Die erste Version dieses Artikels wurde am 30. September 2011 veröffentlicht. Anlässlich des Besuches von Papst Josef Ratzinger in Deutschland. In jenem Jahr hatten Kirchen- und Christentumskritiker wie Michael Schmidt-Salomon gefordert, der Papst müsse wegen der von ihm federführend verantworteten tausend- und zehntausendfachen Vertuschung von sexualisierter Gewalt an Kindern weltweit vor einen Internationalen Gerichtshof gestellt werden. Wenig später war dieser Papst aus allen Ämtern zurückgetreten und war ein Jesuitenpapst an seine Stelle gewählt worden. In all diesen Vorgängen dürfte viel an Bedeutung enthalten sein.
Spätestens seit dem Januar 2010 hatten die katholische Kirche und der Jesuitenorden in Deutschland und weltweit Erschütterungen erlebt, wie sie solche seit 1945 nicht mehr erlebt hatten. Aber haben sie diese Erschütterungen nicht allseits glänzend überstanden? Jesuiten wie Pater Klaus Mertens haben selbst in Magazinen wie dem "Spiegel" eingestanden, dass diese sexualisierte Gewalt innerhalb des Jesuitenordens und seiner Schulen "systematisch" geschehen sei, also durch bewusstes Wegsehen und durch Mitwisserschaft. Grund genug also, eine Psychosekte wie den Jesuiten sofort landesweit zu verbieten und alle seine Schulen sofort zu schließen. Aber ist solches auch nur ansatzweise geschehen im deutschsprachigen Raum?
In früheren Jahrhunderten waren da selbst streng katholische Länder, waren selbst Päpste da viel rigoroser und "unkomplizierter". Wo überall ist der Jesuitenorden schon verboten worden in seiner Geschichte. Und die Anlässe waren damals sicherlich weniger starke, weniger eindeutige, als sie seit dem Jahr 2010 vorgelegen haben. Dennoch geschah dem Jesuitenorden so gut wie nichts. Dennoch konnte ein Jesuitenpater sogar zum Papst gewählt werden an Stelle eines anderen noch lebenden Papstes, der im Zusammenhang mit dieser systematischen sexualisierten Gewalt innerhalb der katholischen Kirche allerschwerste Schuld auf sich gezogen hat nach jeder weltlichen Gesetzgebung. Wie ist all das möglich? Diese Umstände allein machen deutlich, wie weitreichend die schleichende, fast unbemerkt vorhandene Vor- oder fast Alleinherrschaft der katholischen Lobbykräfte allseits innerhalb der Medien und der Politik wirkt. Sie ist so machtvoll, dass sie jeden sich regenden Widerstand gegen sich von weiter Hand geschickt immunisieren und ablenken kann.
Die Völker sind entsittlicht und moralisch enthemmt genug, um sie unfähig zu machen zur Entfaltung moralischer, thymotischer Zorneskräfte gegen all diese Dinge, zur Entfaltung von Kräften, zu denen sie in früheren Jahrhunderten - und noch unter Otto von Bismarck - in ausgeprägtem Maße befähigt waren.
Die schlimmsten vom Jesuitenorden und anderen katholischen Orden und Angehörigen der katholischen Priesterkaste begangenen Verbrechen haben sich bis heute in keiner Weise nachteilig für die Machtstellung der katholischen Kirche und des Jesuitenordens in der Welt ausgewirkt. Braucht man noch mehr Hinweise, um sich zu verdeutlichen, wie groß diese Machtstellung tatsächlich ist? Und muss man sich nicht sehr wundern, wenn ein solch kluger Hintergrundpolitik-Kritiker wie Wolfgang Eggert den Einfluss der katholischen Lobbymacht - wie erst jüngst wieder geschehen - als nur sehr gering veranschlagt? Wen will er damit denn für dumm verkaufen?
Heilsamer Zorn?
Damals, im September 2011 erschien es uns einmal sinnvoll, sich in dem vorliegenden Beitrag an den "Kampf gegen Rom" zu erinnern, der von Seiten der Ludendorff-Bewegung in den 1920er und 1930er Jahren geführt worden war. Von einem solchen Kampf gegen Rom spürt man in auffallendstem Maße seit dem Tod von Mathilde Ludendorff innerhalb dieser Bewegung so gut wie gar nichts mehr. Schon dies ist für sich ein Umstand, der Aufmerksamkeit weckt. Es ist ein mehr als deutlicher Hinweis, wenn man so und so vielen anderen Hinweisen und Erfahrungen nicht hinterher lauschen möchte. Ganz unbemerkt und sang- und klanglos hat man diesen Kampf .... einschlafen lassen. So haben es diese Lobbykräfte natürlich am allerliebsten.
Viele der Aufklärungs- und Kampfschriften der Ludendorff-Bewegung der 1920er und 1930er Jahre (1-24) liest man heute - unter dem Eindruck der Entwicklungen und Diskussionen seit 2010 - mit ganz neuer Anteilnahme. So mancher Überlebende von systematischer Gewalterfahrung in der Gewalt-Täterorganisation und Psychosekte Jesuitenorden und in anderen kirchlichen Orden, Einrichtungen, Eliteschulen und Jugendheimen könnte in solchen Schriften auch manches von jener für so manchen wohl persönlich heilsamen Emotion und von jenem heilsamen Zorn finden, den er oder sie an so vielen anderen Stellen unseres heutigen öffentlichen Lebens mit manchem Recht noch immer vermisst. Hat nicht Peter Sloterdijk in seinem Buch "Zorn und Zeit" auf die geschichtsmächtige und Kulturen gesund erhaltende Kraft des Zornes seit Beginn der abendländischen Geschichte hingewiesen? Ist es da nicht geraten, sich auf das Wesen und die Kräfte des berechtigten und notwendigen sittlichen Zornes zu besinnen?
Im folgenden nur einmal eine Zusammenstellung wichtiger Literatur, die schon in den Titeln - zumindest in den Jahren 2010 und 2011 - eine sehr große Aktualität aufwiesen und deren Aussagen zum Teil in der bildlichen Darstellung, unter anderem durch die Zeichnungen von Lina Richter oder Hans-Günther Strick, eindrucksvoll unterstrichen wurden.
1929 brachte Mathilde Ludendorff die kleine Schrift heraus "Ein Blick in die Morallehre der katholischen Kirche". Sie behandelte die Moral des Heiligen Liguori. Diese wird auch heute wieder vielerorts kritisch gesehen. Das Titelbild dieses Heiligen entstammte der katholischen Literatur selbst, war also keine Karikatur!
Im selben Jahr brachten Erich und Mathilde Ludendorff ihre Grundlagenschrift "Das Geheimnis der Jesuitenmacht und ihr Ende" heraus. Der "katholischste Protestant", den der Rechtskonservative Götz Kubitschek jemals in seinem Leben kennengelernt hat, nämlich Karlheinz Weißmann, datierte in seiner nur wenige inhaltliche Veränderungen aufweisenden Neubearbeitung von Armin Mohlers Grundlagenwerk "Die konservative Revolution" das Ende der geschichtlichen Bedeutsamkeit der völkischen Bewegung auffallenderweise und im Grunde unsinnigerweise auf das Jahr 1929. Wie kam er darauf? In diesem Jahr mag die damalige völkische Bewegung durch die Veröffentlichung dieser Schrift zumindest für die katholische Kirche viel an "Interesse" eingebüßt haben, in der Tat. Auch an dieser Bewertung mag also abgelesen werden, wie katholisch dieser "Protestant" Weißmann innerlich tatsächlich aufgestellt ist.
Die monotheistischen Lobbykräfte sind übrigens mit nichts so intensiv befasst seit über hundert Jahren als mit den sogenannten rechtskonservativen Kräften in der Politik und Kultur, sowie mit ihrem Hijacking und ihrer Immunisierung.
Mit einer völlig neuen inneren Anteilnahme liest man in dieser Schrift Erich und Mathilde Ludendorffs etwa das bedeutende und wohl sehr grundlegende Kapitel über die "Dressur im schwarzen Zwinger" und darin dann über das, was heute "systematisch" praktizierte "Schwarze Pädagogik" genannt wird. Das Bestandteil dieser Schwarzen Pädagogik auch systematisch praktizierte sexualisierte Gewalt war, hatte Mathilde Ludendorff darin übrigens noch überhaupt nicht unterstellt! Also selbst dieses Buch war der Sache nach noch eine - - - Verharmlosung. Auch war Erich und Mathilde Ludendorff nicht bekannt, was in den letzten Jahren in Youtube-Interviews geäußert wurde, dass es in den oberen Etagen des Jesuitenordens seit dem Ende des 18. Jahrhunderts Satanimus-praktiziertende Gruppen gäbe. Auch diesbezüglich stellt dieses Aufklärungswerk des Ehepaares Ludendorff aus heutiger Sicht also eher eine Verharmlosung dar. Der aussagekräftige Buchumschlag des Buches stammt von Lina Richter, der Schwester Mathilde Ludendorffs.
Nach Erscheinen dieses Buches sollte am 25. November 1929 in München ein Aufklärungsvortrag über den Inhalt desselben stattfinden. Dies rief den heftigsten Widerstand des Jesuitenordens und des bayerischen Ministerpräsidenten Heinrich Held (1868-1938) (Wiki) hervor. Der Jesuitenorden und katholische Jugendverbände sprengten unter Anführung des bekannten Jesuitenpaters Rupert Mayer (1876-1945) (Wiki) diesen Vortrag und verhinderten damit die Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Der bayerische Ministerpräsident Held gab diesem Vorgehen in einer Rede in Freising deutlichste Schützenhilfe. Auch die damaligen Nationalsozialisten stellten sich gegen diesen Aufklärungskampf. Es kam zu weiteren Versammlungsverboten. Über all dies war Erich Ludendorff zutiefst entrüstet. Er schreibt in seinen Lebenserinnerungen, als "christlicher Haß" noch deutlich offener kund getan wurde, als das heute in der Regel und "klugerweise" getan wird (Bd. 2, S. 257f):
Der ganze christliche Haß war entflammt. (...) Diese so ernsten Vorgänge, die die schwerste Vergewaltigung Deutscher innerhalb des Deutschen Reiches bedeuteten, hatte wenigstens das Gute, dass nun auch in Norddeutschland die Augen über die Bedeutung des Kampfes sich öffneten. Ich selbst war tief empört über die Eingriffe in die persönliche Freiheit, die das Edelste ist, was wir Deutschen besitzen. Es war unser Recht, unsere Ansichten zu äußern. Die Polizei hatte uns vor Kongregationen zu schützen, oder sie nötigte uns einen Selbstschutz auf, dessen verhängnisvolles Wirken ich in der kommunistischen und nationalsozialistischen Partei mit Bedauern beobachtet hatte, da er zu leicht zur Volksverrohung und zum Kampf von Volksgeschwistern gegeneinander auch außerhalb der Versammlungsräume auf den Straßen führt.
Meiner eigenen Erbitterung gab ich Ausdruck, indem ich das alte niederländische Dankgebet, das unsere niederländischen Stammesbrüder vor über 200 Jahren im Kampf gegen Rom sangen, umdichtete. Dieses Niederländische Dankgebet lautet:
Der Böse - Arglose zu Fall zu bringen -
Schleicht grollend und brüllend, dem Löwen gleich.
Und suchet, wen er grausam mag verschlingen,
Wem er versetzen mag den Todesstreich.
Macht, flehet, bestehet im guten Streite,
Mit Schande in Bande der Sünd' nicht fallt!
Dem frommen Volk gibt Gott den Feind zur Beute,
Und wär noch eins so groß sein's Reichs Gewalt.
Es gibt auch noch andere "Niederländische Dankgebete", doch habe ich mich an das von mir gewählte gehalten.
Der Wiener Jude Josef Weyl hatte am Ausgang des vorigen Jahrhunderts zur Verherrlichung des Judengottes Jahweh, des "Lenkers der Schlachten", aus diesem Liede ein Hohngedicht für Deutsche gemacht:
Wir treten zum Beten vor Gott den Gerechten,
Er waltet und haltet ein strenges Gericht,
Er läßt von den Schlechten die Guten nicht knechten;
Sein Name sei gelobt, er vergißt unser nicht.
Im Streite zur Seite ist Gott uns gestanden,
Er wollte, es sollte das Recht siegreich sein:
Da ward, kaum begonnen, die Schlacht schon gewonnen.
Du, Gott, warst ja mit uns: Der Sieg, er war dein!
Wir loben Dich oben, Du Lenker der Schlachten,
und flehen, mög’st stehen uns fernerhin bei,
dass Deine Gemeinde nicht Opfer der Feinde!
Dein Name sei gelobt, o Herr, mach’ uns frei!
Die "Jüdische Rundschau" Nr. 56 vom 14.7.1934, Seite 331, sagt folgendes: "Der Theologe Dr. Lueken macht in der "Christlichen Freiheit" geltend, dass die Schlussstrophe "Dass deine Gemeinde nicht Opfer der Feinde - Herr mach uns frei!" nichts anderes ausdrückt als "Die zionistische Hoffnung auf die Herauserlösung Israels aus der Völkerwelt und auf seine Wiedervereinigung zu einem selbständigen Volk."
Mein "Kampflied Deutscher Abwehr" hatte folgenden Wortlaut:
Der Schwarze, die Deutschen zu Falle zu bringen,
Schleicht hassend und trugvoll durchs arglose Reich
Und suchet, durch List die Gewalt zu erringen,
Um Freie zu fällen mit tödlichem Streich.
Ausharret und kämpfet im härtesten Streite,
Mit Schanden in Banden des Schwarzen nicht fallt!
Der Tapf're zwingt sich den Frevler zur Beute,
Zur Rettung des Volkes aus Pfaffengewalt.
Vertraut nur Euch selbst, hoffet nichts von Gebeten,
Den Würger vertreibt allein tatfrohe Kraft,
Den Stolzen und Starken, von Schleichern getreten,
Entflammet der Zorn, der jetzt Freiheit uns schafft.
Der Kampf gegen Rom, den ich bereits in meiner Verteidigungsrede vor dem Volksgericht in München am 29.2.1924 eindeutig aufgenommen hatte, war wieder voll entbrannt; sah ich damals aber nur sozusagen den "politischen Katholizismus", so war mir jetzt das Seelenmordende der Wirkung Roms auf Deutsche Menschen durch meine Frau und durch erhöhten Eindruck klar bewußt geworden.
Dieser Ludendorffsche Liedtext wurde in einem damals von Fritz Hugo Hoffmann zusammen gestellten Liederbuch "Lieder der Deutschen" mitsamt der alten zugehörigen Melodie abgedruckt und dementsprechend bei Anlässen gesungen.
Als was für eine furchtbare Gefahr die katholische Kirche für den einzelnen Menschen und für ganze Völker von Seiten des Ehepaares Ludendorff und ihrer "Mitkämpfer" eingeschätzt worden ist, geht auch schon aus dem äußeren Erscheinungsbild einer weiteren Schrift Mathilde Ludendorffs mit dem Titel "Was Romherrschaft bedeutet" hervor. In dieser Schrift sind katholische Männerorden, ihr sklavisches Innenleben und ihr weitreichender politischer und kultureller Einfluss behandelt.
Abb.: Angeklagt wegen Religionsvergehens - Schrift von Mathilde Ludendorff aus dem Jahr 1930 |
Ab dem Jahr 1930 stand man unter der drohenden Herrschaft des Nationalsozialismus. Diesem unterstellte man mit viel Recht, daß von Seiten der katholischen Kirche er zur Knechtung des deutschen Volkes benutzt wurde und zur Führung eines katholischen Missionskrieges gegen das atheistische, bzw. russisch-orthodoxe Rußland, ja, sogar zu einer von der katholischen Kirche unterstellterweise befürworteten Bolschewisierung und Sowjetisierung Europas (siehe unten). Das Umschlagbild stammte einmal erneut von Lina Richter.
1931: "Erlösung von Jesu Christo" (Mathilde Ludendorff)Abb.: Erlösung von Jesu Christo |
In ihrem Buch "Erlösung von Jesu Christo" wertete Mathilde Ludendorff alle Schriftstellen in der Bibel über Jesus Christus aus und konfrontierte sie mit der Moral und der Lehre ihrer eigenen Philosophie. Die Ergebnisse sind außerordentlich ernüchternd, ja, erschreckend und gehen vielfach weiter als die der meisten sonstigen christentumskritischen Schriften zum Neuen Testament. Der Buchumschlag stammt von Lina Richter.
1931: Wider eine Katholische Universität in SalzburgAbb.: Tagungsband der Tannenbergbund-Tagung in Salzburg, 1931 (Titelseite mit einer Zeichnung von Lina Richter) |
Jahrzehnte lang versuchte die katholische Kirche in Salzburg eine katholische Universität zu gründen. Nachdem alles nichts nutzte, wurde diese katholische Universität schließlich in Ingolstadt gegründet - unter maßgeblicher Federführung des damaligen Kardinals Ratzinger (eines Lobhudlers übrigens auch eines der korruptesten deutschen Nachkriegspolitiker, nämlich von Franz Josef Strauß). Dazu, dass es bis heute niemals zur Gründung einer Katholischen Universität in Salzburg gekommen ist, mag auch die damalige Ludendorff-Bewegung und ihr Widerstand gegen diese in Form mehrerer jährlich abgehaltener Tagungen in Salzburg ihr Schärflein beigetragen haben. (Siehe dazu ein eigener Beitrag hier auf dem Blog.) Der Buchumschlag des ersten Tagungsbandes aus dem Jahr 1931 stammt von Lina Richter.
Der Großvater des Bloginhabers und dessen Bruder (Wilhelm und Alfred Schaufler) waren Salzburger und maßgeblich an der Organisation dieses Widerstandes beteiligt. Der Bloginhaber ist stolz darauf. Zu seinen Vorfahren gehört auch jener Hermann von Samson Himmelstjerna, der Superintendent in Riga und Livland war, im Jahr 1640 zusammen mit seinem Jugendfreund Axel Oxenstjerna von der schwedischen Königin Christine in den Adelsstand erhoben worden ist (Wiki) und in Riga die Jesuiten bekämpft hat.
Es ist heute nicht mehr angängig, solchen geschichtlichen Traditionen mit Gleichgültigkeit gegenüber zu stehen. Allerorten ist auch heute die römische Vergewaltigung spürbar.
Abb.: 1932 (Quelle) |
1932 - "Fieberfantasien eines Generals"
1932 erschien die Schrift eines (nachmaligen) Redakteurs beim Bayerischen Rundfunk sowie Autors eines am Evangelium ausgerichteten Katechismus (s. Google Bücher).
Abb.: "Ludendorff gegen Rom - Fieberphantasien eines Generals" |
Es handelt sich um eine Schrift von Berthold Olbricht mit dem Titel "Ludendorff gegen Rom - Fieberfantasien eines Generals" (25).
Abb.: "Ludendorff gegen Rom - Fieberphantasien eines Generals" |
In ihr ist wiederholt die Rede von "Ludendorffs blühender Phantasie".
Abb.: "Ludendorff gegen Rom - Fieberphantasien eines Generals" |
Die drei Schlußseiten werden hier eingestellt. Die darin versuchte Widerlegung der Ludendorff-Deutung eines Zitates von Pater Muckermann erscheint nicht sehr überzeugend. Vielmehr überzeugt sie sehr gut von der Richtigkeit der Deutung dieses Zitates durch Ludendorff selbst.
Manfred Nebelin bezieht sich in einer der vielen inhaltsreichen Anmerkungen zum Einleitungskapitel seiner Ludendorff-Biographie auf diese Schrift (26, S. 14, Anmerkung 79) und sagt, daß sie im Tenor demselben Geist entspräche, von dem der abgrundtiefe Ludendorff-Haß in der Münchner Familie des deutschen rechtskonservativen Politikers Franz Josef Strauß getragen gewesen ist nach den eigenen Erinnerungen dieses außerordentlich korrupten deutschen Nachkriegspolitikers (26, S. 12, Anmerkung 53). Eines Politikers, der der DDR einen Milliarden-Kredit zu ihrem weiteren Überleben verschaffte und der anläßlich seines Todes von dem tausendfachen Kinderschänder-Vertuscher Kardinal Ratzinger als "Eiche des Glaubens" dargestellt wurde, weshalb er natürlich noch heute - mitunter - in rechtskatholischen Kreisen als außerordentlich vorbildlicher Politiker dargestellt wird. Im Elternhaus von Franz Josef Strauß war Ludendorff als "Soldatenschlächter" bezeichnet worden (26, S. 12). Dieser Umstand sollte dann womöglich doch einmal als ein weiterer, doch nicht ganz unwesentlicher Aspekt dieses "prachtvollen deutschen Patrioten", der so schön "poltern" konnte, festgehalten werden.
Auch der Titel der Schrift "Rom mordet, mordet Seelen, Menschen, Völker" ist aussagekräftig. Es handelt sich um Heft 3 und 4 des "Laufenden Schriftbezuges" des Ludendorff-Verlages aus dem Jahr 1935. Das Umschlagbild stammt von Hans-Günther Strick.
1936: "Das große Entsetzen - Die Bibel nicht Gottes Wort!" (E. u. M. Ludendorff)Abb.: "Die Bibel nicht Gottes Wort" (1936) |
Im Jahr 1936 gaben Erich und Mathilde Ludendorff ihre Schrift "Die Bibel nicht Gottes Wort" heraus. In dieser arbeiten sie heraus, was heute natürlich Allgemeinwissen ist, damals aber noch viele Erschütterungen bewirkte, nämlich dass die Bibel eine willkürliche Zusammenstellung verschiedenster Texte darstellt. Ob die damalige Argumentation der Ludendorffs in allen Teilen auch noch vor dem heutigen Kenntnisstand Bestand hat, sollte einmal genauer überprüft werden.
Abb.: Karrikatur von Hans-Günther Strick (Quell, 20.11.1936) |
In Aufsätzen der damalige Zeit wurde herausgearbeitet, dass die katholische Kirche nach außen hin zwar sagen würde "Wir sind das Bollwerk gegen den Bolschewismus." Dass sie aber mit einer damals viel erörterten Neufassung des "Ketzerparagraphen 166" des Strafgesetzbuches, mit "Verelendung, Pazifismus und Intoleranz" dem Bolschewismus den Weg bahnen würde. So unterstellt es zumindest eine Zeichnung von Hans-Günther Strick (in "Quell", 20.11.1936) unter Anlehnung an zeitgleiche politische Aufsätze Erich Ludendorffs, in denen er der Politik des Papstes in Rom genau diesen Vorwurf macht.
Es ist, als ob in dieser Karikatur von Seiten des Breslauers Hans-Günther Strick die Westverschiebung des katholischen Polens unter Zerschlagung des protestantischen Preußens im Jahr 1945 schon vorausgeahnt worden wäre. Das Ehepaar Ruge hat einmal in seinem Buch "Nicht nur die Steine sprechen deutsch" (1987) auf die vom sprichwörtlichen Geist der Gegenreformation getragenen Inbesitznahmen der vormals protestantischen Kirchen in Ostpreußen, Schlesien und Pommern zum Teil noch lange nach 1945 durch polnische, katholische Kirchenbeamte hingewiesen.
1937: Die OhrenbeichteAbb.: Wieland - Die Ohrenbeichte, 1937 |
Das Übel der Ohrenbeichte war Thema einer weiteren Aufklärungsschrift. Sie war verfasst von einem ehemaligen katholischen Priester, nämlich Konstantin Wieland. Das Umschlagbild stammte erneut von Lina Richter.
Abb.: Zeichnung von K. L. Hartig, Gedicht von Erich Limpach (in: "Quell", 20.1.1937) |
E. Gottschling berichtet 1937 in "Seelenmißbrauch in Klöstern" als ehemaliger Dominikanerpater über seine Erfahrungen im Dominikanerorden. Die Aktualität eines solchen Titels ist seit 2010, mehr als 60 Jahre später, unübersehbar. Es wäre sicherlich sinnvoll gewesen, wenn man schon damals, schon 1937 intensiver "hingesehen" hätte. Zwei von mehreren weiteren Abbildungen in dieser Schrift seien hier noch gebracht, um Inhalte anzudeuten:
Katholische Priester und Jesuiten müssen sich auch heute noch mit dem ganzen Körper flach auf den Boden legen - etwa wenn Jesuiten zum Priester geweiht werden. Sie tun das dann in aller Öffentlichkeit im kirchlichen "Gottesdienst".
Abb.: aus "Seelenmißbrauch in Klöstern" (1937) |
Katholische Demut würde damit also heißen, "wie ein Wurm kriechen".
1937: "Ein Priester ruft: 'Los von Rom und Christo!'" (Franz Griese)Der ehemalige katholische Priester Franz Griese veröffentlichte 1937 im Ludendorffs-Verlag seine Schrift "Ein Priester ruft: Los von Rom und Christo". Die Umschlaggestaltung stammte einmal erneut von Lina Richter. Im von Ludendorffs Verlag herausgegebenen "Tannenberg-Jahrweiser" für das Jahr 1938 (also sicherlich Ende 1937 und damit vor dem damaligen Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich zusammengestellt) wird auch das folgende Gedicht gebracht, in dem sich der schwere Kampf widerspiegelt, den Deutsche wie Konrad Lorenz und viele andere mit dem klerikalfaschistischen System im damaligen Österreich zu führen hatten:
Den Schwarzen Österreichs ins Stammbuch
Es wallt in den Adern mir heißer das Blut
und rot meine Wangen brennen:
Die Schwarzen wagens mit frevlem Mut,
uns Vaterlandsfeinde zu nennen.
Wir haben im beißenden Pulverdampf
dir, Deutschland, geweiht unser Leben
und haben im würgenden Völkerkampf
dir Kraft und Jugend gegeben.
Deine schlimmsten Feinde, mein Vaterland,
solang ich kann denken und schaffen,
die sind - ich weiß es - im schwarzen Gewand
die römisch-katholischen Pfaffen.
Es sind heute keine einflußreicheren "rechtskonservativen" Kräfte im deutschsprachigen Raum bekannt, die sich so oder ähnlich noch äußern würden. Die Rechtskonservativen in Österreich und Deutschland heute sind alle "rechristianisiert". Das ist unübersehbar. Dass dieser Umstand Folgen für das gegenwärtige und künftige Schicksal des deutschen Volkes hat und haben wird, insbesondere auch für seine Kinder und Jugendlichen, sowie seine schon seit Jahrzehnten bekannte niedrige Geburtenrate, gegen die nicht nachhaltig gegengesteuert wird, ist im Grunde ebenso unübersehbar.
Abb.: "Christliche Wissenschaft" |
Man sehe auch den Titel dieses Heftes 5 des "Laufenden Schriftbezuges 5".
In den Abbildungen und Inhalten dieser Bücher und Schriften spiegelt sich eine Emotionalität wieder, die uns Heutigen, wenn man nicht gerade selbst Opfer von Gewalterfahrungen in der Kirche geworden ist oder auf Anti-Papst-Demonstrationen mitmarschiert ist, und wenn man nicht gerade in diesen Tagen (2011) in Irland lebt, wohl in sehr weitgehendem Maße gegenüber der katholischen Kirche und gegenüber dem Jesuitenorden abhanden gekommen ist. Der katholischen Kirche und dem Jesuitenorden kann das natürlich nur recht sein.
Abb.: "Christliche Grausamkeit an Deutschen Frauen" (Schrift) |
Vielleicht können in künftigen Beiträgen die Inhalte dieser Schriften und zahlreicher weiterer in Bezug gesetzt werden zu den Diskussionen innerhalb und rund um die katholische Kirche seit 2010. Beispielsweise hat es schon in den 1930er Jahren viele Prozesse wegen der damals noch verbotenen Homosexualität in der katholischen Kirche (betreffend des damaligen Strafrechtsparagraphen 175) gegeben. Es wäre zu fragen, inwieweit in diesen Prozessen schon damals davon auch Minderjährige betroffen gewesen sind. (Inzwischen erschienen: "Katholische Kirche - Kein Lernen aus der Vergangenheit?")
1939: Die Frau, die Sklavin der Priester
Abb.: Ilse Wentzel - "Die Frau, die Sklavin der Priester" - 1939. |
Ilse Wentzel - "Die Frau, die Sklavin der Priester" - 1939.
Abschließend noch eine wohl eher seltene Postkarte, herausgegeben von der "Ludendorff-Buchhandlung" München, die vor einiger Zeit bei Ebay zum Verkauf angeboten wurde, und die noch einige inhaltliche Fragen zum Thema Kirchenkritik aufwirft:
Abb.: Was Jesus noch nicht wußte |
Diese Postkarte ist laut "Quell" (5.9.1937, S. 448) bei der Ludendorff-Tagung im Sommer des Jahres 1937 verteilt worden. Auch ausländische Journalisten erhielten sie. Ein solcher berichtete dann - unter anderem auch über sie - in der britischen "The Morning Post" vom 16. August 1937:
Eine bemerkenswerte Postkarte gab es, betitelt "Dinge, von denen Jesus nichts wußte!" Darunter sind erwähnt ...
Der Inhalt der Postkarte hat wohl noch heute nur wenig an Aktualität eingebüßt. Eine inhaltliche Auswertung all der hier aufgeführten Schriften aus der Sicht der Erfahrungen und des Wissens von heute ist sehr wünschenswert. Mitarbeit bei der Erstellung solcher Beiträge für diesen Blog sind weiterhin willkommen.
Überarbeitungen, Ergänzungen:
13.7., 17.11.2012, 12.1., 26.4.2013, 10.9.15;
letzte Überarbeitung und Ergänzung:
19.2.2017 /
- Ludendorff, Mathilde: Ein Blick in die Morallehre der römischen Kirche. Ludendorffs Volkswarte Verlag, München o.J. (etwa 1931) (61. - 80. Tsd.) (zuerst 1929)
- Ludendorff, Erich und Mathilde: Das Geheimnis der Jesuitenmacht und ihr Ende. Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München 1929 (11. - 20. Tsd.); 1940 (51. - 53. Tsd.)
- Ludendorff, Mathilde: Bekenntnis der protestantischen Kirche zum römischen Katholizismus. Ludendorffs Verlag, München 1937 (61. - 80. Tsd.) (zuerst 1930)
- Ludendorff, Mathilde: Erlösung von Jesu. Ludendorff's Volkswarte-Verlag, München 1931 (11. - 15. Tsd.), 1932 (erw. Aufl., 16. - 27. Tsd.), 1933, 1935, 1936 (38. - 42. Tsd.), 1938 (48. - 52. Tsd.), (53.-58. Tsd.); Verlag Hohe Warte, Pähl 1957 (60. - 61. Tsd.), 1967 (62. - 63. Tsd.)
- Ludendorff, Mathilde: Angeklagt wegen Religionsvergehens. Ludendorffs Volkswarte Verlag, München 1930 (51.-100. Tsd.)
- Ludendorff, Erich: Des Volkes Schicksal in christlichen Bildwerken. Zwei Abhandlungen. Ludendorffs Verlag, München 1935 (41. - 60. Tsd.)
- Ludendorff, Erich und Mathilde: Das große Entsetzen - Die Bibel nicht Gottes Wort. Vom "verzeihlichen Betruge". Ludendorffs Verlag, München 1936 (32 S.)
- Ludendorff, Mathilde (Hg.): General und Kardinal. Ludendorff über die Politik des neuen Papstes Pius XII. (Pacelli) 1917 - 1937. Zusammengestellt von Mathilde Ludendorff. Ludendorffs Verlag, München 1939 (Heft 1 des "Laufenden Schriftbezuges 8")
- Berger, H. (Prof.): Der Materialismus des Christentums
- Engel, Ludwig: Der Jesuitismus als Staatsgefahr. Ludendorffs Verlag, München 1935 (11. - 15. Tsd.) (9. Heft der 2. Schriftenreihe)
- Gengler, Ludwig F.: Katholische Aktion im Angriff auf Deutschland. Die Lüge vom „rein religiösen“ Werbefeldzug. Ludendorffs Verlag, München 1937 (11. - 20. Tausend)
- Iring, Kunz; Dietrich, B.: Nie wieder Habsburg! Die Habsburger in der Geschichte der Deutschen. Der Weg zur Jesuitendiktatur in Österreich 1918 – 1935. Ludendorffs Verlag 1936
- von Kemnitz, Hanno: Der Pfaffenstrick. Satirische Gedichte vom Mittelalter bis zur Neuzeit mit Karikaturen von Hans Günther Strick. Ludendorffs Verlag, München 1937
- Kopperschmidt: Jesuiten arbeiten. Zur Geschichte des Jesuitenordens in Deutschland 1866 bis 1872. Ludendorffs Verlag, München 1940 (Heft 1 des „Laufenden Schriftbezuges 11“)
- Maurer, Conrad Ludwig: Geplanter Ketzermord im Jahre 1866. Aus: Neuer Jesuitenspiegel. Commissionsverlag von Tobias Löffler, Mannheim 1868. Mit einem Vor- und Schlußwort von General Ludendorff. Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München 1932
- Matthießen, Wilhelm: Der Schlüssel zur Kirchenmacht. Ein Blick in das römisch-katholische Ritual. Ludendorffs Verlag, München 1938 (11. - 13. Tsd.)
- Meynig, Wilfried: Christliche Wissenschaft. Ludendorffs Verlag, München 1938 (Heft 5 des „Lfd. Schriftenbezug 5“)
- Rose, A. W.: Rom mordet, mordet Seelen, Menschen, Völker. Ludendorffs Verlag, München 1935 (Heft 3 und 4 des „Lfd. Schriftenbezug“)
- Schulz, Ernst: Amtliche Wissenschaft im Zeichen des Kreuzes. Ludendorffs Verlag, München 1933 (4. - 8. Tsd., neu umgearbeitet)
- Thiel, Andreas (vormaliger Generalsekretär des Evangelischen Bundes): Priestervergötzung und Volksgemeinschaft. Romkirchliche Archive plaudern aus. Ludendorffs Verlag, München o.J. (1937)
- Wendt, W.: Die Hölle als Bestandteil der Kindererziehung. Ludendorffs Verlag, München 1937 (16. - 20. Tsd.)
- Wentzel, Ilse: Das geistige Ringen zwischen Christentum und Deutscher Gotterkenntnis. Ludendorffs Verlag, München 1936 (11. - 13. Tausend)
- Wieland, Konstantin: Sind Ohrenbeichte und Priestertum göttliche Einrichtungen oder menschliche Erfindungen? Ein Religionsprozeß in München am 18. Jan. 1932. Der ehemalige katholische Priester Rechtsanwalt Konstantin Wieland aus Ulm als Vertedigiger vor dem Schwurgericht München. Ludendorffs Volkswarte Verlag o.J. (1932)
- Gottschling, Erich (ehemaliger Dominikaner): Seelenmißbrauch
in Klöstern. Ludendorffs Verlag, München 1937
Griese, Franz: Ein Priester ruft: „Los von Rom und Christo!“ Ludendorffs Verlag München (zuerst 1932), 1937 (28. - 32. Tausend) - Olbrich, Berthold: Ludendorff gegen Rom. Fieberphantasien eines Generals. Buchverlag Germania AG, Berlin, o.J. [1932]
- Nebelin, Manfred: Ludendorff. Diktator im Ersten Weltkrieg. Siedler-Verlag, München
- Ilse Wentzel: Die Frau, die Sklavin der Priester. Ludendorffs Verlag München 1939