeichnungen und "Radierung nackter Mann" (1927) (a, b, c, d, e, f).
Abb.: Erich Ludendorff - Totenmaske von Bernhard Bleeker |
Seit 2011 befindet sich das Bayerische Armeemuseum im Besitz der Totenmaske Erich Ludendorffs. Es schreibt dazu (Armeemuseum.de):
Er starb im Münchner Josephinum, einem katholischen Krankenhaus gegenüber dem ehemaligen bayerischen Kriegsministerium. Nach der Aussage einer Krankenschwester hat er sein Schicksal mit ungewöhnlicher Fassung ertragen. Gegen seinen Willen erhielt er ein Staatsbegräbnis, denn das NS-Regime wollte vom Prestige des berühmten Feldherrn profitieren. Die Totenmaske wurde von dem bekannten Bildhauer Bernhard Bleeker (1881-1968) geschaffen. Das Museum erhielt sie 2011 aus dem Nachlass eines Offiziers übergeben, der dem General nahe stand. Sie wird im Depot des Museums aufbewahrt (Inv. Nr. 0182-2011).
Bei diesem Offizier könnte es sich um Wedelstaedt gehandelt haben. Der Grund, dass diese Totenmaske bis heute nicht bekannt war, wird darin liegen, dass die Mundpartie gegenüber Fotografien von Erich Ludendorff verzerrt und unvorteilhaft wirkt.
Abb. 46: Lina Richter - Auf dem Totenbett, 1937 (6, S. 10) |
Lina Richter war eine der Schwestern Mathilde Ludendorffs. Mit ihren Ilustrationen für Buchumschläge und Bücher, mit ihrer grafischen Gestaltung von "Ludendorffs Volkswarte" und ihren Illustrationen für Plakate nahm sie einen erheblichen Einfluß auf das äußere Erscheinungsbild der Publikationen von Erich und Mathilde Ludendorff und des Ludendorff Verlages seit 1927. Vor allem auch wenn es um aufrüttelnde Illustrationen von Schriften gegen Kirche, Christentum und Okkultismus ging. Auch wenn es um die vielfältige Illustration des Buches "Mathilde Ludendorff - Ihr Werk und Wirken" herausgegeben von Erich Ludendorff im Jahr 1937 ging.
Abb. 47: Lina Richter - Der Feldherr Ludendorff (6, S. 16) |
Abb. 48: "Der Feldherr" (Aufgenommen bei der Tannenbergfeier 1927) (aus: "Quell", 5.4.1935, S. 32) |
Abb. 49: Lina Richter: Der Feldherr Ludendorff - Kolossalgemälde, 1938 (Postkarte, b) |
Abb. 51: Büste von Manzel auf dem Grab |
1939 schuft der Bildhauer Georg Müller eine Ludendorff-Büste.
Abb. 52: Erich Ludendorff - Büste von Georg Müller, 1939 |
Die Büste "General Ludendorff" schuf der Münchner Bildhauer, Professor Georg Müller (1880-1952), im Jahr 1939. Sie wurde 1940 auf der Kunstausstellung im Maximilianeum in München ausgestellt.
Adam Antes 1940Im Bildarchiv der "Süddt. Ztg." findet sich eine Fotografie, datiert auf den 4. Dezember 1940 mit dem Erläuterungstext:
Bei der Eröffnung der neuen Ausstellungshalle im Haus der Kunst in der Berliner Hardenbergstraße Blick auf v. li. eine Büste von Erich Ludendorff (aus Bronze von Adam Antes) ....
Der Bildhauer Adam Antes (1891-1984) (Wiki) war bis 1944 ein Künstler der Darmstädter Mathildenhöhe (Wiki):
Seine Werke findet man heute in zahlreichen Museen wie beispielsweise dem Hessischen Landesmuseum in Darmstadt, dem Museum Folkwang in Essen und der Städtische Gemäldegalerie in Worms.
In demselben Bildarchiv findet sich noch die Fotografie einer weiteren Büste eines noch sehr jugendlich wirkenden Erich Ludendorff, allerdings ohne Angabe des Künstlers.
Anhang
Abb. 53: M. Ludendorff über das Ludendorff-Portrait von W. Willrich von 1922, 18.3.1927 (Herkunft: Willrich-Archiv, Toppenstedt) |
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- Pyta, Wolfram: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. Siedler Verlag, München 2007
- Ludendorff, Mathilde (Hg.): Erich Ludendorff - Sein Wesen und Schaffen. Ludendorffs Verlag GmbH, München 1938
- Davidson, Mortimer G.: Kunst in Deutschland 1933 - 1945. Eine wissenschaftliche Enzyklopädie der Kunst im Dritten Reich. Bd. 1 Skulpturen. Grabert Verlag, Tübingen 1988
- Kollwitz, Käthe: Briefe an den Sohn 1904 bis 1945. Hrsg. v. J. Bohnke-Kollwitz. Siedler-Verlag, Berlin 1992
- Davidson, Mortimer G.: Kunst in Deutschland 1933 - 1945. Eine wissenschaftliche Enzyklopädie der Kunst im Dritten Reich. Bd. 2/1 und 2/2 Malerei. Grabert Verlag, Tübingen 1992
- Ludendorff, Mathilde: Totenklage - ein Heldensang: Erich Ludendorff. Mit 6 Zeichnungen von Lina Richter. Ludendorffs Verlag GmbH, München 1939 (s.a. Internet)
- Bading, Ingo: Charlotte Knobloch fordert Auseinandersetzung mit Mathilde Ludendorff. Gesellschaftlicher Aufbruch - jetzt!, Montag, 23. August 2010
- Ludendorff, Erich: Vom Feldherrn zum Weltrevolutionär und Wegbereiter Deutscher Volksschöpfung. II. Band Meine Lebenserinnerungen von 1926 bis 1933. Verlag Hohe Warte, Stuttgart 1951
- Ludendorff, Mathilde: Statt Heiligenschein und Hexenzeichen - mein Leben. VI. Teil Freiheitskampf wider eine Welt von Feinden an der Seite des Feldherrn Ludendorff. Verlegt bei Franz von Bebenburg, Pähl 1968
- Sawahn, Anke: Die Frauenlobby vom Land. Die Landfrauenbewegung in Deutschland und ihre Funktionärinnen 1898 bis 1948. DLG-Verlag, Frankfurt am Main 2009 (Leseprobe pdf)
- Ludendorff, Erich: Vom Feldherrn zum Weltrevolutionär und Wegbereiter Deutscher Volksschöpfung. Meine Lebenserinnerungen von 1919 bis 1925. Ludendorffs Verlag, München 1940 (3. Tsd.)
- "Völkisches Schrifttum". Verlagsverzeichnis. Ludendorffs Verlag, München 1940/41
- Sonderheft General Ludendorff. Aus: Illustrierter Beobachter, Verlag Eher Nachf., München, 12. Jahrgang, 28.12.1937 (24 Seiten)
- Todesanzeige für Louise Strey. In: Mensch & Maß, 3. Jg., Folge 5, Mai 1963, 4. Umschlagseite
- Wilkens, Herbert: Professor Bernhard Winter gestorben. In: Mensch & Maß, 4. Jg., Folge 19, 9.10.1964, S. 890 - 892
- Ludendorff, Margarethe: Als ich Ludendorff's Frau war. Drei Masken Verlag, München 1929
- Landau, Paul: Wie ein Bildhauer Hindenburg und Ludendorff sieht. In: KAZ, Nr. 545 vom 21. November 1915 (Morgen-Ausgabe), 1 - 2 (zit. bei Jesco von Hoegen: Der Held von Tannenberg. Genese und Funktion des Hindenburg-Mythos. Verlag Böhlau, Köln u.a. 2007 (Google Bücher)
- Ludendorff, Erich: Mein militärischer Werdegang. Blätter der Erinnerung an unser stolzes Heer. Ludendorffs Verlag GmbH, München 1935 (Erstauflage 1933)
- Bender, Paul: Zwei Bildwerke. In: Am Heiligen Quell Deutscher Kraft, 13.8.1933, S. 120f
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- Duda, Gunther: Ein Kampf für Freiheit und Frieden. Ludendorffs Tannenbergbund 1925 - 1933. Verlag Hohe Warte, Pähl 1997
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- von Koerber, Adolf-Viktor: Der völkische Ludendorff. Mit einem Bilde General Ludendorffs von Otto von Kursell. Deutscher Volksverlag, München 1923
- Der Hitler-Prozeß. Auszüge aus den Verhandlungsberichten. Mit den Bildern der Angeklagten nach Zeichnungen von Otto von Kursell. Deutscher Volksverlag Dr. E. Boepple, München 1924 (271 S.)
- Kretschmar, Joachim: Otto von Kursell - Nazikünstler, Luthermaler. Kleine Serie: Lutherbilder in bayerischen Kirchen (2). Sonntagsblatt 38/2003 vom 21.09.2003
- Breucker, Wilhelm: Die Tragik Ludendorffs. Eine kritische Studie auf Grund persönlicher Erinnerungen an den General und seine Zeit. Rauschenbusch Verlag, Stollhamm 1953
- Ludendorff, Erich: Tannenberg. Geschichtliche Wahrheit über die Schlacht. Ludendorffs Verlag, München (1934) 1939
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- Falk, Christian: Der Mann, der Hindenburg malte. Gedenken an Hugo Vogel. In: Preußische Allgemeine Zeitung, 12. März 2005
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