Mittwoch, 30. Januar 2013

Hitlers Mordpläne gegen Ludendorff im Sommer 1937 (Teil 2)

Aufsatz in zwei Teilen - (Teil 1) Hier: Teil 2

In Folge 7 von Ludendorffs Zeitschrift "Quell" vom 5. Juli, redaktionell abgeschlossen am 25. Juni 1937, teilt Erich Ludendorff zunächst mit, daß der Bund für "Deutsche Gotterkenntnis (Ludendorff)" e.V. am 19. Juni 1937 in das Vereinsregister des Amtsgerichts München eingetragen worden ist. Als Ziel des Bundes wird in der Satzung genannt:
"Seine Erwartung und sein Ziel ist Lebenshaltung der Mitglieder nach der Gotterkenntnis (Ludendorff).“
Ludendorff fügt dieser Mitteilung unter anderem die Worte an:
Ich erwarte, daß alle Deutschen, die sich zur "Deutschen Gotterkenntnis (Ludendorff)" bekennen, sich der großen Verantwortung bewußt sind, die ich mit der Gründung des Bundes auf mich nehme, und die sie selbst dadurch tragen. Die Verpflichtung zur Lebenshaltung nach der "Deutschen Gotterkenntnis" (Ludendorff) schließt nicht nur die eigene untadelige Lebensführung in sich, sondern auch die Erfüllung der Pflichten für Volk und Staat, der den Bund (...) unter die anerkannten Weltanschauungsgemeinschaften aufgenommen hat.
Diese Worte sollten wohl unter anderem auch zur Abwehr des Vorwurfes dienen, Kommunisten könnten diesen Bund als Sammelbecken nutzen. Weiter schreibt nun Erich Ludendorff (Quell, Folge 7, 5. 7. [25. 6.] 37, S. 278 - 280):
Zu meinem Bedauern muß ich aussprechen, daß an verschiedenen Stellen des Reiches in bestimmten Kreisen – sozusagen hinter verschlossenen Türen – die ungeheuerliche Behauptung ausgesprochen wird, etwa dahingehend, ich triebe Landesverrat durch Mitteilungen an das Ausland. Ich nenne u. a. als Verbreiter solcher Nachrichten Herrn Hans Brinkmann zu Isselhorst. Die Nennung weiterer Namen behalte ich mir vor. Saboteure sind an der Arbeit, um eine Auswirkung der Besprechung vom 30. 3. zu verhindern. Ich bitte alle Deutschen, mir von diesen niederträchtigen und erlogenen Ausstreuungen Kenntnis zu geben, sobald sie sie erfahren. Diese meine Ehre so tief berührenden Lügen dürfen nicht einen Tag noch im Volke verbreitet werden können, ohne daß ich dagegen Stellung nehme. (...) Ich habe mich übrigens in dieser Angelegenheit auch nach Berlin gewandt.
Ich hatte Vorstehendes bereits dem Druck übergeben, als ich noch die Mitteilung bekam, daß Herr M .... aus Münster sich in verschiedenen Orten Westfalens etwa dahin geäußert hat, ich hätte die Beschießung des spanischen Hafens Almeria abfällig beurteilt und in einem Schreiben an einen Bekannten in Spanien geschrieben, daß der Entschluß der Reichsregierung unüberlegt und voreilig gefaßt sei, und einen neuen Krieg heraufbeschwöre. Der Brief solle in einer spanischen Zeitung veröffentlicht worden sein. An anderer Stelle hat er Ausführungen gemacht, ich hätte ausländischen Journalisten mein Mißfallen über die Beschießung Almerias geäußert. Alle diese Angaben sind hanebüchene Unwahrheiten. Ich nehme auch hier Zuflucht in die Öffentlichkeit, da die Angaben in weiten Teilen Westfalens – ja Deutschlands – unter der Hand oder auch am Biertisch verbreitet werden und den Willen des Führers und Reichskanzlers und mein Wollen bzgl. des Ergebnisses der Besprechung vom 30. 3. sabotieren, weil die Angaben jedenfalls teilweise, so unbegreiflich wie das ist, geglaubt werden.
gez. Ludendorff
In der gleichen Folge bringt der "Quell" im zweispaltigen Teil sachlich knapp ohne Kommentar die folgende Meldung (Quell, Folge 7, 5. 7. [25. 6.] 37, S. 295):
Berlin -. Der Reichsführer SS hat auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat die Deutsche Volkskirche e. V. (Dinter-Bewegung) und die Wartburghaus GmbH in Bad Homburg mit sofortiger Wirkung für das gesamte Reichsgebiet aufgelöst und verboten. Jede Tätigkeit, die den Versuch der Fortführung dieser Organisationen oder einer Neugründung mit gleichen oder ähnlichen Zielen darstellt, wird untersagt.
Am 27. Juni verbreiten die „Freien Stimmen“ aus Klagenfurt unter „Berlin“ (Quell, Folge 8, 20. [11.] 7. 1937 , S. 300):
In politischen Kreisen rechnet man, daß in den nächsten Tagen möglicherweise die Ludendorffbewegung verboten werden wird. Das Verbot der Dinterbewegung sei nur als ein Vorläufer zu diesem Schritt aufzufassen. (Eine Bestätigung dieser Meldung ist wohl abzuwarten. Anm. d. Red.)
Die „Deutsche Volkskirche“, „deren Ziel die Reinigung der christlichen Kirche vom Judentum“ war, ist von Artur Dinter (1876 – 1948) 1927 gegründet worden. Dinter war im gleichen Jahr als Gauleiter der NSDAP von Thüringen zurückgetreten und 1928 wegen persönlicher Angriffe auf Adolf Hitler aus der Partei ausgeschlossen worden. Ein Wiederaufnahmegesuch von 1933 war abgelehnt worden (20, S. 52f).

2. Juli 1937 - „Ich bin wie vor den Kopf geschlagen.“

General Ludendorff erhielt, wie schon oben angeführt, keine Antwort aus der Reichskanzlei. In seinen Lebenserinnerungen setzt er seinen Bericht folgendermaßen fort (2, S. 177 – 181):
Inzwischen ging die Hetze weiter. Ich wandte mich deshalb wiederum an Major v. Grolman (...) und dieser teilte mir mit, die Sache wäre verfahren, Staatssekretär Lammers würde mir antworten. Daraufhin traf am 2. Juli nachstehendes Schreiben bei mir ein, mit Mitteilung des erlogenen Briefes. Das Schreiben lautet:
"Der Staatssekretär und Chef der Reichskanzlei Wilhelmstr. 78 ...
Berlin, den 30. Juni 1937 
Euer Exzellenz!

Der Führer und Reichskanzler hat von den Vorstellungen, die Euer Exzellenz am 23. d. Mts. telegraphisch bei ihm erhoben haben, Kenntnis. Er läßt Sie um nähere Angaben darüber bitten, wo und von welchen Dienststellen der NSDAP Behauptungen über ein angeblich landesverräterisches Verhalten Euer Exzellenz verbreitet worden sind und worin nach diesen Behauptungen im einzelnen ein landesverräterisches Verhalten erblickt werden soll.

Im übrigen bin ich beauftragt, Euer Exzellenz davon zu unterrichten, daß dem Führer kürzlich Abschrift eines angeblich von Ihnen geschriebenen, an eine nicht bekannte Persönlichkeit in Österreich gerichteten Briefes folgenden Inhaltes übergeben worden ist:
(Es folgt der schon im ersten Teil angeführte Brief.)
Ich darf der Genauigkeit halber bemerken, daß der obige Text des Briefes, dessen Urheberschaft Ihnen zugeschrieben wird, angeblich aus dem Deutschen in eine fremde Sprache übersetzt und alsdann ins Deutsche zurückübersetzt worden ist.

Dem Führer ist an einer Äußerung Euer Exzellenz darüber gelegen, ob ein Brief dieses Inhaltes in der Tat von Ihnen stammt und bejahendenfalls, an wen er gerichtet ist.

Heil Hitler!
Euer Exzellenz sehr ergebener
Dr. Lammers."
Ludendorff antwortete:
"Zu dem Schreiben: Tutzing, den 2. 7. 1937
St.S.Nr. 2150/37 A.
Sehr geehrter Herr Staatssekretär!
Ich erhielt soeben das oben angezogene Schreiben und telegraphierte Ihnen:
"Soeben Ihr Schreiben erhalten. Brief ist nicht von mir geschrieben, auch ähnlicher nicht, ist niederträchtige Sabotage und Verdächtigung. Ich bitte, Führer sofort zu verständigen. Material hat Major v. Grolman, Adjudant des Innenministers.  Ludendorff."
Ich bin wie vor den Kopf geschlagen, daß der Führer und Reichskanzler überhaupt nur eine Sekunde annehmen konnte, wie Sie in dem Schlusse Ihres Schreibens andeuten, daß ich solch Schreiben geschrieben hätte. Ich vermag das nicht zu verstehen und glaube, mich der Versicherung hingeben zu können, daß Sie die Wendung gebraucht haben, um dem Führer und Reichskanzler Meldung zu erstatten.
Ich habe dem Führer durch Staatssekretär Meißner schon vor Jahren die Versicherung abgegeben, daß es für mich eine Selbstverständlichkeit sei, nichts gegen den Staat zu tun. Ich habe mich auch ausdrücklich durch meine Besprechung am 30. 3. auf den Boden vertrauensvoller Zusammenarbeit gestellt, und nun soll ich treulos handeln? Ich bin kein Schurke, sondern ein deutscher Mann. Leicht haben es Saboteure mit ihrer Arbeit. Warum bin ich nicht nach Eingang dieses erlogenen Machwerks, falls es nicht wirklich sofort als solches erkannt wurde, nach ihm gefragt worden, statt ihm die Möglichkeit zu geben, eine verheerende Auswirkung zu haben? Ich hatte erwartet, daß das Vertrauen, das ich durch meine Unterredung am 30. 3. zum Ausdruck brachte, mit Vertrauen erwidert würde. Bei dieser Unterredung wurde festgestellt, daß, falls irgend etwas zwischen uns träte, sofort eine persönliche Fühlungnahme zu erfolgen habe. Dementsprechend habe ich gehandelt und auch den Führer um eine Aussprache gebeten, allerdings nicht, um die Versicherung abzugeben, daß ich kein Schurke bin, sondern Schurken, die sich solche niederträchtigen Lügen ersinnen, und Saboteure zu entlarven.
(...) Ich bedauere, daß das erste Schreiben, das Sie an mich richteten, einen so ernsten Anlaß hat.
Mit der Versicherung meiner vorzüglichen Hochachtung und deutschem Gruß bin ich
Ihr sehr ergebener
Ludendorff."
Meine Entrüstung kannte nun keine Grenzen mehr. Ich teilte dem Staatssekretär Lammers in verschiedenen Schreiben das mit, was ich in Folge 8/37 unter "Aus der Giftküche der unsichtbaren Väter" veröffentlicht habe.
General Ludendorff berichtet weiter (2, S. 261; s.a. Quell, Folge 8, 20. [11.] 7. 1937 , S. 300):
Am 2. 7. brachte der Vatikansender, wie mir entrüstete Volksgeschwister mitteilten, aus Rußland etwa:
"Die Komintern hätten in einer Geheimweisung an die Deutschen Kommunisten befohlen, daß diese recht zahlreich der Deutschen Gotterkenntnis (Ludendorff) beitreten sollen, weil jene Organisation am besten geeignet sei, die Einheit zwischen Staat und Kirche zu zersetzen."

5. Juli 1937 - Ludendorff versendet das Brieftelegramm "Römische Hetze"

Ludendorff versendete dann ein Brieftelegramm. Dieses wurde unter anderem auch an den früheren Leibwächter Adolf Hitlers Ulrich Graf gesendet (6):
Brieftelegramm
Tutzing, den 5. 7. 1937
Römische Hetze
Die Folge 7 des „Am Heiligen Quell“ ist gedruckt. Es ist mir nicht möglich gewesen, die Hetze, die im Vatikan gegen mich betrieben wird, dort noch aufzunehmen.
Ich teile folgenden Tatbestand mit:
Unter Punkt 1. werden die Ausführungen über die Meldung der „Königsberger Allgemeinen Zeitung“ vom 16. 6. gebracht, die oben schon angeführt gebracht wurden. Weiter heißt es:
2. Bald darauf wird Berliner Kreisen nachfolgendes, erlogenes Machwerk zugeführt, was den Stempel der Lüge und Niedertracht auf der Stirne trägt und mir Hochverrat anlügt.
Es wird dann der oben schon zitierte Brief angeführt. Unter 3. und 4. werden die Meldungen der „Freien Stimmen“ aus Klagenfurt vom 27. 6. und des Vatikansenders vom 2. 7. mitgeteilt, die schon gebracht wurden. General Ludendorff fügt dann an:
Dieses Spiel ist zu durchsichtig. Neulich noch sagte in „Den Haag“ ein Vertreter des Vatikans zu einem Redner über Deutsche Gotterkenntnis, er habe recht, aber darauf komme es nicht an; die Auseinandersetzung zwischen Rom und Deutscher Gotterkenntnis wäre nur eine Machtfrage.
Ich bitte Sie, Ihren Freunden die Machenschaften Roms und die verlogenen niederträchtigen Mittel, die in seinem Sinne gebraucht werden, zu zeigen. Ich will nicht, daß das Ergebnis vom 30. 3. 37 sabotiert wird.
Der Ruf Huttens gegen Romherrschaft ist auch meine Parole!
Es lebe die Freiheit!
Ludendorff

7. Juli 1937 - Zahlreiche Antworten treffen ein

Dieses Brieftelegramm brachte offenbar wieder eine Reihe von Meldungen und Zuschriften an Erich Ludendorff (2, S. 262):
Hochverehrter Herr General!
Unter Bezugnahme auf das Brieftelegramm vom 5. d. M. halte ich es für notwendig, E. E. folgendes mitzuteilen:
Vorgestern erzählte mir ein Sturmbannführer der SA, der von einem Lehrgang in Dresden zurückkam, ein Brigadeführer der SA habe ihm berichtet, daß bei einer Zusammenkunft hoher SA-Führer der Führer und Reichskanzler einen Brief verlesen hätte, den E. E. ins Ausland gesandt hätten und in dem ausgeführt sei, daß die Spanienpolitik der Reichsregierung nicht gebilligt werden könne. Hitler habe sich darüber ungehalten und abfällig geäußert.
Es liegt die Vermutung nahe, daß es sich hierbei um den in dem Brieftelegramm angeführten Brief handelt, der also dann sogar in dem genannten Kreise seine üble Wirkung gehabt haben müßte.
Es lebe die Freiheit!
Zu dieser Zuschrift wird kommentiert, daß Erich Ludendorff Unterschrift und Anschrift abgeschnitten hätte. Das ist verständlich, wurde doch in ihr Adolf Hitler selbst schwer beschuldigt. Am gleichen Tag wurde auch eine Zuschrift aus Danzig an Ludendorff aufgesetzt, die womöglich erneut die Tätigkeiten des Gauleiters Erich Koch im Hintergrunde hatte (2, S. 263):
Vossitz bei Gr. Zünder, 7. 7. 1937
(Freie Stadt Danzig)
Euer Exzellenz!

Im Gebiet der Freien Stadt Danzig höre ich seit geraumer Zeit gelegentlich Gerüchte, die ich bitte so wiedergeben zu dürfen, wie sie erzählt werden:

1. Ludendorff soll von der Freundschaft Deutschlands zu Italien nichts halten. Auf seine Veranlassung hin soll der deutsche Generalstab Fühlung mit Rußland (oder der Sowjet-Armee) gesucht und aufgenommen haben. Es sei das der Gedanke Bismarcks mit dem Rückversicherungsvertrag mit Rußland.

2. In der Besprechung zwischen Ludendorff und Hitler soll Ludendorff den Rat erteilt haben, Deutschland möge seine Finger von Spanien fernhalten; Hitler solle sich nicht mit dem Halbjuden Franco einlassen.

3. Hinweisen darauf, daß solcher Version nicht geglaubt werden soll, wird bisweilen entgegengehalten: "Der Moskauer Sender habe Ähnliches gebracht. Die Reichsregierung kämpft mit solchen Schwierigkeiten, daß sie dem Volke nicht die reine Wahrheit sage."

Es ist nie festzustellen, woher diese Gerüchte kommen und von wem sie ausgehen. Selbst Angehörige der NSDAP verbreiten diese Gerüchte unter dem "Siegel der Verschwiegenheit" weiter. Da die Erzähler nach meinen Feststellungen den "Am Heiligen Quell Deutscher Kraft" noch nie gelesen haben, erscheint es mir unmöglich, diesen unsinnigen Gerüchten den Nährboden allein durch Bekanntmachungen im "Am Heiligen Quell Deutscher Kraft" zu entziehen. Meiner Auffassung nach müßte die Reichsregierung ein Interesse daran haben, diesem Unfug ein schnelles und gründliches Ende zu bereiten. (...)

Mit der Versicherung der vorzüglichsten Hochachtung habe ich die Ehre zu sein
Euerer Exzellenz
ganz gehorsamster
Doerksen, Landwirt 
Und unter „Bochum, 7. Juli 1937“ schreibt Stud. Ref. Robert Cleff (2, S. 264)
An Ludendorffs Verlag GmbH, Abt.: Schriftleitung!
In Folge 7/37 bittet der Feldherr um Mitteilung über das Auftreten von Gerüchten. Ich kann dazu folgendes mitteilen:
Im Rahmen des hiesigen Kreistages der NSDAP vom 4. – 6. Juni fand am 5. Juni ein Führerappell im hiesigen Schützenhof statt, bei dem u. a. Gauleiter Josef Wagner eine Rede hielt. Er sagte u. a. in ablehnendem Sinne, die Weltanschauung Mathilde Ludendorffs sei von der nationalsozialistischen durchaus verschieden; später sprach er mehrfach nur noch von ‚Mathilde’. Kurz vorher hatte er bemerkt, daß er so gerade von einer Führerbesprechung in Berlin komme; man gewann also den Eindruck, als ob der Führer diese Meinung teile. Ich war hiervon so betroffen, daß ich die Rede nur noch teilweise hörte. Der Gauleiter kam dann auf die spanische Frage zu sprechen. Am nächsten Tage sagte mir ein Bekannter, der Gauleiter habe darum so abfällig gesprochen, weil sich Frau L. in die spanische Frage eingemischt habe oder ähnliches; der Gauleiter habe diesen Zusammenhang auch angedeutet. Ein Ortgruppenleiter bestätigt dies übrigens.
Mit deutschem Gruß!
Robert Cleff
Gauleiter Josef Wagner (1899-1945) stammt aus einer katholischen, lothringischen Bergmannsfamilie und hat am Ersten Weltkrieg teilgenommen. Ihm gelang nach fünf vergeblichen Versuchen 1919 die Flucht aus französischer Kriegsgefangenschaft. Der ausgebildete Lehrer trat 1922 der NSDAP bei und wurde 1927 aus politischen Gründen aus dem Schuldienst entlassen. Im Mai 1928 wurde er zum Reichstagsabgeordneten gewählt und im Oktober 1928 zum Gauleiter von Westfalen, 1931 von Westfalen-Süd ernannt. Seit Januar 1935 verwaltet er den Gau Schlesien in Personalunion mit dem Gau Westfalen-Süd. In Schlesien war er zum Teil beliebt. 1941/42 wird er von Adolf Hitler - trotz Widerstrebens von Seiten der Partei - seiner Ämter enthoben und aus der Partei ausgeschlossen. „Grund ist ein Brief von Frau Wagner an ihre Tochter, in dem sie sich gegen die Absicht ihrer Tochter wehrt, einen Kandidaten der Leibstandarte zu heiraten, nicht zuletzt, weil er nicht Mitglied der Kirche war.“ Sein Lebensende ist nicht sicher belegt. Nach dem 20. Juli 1944 wird er wie sein früherer persönlicher Referent, Peter Graf Yorck von Wartenburg, verhaftet. 1945 ist er entweder im Gefängnis von der Gestapo erschossen oder von Tschechen hingerichtet worden (20, S. 367 – 371).

11. Juli 1937 - "Werde ich in irgendeiner Form 'erledigt' ..."

In die Quell-Folge 8 vom 20. Juli, die am 11. Juli abgeschlossen wird, teilt Erich Ludendorff noch einmal alle ihm vorliegenden Nachrichten der Öffentlichkeit mit, vor allem den genannten Brief (2, S. 261; Quell, Folge 8, 20. [11.] 7. 1937, S. 299 - 302) :
In diesem Tagen wurde mir nun des weiteren nachfolgendes völlig erlogene Machwerk zugeführt, das den Stempel der Lügen und Niedertracht trägt und mir nicht weniger als Hochverrat anlügt. Es ist ein Brief, den ich an einen Österreicher geschrieben haben soll. Er trägt nicht die Unterschrift meines Namens, obschon sein „unsichtbarer Vater“ den Satz einfügt:
„Meine Frau, die Künderin einer neuen Weltanschauung“,
um mich damit als Schreiber des nichtunterschriebenen Machwerks hinzustellen. (...) Der Brief, der mir angelogen wird, liegt zudem bezeichnenderweise auch nicht im Original vor, sondern in der Nachübersetzung aus einer Übersetzung; so sollte das Erkennen erschwert werden, daß das Machwerk bis auf eine oder die andere Redewendung nicht meine Schreibweise gibt. Welche Wirkung dieses Machwerk aber trotzdem zeitigen konnte, - es scheint nicht nur in Berlin verbreitet zu sein – zeigt die Hetze gegen mich, die ich in der letzten Folge 7/37 in einem gewissen Umfange aufdeckte, sie geht ganz eindeutig auf dieses Lügenfabrikat zurück. Wie der „unsichtbare Vater“ arbeitete, zeigt der hier folgende, mir von ihm angelogene Brief:
(Siehe oben)
So also dieses plumpe Machwerk, das dem Feldherrn des Weltkrieges Hochverrat anlügt, und Anlaß wurde zur Hetze mit dem Gebot der Verschwiegenheit an vielen Orten Deutschlands! Zum Glück gelang es, das ganze Lügengewebe (...) diesmal wenigstens zunächst zu zerschlagen. (...)
Werde ich als Hochverräter hingestellt, wird es geglaubt, werde ich in irgendeiner Form "erledigt", (...) dann ist die Deutsche Gotterkenntnis am entscheidendsten getroffen, auch wenn sie für den Fall steht, daß meine Frau und ich nicht mehr sind. (...) Mögen Menschen indes fallen, die Deutsche Gotterkenntnis ist nicht mehr zu beseitigen. Sie geht in ihrer Tatsächlichkeit ihren Weg.
Ludendorff rechnet hier also schon mit sehr konkreten Dingen. Dies geht auch aus weiteren Quellen dieser Tage und Wochen hervor.

9. Juli 37 - „Es bereitet sich ein 30. Juni vor.“

Der damalige enge Mitarbeiter Erich und Mathilde Ludendorffs Karl von Unruh (geb. 1884), der älteste Bruder der Schriftsteller Fritz von Unruh und Friedrich Franz von Unruh, berichtet über die Reaktion auf die Mitteilung über einen angeblichen landesverräterischen Brief Ludendorffs (eidesstattliche Erklärung vom 23. 2. 1950, wiedergegeben in: 21, S. 129f):
In den Kreisen der NSDAP war durch diese Mitteilung großer Erregung hervorgerufen worden, die sich in Drohungen äußerte. Ich lasse hier kurze Aufzeichnungen folgen, die ich mir im Sommer 1937 über die Lage machte.
"9. 7. 37. General Ludendorff und Frau Dr. M. L. im Verlag."
Also in München, wo sich die Räumlichkeiten des Ludendorff Verlages befanden. Unruh weiter:
"In den folgenden Tagen Zunehmen der Nachrichten über die Hetze. Äußerungen: Es bereitet sich ein 30. Juni vor. Feldherr erhält Warnungen für seine persönliche Sicherheit. Keine Antworten vom Reichskriegsminister wie auch Hitler. (...)
13. 7. Der Feldherr und Frau Dr. M. L. im Verlag. Noch immer keine Antwort, dagegen Nachricht, daß auch in SS- und SA-Kreisen die Lüge von dem ‚landesverräterischen’ Brief verbreitet wird. Brief aus Berlin, Feldherr möchte sich durch Leute der SA schützen lassen.
Ich bitte ihn, vorsichtig zu sein. (...) Er sagt, (...) gegen Meuchelmord sei man machtlos. Er könne früh beim Baden oder sonst beim Spazierengehen ermordet werden, ja selbst in den Garten könne man über die Mauer schießen – an eine Aktion glaube er nicht. Herr v. Wedelstaedt war vorher da. Der Feldherr übergibt ihm etwas und sagt: ‚Wir sind ja schon manchmal in solchen Lagen gewesen und habe sie überwunden. Wir werden auch diese überwinden. Aber man muß wissen, wo man steht.’ Seine über alle Worte erhabene Haltung, die in voller Klarheit den Ernst ins Auge fasst, und doch nicht eine Sekunde den Kampf unterlässt – für das gleiche Volk, in dem diese Gemeinheiten verbreitet werden können und Glauben finden – diese Haltung gibt jedem Kraft und Ruhe, der sie erlebt. Diesen Eindruck nehme ich am 13. 7. wieder mit.
14. 7. Der unvermindert andauernde Ernst der Lage veranlaßt mich, an den Reichskriegsminister zu schreiben und zu bitten, er möchte den Feldherrn schützen.
15. 7. Der Feldherr übersendet mir Weisungen für den Fall seines Todes."
In dieser Weise blieb die Lage wochenlang. Zu den am 5. 7. niedergeschriebenen Worten ‚römische Hetze’ bemerke ich, daß damit die Hetze innerhalb der NSDAP, hervorgerufen durch ihren Führer, gemeint war.
Auch aus diesem Dokument geht der ganze Ernst der Lage hervor, wie er im engsten Umkreis von Erich und Mathilde Ludendorff damals empfunden worden ist.

Abb. 8: Mathilde Ludendorff im Sommer 1937, vermutlich auf der Berhütte in Klais
Man möchte im Gesicht von Mathilde Ludendorff auf einer Fotografie aus dem Sommer 1937, sicherlich entstanden auf ihrer Berghütte in Klais (Abb. 8), jenen Ernst sehen, mit dem das Ehepaar Ludendorff damals einem etwaigen Attentat auf Erich Ludendorff oder auch auf beide entgegen sah.

15. Juli 1937 - „Sollten erfolgreiche Attentate ... gegen mich durchgeführt werden ...“

In seinen Lebenserinnerungen berichtet Erich Ludendorff (2, S. 181):
Immer wieder wandte ich mich auch an den Generalfeldmarschall v. Blomberg, da er m. E. sozusagen Garant war, daß auch der Führer und Reichskanzler die meiner Person gegenüber eingegangenen Verpflichtungen hielte.
An Generalfeldmarschall von Blomberg schrieb er beispielsweise (2, S. 264 - 266):
Tutzing, den 15. 7. 1937
Sehr geehrter Herr Generalfeldmarschall!

Ich stelle vor der Weltgeschichte Nachstehendes fest:

1. Es sind jetzt 4 Wochen her, daß ich den Oberbefehlshaber der deutschen Wehrmacht, 3 Wochen, daß ich den Führer und Reichskanzler des deutschen Reiches von den unerhörten erlogenen Angriffen auf meine Ehre in Kenntnis gesetzt habe, die aus Kreisen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei heraus gegen mich gerichtet werden, mir Landes- oder Hochverrat nach gegebenen Ehrauffassungen vorwerfen und seit Anfang Juni ins Volk, in die Wehrmacht, in die deutschen Schulen und in das Ausland dringen.

2. (...)

3. Bisher ist nichts geschehen, um durch Presse und Rundfunk durch eine nach Vereinbarung mit mir aufgestellte Mitteilung meiner Ehre in der Öffentlichkeit gerecht zu werden. Anderes genügt heute nicht mehr bei der Verbreitung, die die Lügen seit Anfang Juni gefunden haben.

4. Grundlage der Lüge und der Niedertracht bildet der anliegende Brief, der mir angelogen wird und mir am 1. Juli aus der Reichskanzlei zugestellt wurde. (...) Die Dummheit des Fabrikanten erscheint mir noch größer wie seine Niedertracht, aber – er traf auf voreingenommene Menschen.

Schiebt mir dieses Machwerk schon an und für sich eine Schurkerei zu, so hätte diese Schurkerei nach dem 30. 3. noch eine besondere Note erhalten.

5. Dieses Machwerk war dem Führer und Reichskanzler längere Zeit bekannt, ohne daß er mir sofort nach Eingang desselben unter Nennung des Namens des Vermittlers Mitteilung davon machte, daß auf die gemeinste Weise das Ergebnis des 30. 3. sabotiert werden sollte. Es war vereinbart, daß jedes mir Nachteilige oder etwas, was das Ergebnis des 30. 3. gefährden könne, mir sofort mitgeteilt würde; entsprechend sollte ich handeln. Die Mitteilung des Machwerks an mich ist erst unter besonderen Umständen erfolgt, die Ihnen, Herr Generalfeldmarschall, bekannt sind.

6. Ich habe entsprechend vorstehender Abmachung gehandelt und zudem den Führer und Reichskanzler um eine Besprechung gebeten. Ich habe hierauf überhaupt keine Antwort erhalten.

7. Meine Ehre ist also nach jeder Richtung hin vogelfrei. (...) Und das in einem Staat, der angeblich die Ehre schützt.

Wenn auch die Ehre des Lebenden von Staat und Wehrmacht nicht geachtet wird, so wird man den letzten Willen des toten Feldherrn achten. Daß das geschieht, dafür mache ich Sie, Herr Generalfeldmarschall, persönlich verantwortlich.

Ich bestimme:

Solange meine Ehre nicht restlos wieder hergestellt wird, untersage ich, mir ein militärisches Leichenbegängnis zu bereiten. Mein vergänglicher Körper ist zu gut dafür, als daß er anderes erfährt als ich zu Lebzeiten und so Volkstäuschung fördern hilft.

Daß mir sehr ernste Warnungen, für meine persönliche Sicherheit bedacht zu sein, zugegangen sind, das haben Sie, Herr Generalfeldmarschall, durch Herrn v. Treuenfeld erfahren. Sollten erfolgreiche Attentate von aufgehetzten Deutschen gegen mich durchgeführt werden, so könnten sich die Kreise der Täter vor dem Volke nicht damit entschuldigen, daß ich etwa Freitod begangen hätte, und ich damit den Beweis der Schuld auf mich nähme, oder daß von römischer Seite ein solches Attentat hervorgerufen worden wäre. Christen tun das nicht, sie hoffen ja noch auf meine Bekehrung.

Ich habe dieses Schreiben versiegelt an verschiedene Stellen, die nur mir bekannt sind, niedergelegt. Es bleibt solange versiegelt verwahrt, bis meiner Ehre Genugtuung widerfahren ist, oder ich die Überzeugung gewonnen habe, daß auch weiterhin dies unterlassen wird. Im Falle eines Attentats wird es selbstverständlich geöffnet. (...)

Ich bitte Sie, zunächst mir zu bestätigen, daß Sie den Brief erhalten haben und meinen letzten Willen achten werden.

Mit vorzüglicher Hochachtung habe ich die Ehre, zu sein
Ihr sehr ergebener
Ludendorff
Auch aus diesem Brief geht hervor, daß Ludendorff mit allem rechnete.

Abb. 9: Goebbels, Hitler und Blomberg - Februar 1934 
„Es war geradezu erstaunlich, daß“ Hitler „nicht sofort die Vorlage des Originals verlangte.“

Weiter sagt Erich Ludendorff dazu (2, S. 181f):
Generalfeldmarschall v. Blomberg hat auch zweimal mit dem Führer und Reichskanzler über diesen Fall gesprochen. Ich hörte aber nichts von ihm. Dagegen konnte ich feststellen, daß tatsächlich der italienische Botschafter Attoliko diesen Brief in der Reichskanzlei abgegeben hat, und zwar in Form irgendeiner K o p i e. Es war geradezu erstaunlich, daß weder der Führer und Reichskanzler noch die amtlichen Stellen sofort die Vorlage des O r i g i n a l s verlangten. Die Angabe, die der Staatssekretär Lammers in seinem Brief an mich machte, daß eine Abschrift aus einer Ü b e r s e t z u n g eingereicht worden sei, stimmte also nicht. Erst später ist verlangt worden, das Original vorzulegen. Doch davon später.
Aus allen mitgeteilten Tatsachen geht deutlich hervor, daß Hitler das Spiel, das hier von Attolico und anderen eingefädelt worden war, mitspielte und bemüht war, die Verdächtigungen gegen Ludendorff so lange wie möglich aufrechtzuerhalten, um sie gegen ihn ausnutzen zu können. Da wäre dann nur noch nach dem beabsichtigten Nutzen eines solchen Tuns zu fragen. Der wird von Erich Ludendorff folgendermaßen beantwortet (2, S. 182):
Inzwischen ging die Hetze ihren Weg, und ich bekam auch zu hören, daß im Propagandaministerium der Entschluß gefaßt worden war, den Ludendorff-Verlag zu überschlucken. Daß das nur geschehen konnte, wenn meine Frau und ich buchstäblich "erledigt" waren, war gewiß. Nichts zeigt mir die Berechtigung der mir noch nach dem 5. 6. zugehenden Warnungen so klar, wie diese Meldung aus dem Propagandaministerium. Ich habe sie in der eben erwähnte Anlage in "Römische Volksnahe Aktion"
- worum es sich hier handelt, ist noch einmal herauszusuchen -
soweit wie es mir möglich war, festgestellt. Wie gesagt, alle meine Versuche, eine öffentliche Klärung herbeizuführen, waren vergeblich.
Und (2, S. 182f):
Ich hatte aber die Genugtuung zu sehen, daß auch in Parteikreisen die Wogen über die mir zugefügte Niedertracht hochgingen. Da ich keine Nachricht erhielt, keine Veröffentlichung erfolgte, so schrieb ich auch an die Oberbefehlshaber der Wehrmachtteile und teilte ihnen kurz den Tatbestand mit dem Hinzufügen mit, sie könnten versichert sein, sie wären bei keinem Schurken gewesen. Von Generaloberst v. Fritsch und Großadmiral Raeder erhielt ich deutsche Antworten. Generaloberst Göring ließ mir mitteilen, die Reichskanzlei würde die Sache regeln. Das war nach seinem auffallend liebenswürdigen Telegramm vom 15. 4. ein erheblicher Abstand. Es ist ja auch in der Tat so, daß die NSDAP Trägerin der Hetze war. Weite nationalsozialistische Kreise führten diese unmittelbar auf den Führer und Reichskanzler zurück, der das indes ablehnt, getan zu haben.

Eins war Ende Juli sicher: Der Schlag, den Rom gegen meine Frau und mich und die deutsche Gotterkenntnis führen wollte, war mißglückt, trotzdem der erlogene Brief so überraschend entgegenkommende Aufnahme gefunden hat. Ich persönlich kann nicht bezweifeln, daß der Brief im Einverständnis mit Personen des Propagandaministeriums angefertigt worden ist, wo die erbittertsten Gegner meiner und meiner Frau Person und des deutschen Freiheitswillens sitzen.

27. Juli 1937 - Ludendorff erhebt Privatklage gegen Gerüchtestreuer

In Quell-Folge 9 vom 5. August 1937 (abgeschlossen am 27. Juli) berichtet Ludendorff, er habe
bei dem Herrn Reichsjustizminister die Verfolgung gegen den unbekannten Verfasser dieses "Dokumentes" beantragt, ohne indes bisher Bescheid erhalten zu haben, ob meinem Antrage nachgekommen wird. Wie sehr Klärung nötig wird, geht schon daraus hervor, daß die "Deutsche Rundschau" aus Bromberg sich im Sinne dieses Machwerkes ausspricht und mich als Lockerer der Achse Rom/Berlin darstellt. (...)

Ich füge überdies hinzu, daß ich gegen Hans Brinkmann in Isselhorst (...) Privatklage erhoben habe. Ob die Staatsanwaltschaft mich unterstützen wird, steht noch dahin. (...)

Soeben erhalte ich noch die Mitteilung, daß mir jetzt in der Gegend von Pasewalk eine Militärverschwörung angelogen wird. (...) Ich bitte, wie es auch in diesem Fall geschehen, von allen solchen Lügen der nächsten Stelle der geheimen Staatspolizei sofort Mitteilung zu machen und, daß dies geschehen, mir zu schreiben. (...)
Ludendorff.
Im August 1937 ist die folgende Karikatur erschienen, allerdings wäre noch zu eruieren, wo:

Abb. 10: Der Teufel benutzt Erich Ludendorff, um auf das Christentum zu spucken, Karikatur unbekannter Herkunft
In der Folge 10 vom 20. August 1937, abgeschlossen am 11. August, schreibt General Ludendorff in den Mitteilungen unter anderem (S. 382):
Ich erhalte wiederholt Einladungen zu öffentlichen Veranstaltungen, Gedenktagen usw. Ich nehme grundsätzlich an solchen nicht teil. Dementsprechend habe ich auch in meinem letzten Willen bestimmt, daß bei meiner Bestattung von staatlichen oder militärischen Veranstaltungen irgendwelcher Art Abstand genommen wird. Im übrigen denke ich, daß diese Zeit noch auf sich warten lassen wird, falls sich nicht bestimmte "Erwartungen" erfüllen.
Außerdem teilt Ludendorff mit,
daß ich vom Reichsminister der Justiz oder der Staatsanwaltschaft bis zur Stunde noch keinerlei Mitteilung über ihr Eingreifen in die Angelegenheit des erlogenen Briefes erhalten habe.

20. August 1937 - Androhung des Verbots des "Quell"

In seinen Lebenserinnerungen berichtet Erich Ludendorff weiter (2, S. 186f):
An dem Tage, an dem die Folge 10 vom 20. 8. 37 erschien, erhielt der Schriftleiter Löhde einen Brief des Propagandaministeriums, der ihn mit einem schweren Verweis bestrafte, weil ich in der Abhandlung "Aus der Giftküche der unsichtbaren Väter" geschrieben hatte, daß das, was meine Frau über Schillers Tod, Bestattung und Behandlung seiner Gebeine geschrieben hätte, unantastbare Wahrheit sei. Nach dem Verbot des "Ungesühnter Frevel an Luther, Lessing, Mozart und Schiller" wurde dauernd verbreitet, daß diese Feststellungen meiner Frau unwahr seien und von Professoren abgelehnt würden. (...) So war denn meine sachliche und zurückhaltende Richtigstellung entstanden. Es war mir bekannt, daß der Tod Schillers nicht mit Goethe in Beziehung gebracht werden dürfe. Das erlaubte die in Deutschland herrschende Geistesfreiheit nicht. (...) Mir war auch in jenen Tagen ein Brief in die Hand gekommen, in dem der Pressereferent des Reichsjugendführers unmittelbare Anschuldigungen gegen die Zuverlässigkeit der Feststellungen meiner Frau erhob.
So der Tatbestand, der auch Herrn Löhde veranlasst hatte, über Goethe in anderen Zusammenhängen zu schreiben. (...)
Das, was ich also für die Folge vom 20. 8. geschrieben hatte, mußte am 17. 8. dazu herhalten, daß der Schriftleiter Löhde einen schweren Verweis erhielt. Bei dieser Verweiserteilung griff auch das Propagandaministerium auf die Folgen des "Am Heiligen Quell" zurück, die Ende April, im Mai und Juni erschienen waren und oben erwähnte Äußerungen über Goethe enthielten. Dieses Vorgehen des Propagandaministeriums widersprach völlig den Abmachungen mit Dr. Goebbels, abgeschlossen durch Generalfeldmarschall v. Blomberg am 31. 1. dieses Jahres (1937). Dieses Schreiben sollte ja auch nur dazu dienen, um den Schlag gegen den "Am Heiligen Quell" begründeter zu machen. Ich nehme an, daß dem Propagandaministerium bereits an dem Tage, an dem dieses Schreiben geschrieben wurde, Fahnen der Folge 10 vorgelegen haben, und es nun schleunigst noch vor Erscheinen der Folge vom 20. 8. abgesandt wurde, um nun sagen zu können, es lägen wiederholt Verstöße vor und der "Am Heiligen Quell" dürfe nicht mehr erscheinen. (...)
Am 22. wandte ich mich nun in einem Briefe an den Propagandaminister, rief ihm das Schreiben des Generalfeldmarschalls v. Blomberg ins Gedächtnis und wies das Unbegründete seines Schreibens nach. Abschrift sandte ich an den Minister Frick, der von dem Führer und Reichskanzler mit der Durchführung der Feststellungen vom 30. 3. betraut worden war, und an Generalfeldmarschall v. Blomberg als Feststeller der Abmachungen vom 31. 1. 37. Mein Sohn Asko v. Kemnitz sollte den Brief persönlich Minister Dr. Goebbels abgeben, bzw. in seinem Büro, denn daß er nicht angenommen werden würde, war mir ganz klar.
Abb. 11: Goebbels und Blomberg auf den Bayereuther Festspielen, Juli 1937
22. August 1937 - Hitler ist von der italienischen Botschaft das Original des Ludendorff-Briefes vorgelegt worden

Über diesen Besuch von Asko von Kemnitz im Propagandaministerium berichtet Ludendorff weiter (2, S. 186f):
Von ihm erfuhr ich bei Rückkehr den Tatbestand, den ich schon vorher geschildert habe. Er bewies mir die Intrigen, die vom Propagandaministerium gegen meine Frau und mich, den Verlag und den "Am Heiligen Quell" gesponnen wurden. Gleichzeitig teilte mir Asko v. Kemnitz mit, daß der Führer und Reichskanzler die Angelegenheit des erlogenen Briefes selbst regeln wolle, daß die italienische Botschaft beauftragt worden war, das Original des vermeintlich von mir stammenden Briefes vorzulegen. Sie hätte dies auch getan. Die Fälschung wäre aber zu offensichtlich gewesen. So stünde zur Zeit die Angelegenheit, es würden noch weitere diplomatische Schritte in Aussicht genommen. Mir nutzten diese Mitteilungen recht wenig. Ich verlangte eine öffentliche Erklärung, daß der Brief erlogen sei, alles andere war mir völlig gleich, denn alles Mögliche und Unmögliche kann mitgeteilt werden. Für mich war auch nicht geklärt, wie dieser erlogene Brief einfach als bare Münze genommen werden konnte und warum der Führer und Reichskanzler mich nicht unmittelbar von dem Vorhandensein dieses Briefes verständigt hatte und ich so Gelegenheit gehabt hätte, diese Sabotage der Besprechung des 30. 3. mit einem Schlage zu zerschlagen.
Das sind alles sehr deutliche Worte. Niedergeschrieben höchstens wenige Wochen nach den Ereignissen. Vor dem 27. August 1937 schreibt General Ludendorff (Quell, 5. 9. 37, S. 430):
Wirklich erfreulich ist die mir von Bekannten mitgeteilte Tatsache, daß die Staatsanwaltschaft gegen Brinkmann/Isselhorst, der so schwere Beschuldigungen gegen mich ausgesprochen hat ... Untersuchung eingeleitet hat.

30. August 1937 - Goebbels bekommt von Ludendorff einen Brief

Am 30. August 1937 schreibt Erich Ludendorff folgenden Brief an Joseph Goebbels (2, S. 188-194):
Zum Schreiben vom 25. 8. 1937
Tutzing, den 30. 8. 1937 
Sehr geehrter Herr Minister!
(...) Ich bin mir bewusst, dass es sich um den planmäßigen Schlag gegen meine Halbmonatsschrift handelt, den mir die ‚Katholische Aktion’ schon vor einiger Zeit (...) triumphierend angekündigt hat. (...) Die ‚Katholische Aktion’ sagt also richtig die bevorstehende Vernichtung aller nichtchristlichen und völkischen Zeitschriften voraus. Ich erfuhr ja auch, dass schon Beratungen über das Überschlucken meines Verlages stattgefunden hatten, das nur nach einem Verbrechen an meinem und meiner Frau und meiner Erben Leben möglich gewesen wäre. Dass im übrigen mein Leben ernstlich bedroht ist, nachdem der "Am Heiligen Quell" nun nicht verboten ist, zeigt ein Schreiben der "Aktivistischen Gruppe junger Katholiken" vom 26. 8. 37. Ich habe in Anlage 1 die Mitteilung der "Katholischen Aktion" und der "Aktivistischen Gruppe junger Katholiken" zusammengestellt. Es wird gewiss für Sie, Herr Minister, von Bedeutung sein, einmal einen Einblick in diese Verhältnisse zu gewinnen. Ich füge jetzt schon hinzu, dass mir seinerzeit das Verbot des "Ungesühnten Frevels an Luther, Lessing, Mozart und Schiller" (...) in nicht unähnlicher Weise vorausgesagt worden ist. Die Schlussfolgerungen, die aus solchen Tatsachen zu ziehen sind, sind m. E. eindeutig.
- Nämlich, dass wahrscheinlich der Mord fast in unmittelbarer Nähe von Goebbels, wenn nicht von ihm selbst, geplant wurde. Goebbels hatte niemals Skurpel, Menschen mit KZ und Tod zu drohen – und er hat keineswegs gezögert, diese Drohungen auch auszuführen. Dies kann recht gut veranschaulicht werden etwa anhand seiner Drohungen gegenüber dem Schriftsteller Hans Grimm ("ich werde Sie zerbrechen!"). Ludendorff schreibt weiter:
Ganz ungeheuerlich ist daher der ehrenkränkende Ausspruch des Schreibens vom 17. 8. 37 gegenüber Herrn Löhde (...):
"Ihr Verhalten ist umso unverständlicher, und es fehlen mir die Worte zu seiner Charakterisierung ...."
Dieser Ausspruch geht aber schließlich auch gegen mich. (...)
Ich ersuche Sie, Herr Minister, aber zugleich um Feststellung, wodurch ich durch jene sachliche und zurückhaltende Wahrung meiner Ehre Schillers Todesart diskutiert und Goethe angegriffen hätte. Ist es denn wirklich schon so weit, Goethe angegriffen zu haben, wenn ich in Wahrung meiner und meiner Frau Ehre feststelle, und zwar in Entgegnung unerhörter Verleumdungen und Verdächtigungen (...), dass das, was meine Frau gesagt hat, richtig und wahr ist. Diese Verdächtigungen sprechen z. B. aus, meine Frau habe geschrieben, Goethe habe Schiller ermordet. Das ist eine unerhörte Lüge, und so könnte ich auch anderes anführen. (...)
Ich bitte Sie also, Herr Minister, den schweren Verweis, der gegen meinen Schriftleiter ausgesprochen wurde, und die Anzweifelung meines und des Schriftleiters Charakters durch Ihren Herren Referenten zurückzunehmen und mich auch davon zu verständigen, daß die Erteilung des schweren Verweises und sonst Nachteiliges für Herrn Löhde aus dessen Personalpapieren gestrichen ist. (...) Es wurde behauptet, ein gewaltsamer Tod unseres großen Dichters Schiller durch Geheimorden wäre eine Unehre für ihn und unser Volk. Wenn meine Frau und ich wirklich, wie geplant, ermordet werden sollten, so ist das keine Unehre für uns und auch nicht für viele Teile des Volkes. Die Unehre für das Verbrechen fällt anderen zu.
Erich Ludendorff hatte also eine ganz klare Ansicht über das, was er von Seiten dieses Herrn Goebbels zu erwarten hatte. Weiter schreibt er:
Ich hatte gehofft, dass nach Veröffentlichung Ihrer Erklärung an mich zu Anfang dieses Jahres in meiner Zeitschrift (...) der geheime Schmähkampf endlich abgebaut würde. Aber das Gegenteil war der Fall. (...)
In dieser unerträglichen Lage, in der seit Anfang Juni mein und meiner Frau Leben schwer bedroht ist, erhält nun noch der Schriftleiter des ‚Am Heiligen Quell’ die unfassliche Anordnung, nichts mehr über Goethe und Schiller zu schreiben und damit auch der ungeheuerlichen Hetze gegen mich und meine Frau freie Bahn zu lassen. Sie laden damit, Herr Minister, eine schwere Verantwortung auf sich. Ich habe allein diese Zeitschrift, um meine und meines Hauses Ehre gegen die ungeheuerlichen Verunglimpfungen wahren zu können. Meine Frau und ich stehen vor dem ganzen Volke und vor dem Auslande wie Lügner da, noch dazu wie sehr feige, die nicht mehr wagen, neben ihren Feststellungen zu stehen. Das muss Verachtung hervorrufen und die Feinde zu immer neuen Ungeheuerlichkeiten, ja zu Mordplänen reizen. Was nutzen alle schönen Worte über den Ehrenschutz der Großen des Volkes. Meine Frau und ich gehören zu den Großen. Wir stehen im völkischen Ringen. Den Kugeln der Landespolizei entging ich durch Zufall.
- Ludendorff meint am 9. Novbember 1923. - Und weiter:
Ich habe keine Lust, den Kugeln von Mördern zu erliegen. Dem werde ich ausgesetzt, und warum? Weil vermeintlich der Volksschädling Goethe dem Auslande zuliebe geschützt werden soll.
Ich habe mich verpflichtet gefühlt, Herr Minister, sehr klar Ihnen die Lage zu schildern, wie sie nun mal entstanden ist und Sie sie nicht übersehen. (...)
Mit deutschem Gruß!
Ludendorff
Ludendorff wandte sich, wie er schreibt,
an den Reichsminister des Auswärtigen mit der Bitte, doch durch die Botschaft in Moskau feststellen zu lassen, ob wirklich in Sowjetrussland Bücher des Ludendorff-Verlages in russischer Sprache widerrechtlich verbreitet würden. Ich erhielt von ihm unter dem 29. 9. 1937 nachstehendes Schreiben: "Ihr am 20. September hier eingegangenes Schreiben (...) (...) Die Botschaft hatte schon in einem Bericht vom 26. Juli auf ein Ersuchen des Kirchenministeriums hin gemeldet, dass ihr von der Drucklegung von Büchern des Ludendorff Verlages nichts bekannt geworden sei. Graf Schulenburg hat aber nochmals bei allen in Betracht kommenden Stellen neue Erhebungen angestellt und, wie er mir heute berichtet, nicht die geringste Spur derartiger Drucksachen finden können. Er hält es demnach für sicher, dass die in Rede stehende Meldung des päpstlichen Organs falsch ist." Ich sage in deutlichen Worten: erlogen ist!

Alfred Rosenberg erhält den "deutschen Nobelpreis" (September 1937)

In die Abfolge der schwankenden Entscheidungen Hitlers in seiner Haltung gegenüber der katholischen Kirche des Jahres 1937 gehört hinein die Verleihung des "Deutschen Nationalpreises für Kunst und Wissenschaft" an Alfred Rosenberg auf dem Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg. Er war gestiftet worden, nachdem es allen Deutschen verboten worden war, den Nobelpreis anzunehmen. Diese Verleihung an Rosenberg wurde in Nürnberg am 7. September bekannt gegeben. Die Entscheidung über die Nominierten hatte Hitler vorläufig am 3. September getroffen, sie sich aber bis zum 7. September vorbehalten (Wiki). Alfred Rosenberg, der - zumindest laut seines Tagebuches - von dem Geschehen rund um Erich Ludendorff in diesem Sommer 1937 nichts mitbekommen zu haben scheint (aber siehe auch den Brief Ludendorffs an Rosenberg aus dem August 1936), schrieb nach dem Parteitag in sein Tagebuch (30, S. 242-244):
Als entscheidendes Zeichen dieser Tage wurde von Partei und Ausland die Auszeichnung für mich durch Verleihung (als erstem unter den Lebenden) des Nationalpreises empfunden. Mit Recht. (...) Mit mir verknüpft sich nun einmal der Begriff des erbittertsten Kampfes gegen Rom. (...) Wenn der Führer auch amtlich sich zurückhalten musste, so hat er mich doch den Kampf führen lassen. Die Herausstellung meiner Person war somit Reichs-Programm geworden; die "privaten Ansichten" zur Grundlage der ganzen Revolution des Führers erklärt worden. (...) Ein päpstliches Organ hat die Preisverleihung an mich als Schlag ins Gesicht des Hl. Vaters erklärt. Dieser Hl. Vater hat dann auch vor deutschen Pilgern "mit Kummer" erklärt, es sei schrecklich, dass einer, der alles Katholische angreife, "zum Propheten des Reiches" erklärt worden sei.
Hitler hätten Tränen in den Augen gestanden als er Rosenberg die Verleihung des Nationalpreises an ihn - wohl Anfang September - mitgeteilt hätte. Weiter schreibt Rosenberg unter anderem:
Die Gauleiter haben zum Teil geheult. (...) Der gute Röver sagte dem Führer: "Das ist der schönste Tag meines Lebens." (...) Zur gleichen Zeit erschienen die "Protestantischen Rompilger". Ich hatte sie früher dem Führer zugeschickt: ob sie schon tragbar wären. Der Führer: Es ist ja sowieso jetzt schon alles gleich. - Und so laufen sie jetzt - zu Hunderttausenden und haben die ganze Pastorenbande in heftigste Unruhe versetzt. Viele allerdings schreiben mir mit freudigster Zustimmung.
(Zur Wirkungsgeschichte der letztgenannten Schrift siehe: Wikipedia.)

Vom 25. bis 29. September 1937 kam Mussolini für einen fünftägige Staatsbesuch nach Deutschland (NRW). Wenn man nach Fotos von einem "grimmigen" Hitler sucht (etwa zur Illustrierung des vorliegenden Beitrages), so fällt auf, dass man besonders fündig wird bei Fotos von diesem Staatsbesuch (siehe Abbildung 1 und 1a, sowie einige weitere).

26. Oktober 1937 - Der italienische Botschafter in Wien wird abberufen

Anfang Oktober 1937 erkrankte Erich Ludendorff schwer. Wie sich bald herausstellte, an Leberkrebs. Auch in dieser Zeit zeichneten natürlich die Karikaturenzeichner weiter. Die Karikatur in Abbildung 13 bezieht sich auf den Vorwurf Erich und Mathilde Ludendorffs, der in jener Zeit einiges Aufsehen erregte, Goethe sei Freimaurer gewesen und hätte von dem Mord der Freimaurer an Schiller gewußt. Das Buch "Der ungesühnte Frevel", in dem diese These vertreten wurde, war von Goebbels verboten worden und es hatte zwischen Ludendorff und Goebbels schon 1936 eine heftige persönliche Auseinandersetzung um diese Fragen gegeben. (Das wäre andernorts noch einmal zu behandeln.)

Abb. 13: Karikatur auf Erich Ludendorff im Oktober 1937, zunächst unbekannter Herkunft
Vier Monate später, am 28. Februar 1938, erzählte der damalige Adjutant Erich Ludendorffs, Karl von Treuenfeld, die Vorgänge im Umfeld von Hitler, was dessen Beziehungen zu Ludendorff betrifft, dem damalige regierende Bürgermeister von Hamburg, Carl Vincent Krogmann. Dieser schrieb darüber in sein Tagebuch (26; zit. n. 27; Hervorhebung nicht im Original):
Gefrühstückt im Hotel Vier Jahrezeiten mit Herrn von Treuenfeld aus Berlin. Er erzählte mir u. a., daß er auf dem Wege über Blomberg die Aussprache des Führers mit Ludendorff vermittelt habe.
- Gemeint ist jene vom 30. März 1937. -
Dieses wäre außerordentlich schwierig gewesen, da man es mit allen Mitteln habe verhindern wollen. Es wäre schließlich nur dadurch gelungen, dass außer Blomberg, dem Führer, Ludendorff und ihm, von Treuenfeld, keiner Kenntnis von der Absicht gehabt habe, auch die nähere Umgebung des Führers nicht. (...)

Nach der Aussprache wäre dann ein erneuter Versuch gemacht worden, Ludendorff und den Führer auseinander zu bringen, und zwar wäre ein gefälschter Brief, den Ludendorff angeblich nach Österreich geschrieben habe und in dem vor einem Bündnis zwischen Italien und Deutschland gewarnt würde, in die Hände von Mussolini gespielt worden. Die Italiener hätten sich geweigert, das Original herauszugeben, und hätten nur eine Photokopie gesandt, aus welcher die Fälschung klar hervorgegangen wäre, denn 1.) wäre der Brief in lateinischer Schrift geschrieben gewesen, während Ludendorff nur Briefe mit gotischen Lettern geschrieben hätte, 2.) wäre die Unterschrift so schlecht nachgemacht gewesen, dass die Fälschung sofort erkannt werden konnte. Der Führer habe daraufhin die Abberufung des italienischen Botschafters in Wien verlangt, dieses ist dann auch sofort erfolgt. Der Führer sei sich klar darüber, dass der nicht der Hauptschuldige gewesen ist, aber die Hintergründe wären wohl kaum aufzudecken. Bis zu dieser Klärung wäre natürlich wieder eine Spannung entstanden, die aber Gott sei Dank noch vor dem Tode von Ludendorff hätte wieder beseitigt werden können.
Abb. 12: F. Salata
von Treuenfeld, der vormalige persönliche Adjutant Erich Ludendorffs (s. St. Nat. 01/2012), machte in diesem Zusammenhang noch weitere Äußerungen, die eine gewisse naive Hitler-Gläubigkeit und -Leichtgläubigkeit erkennen lassen. Dennoch kann man diesen Ausführungen einige Angaben entnehmen, die man andernorts nicht findet. Insbesondere über die Abberufung des italienischen Botschafters in Wien. Bei diesem handelte es sich um Francesco Salata (1876-1944) (s.a. Österr. Biogr. Lexikon; s. Abb. 12). Er wurde am 26. Oktober 1937 abberufen (Wiki). Über die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg schreibt der österreichische General und Vizekanzler Edmund Glaise-Horstenau (1882-1946) (28, S. 71f):
Mussolinis Vertrauensmann in Österreich war zu dieser Zeit (...) schon der ehemalige istrianische Landtagsabgeordnete Francesco Salata. (...) Er war ein listenreicher Mann von unzweifelhaftem Geschick und scheute auch nicht vor kleinen Intrigen zurück. 
Und (28, S. 140):
Von der Stoßkraft des Dritten Reiches hatte Salata allerdings keine rechte Vorstellung. Ihm schien das Regime Schuschniggs etwas für die Ewigkeit Bestimmtes zu sein.
Es sei hier nur ohne italienische Fremdsprachenkenntnis erwähnt, dass der Vorgang auch erwähnt wird in einer italienischen Veröffentlichung aus dem Jahr 1956 (29, S. 86; Google-Bücher-Ausschnitt):
Cosi proprio in quei giorni di ottobre avevamo ricevuto, a mezzo della nostra Legazione di Vienna, allora diretta, e ancora per brevissimo tempo, dal senatore Francesco Salata, il testo di una lettera attribuita al noto generale Ludendorff e nella quale si ironizzava sull'amicizia e sul valore
(Also in jenen Tagen des Oktober werden wir erhalten hatten, in der Mitte unserer Gesandtschaft in Wien, dann direkt und wieder für eine kurze Zeit, von Senator Francesco Salata, der Text eines Briefes des Auftrags durch den berühmten General Ludendorff und ...)
Salata wurde offenbar von Mussolini noch einmal im Februar 1938, also kurz vor dem Anschluss Österreichs, nach Wien entsandt (A. Hermann, Der Weg in den Krieg, 2011, S. 77). Der Nachfolger Salata's wurde Pellegrino Chigi (1899-1995).


Abb. 12: Erich Ludendorff

4. November 1937 - "Der Brief war eine Fälschung"

Offenbar erst als sehr sicher absehbar war, daß diese Krankheit Erich Ludendorffs einen tödlichen Verlauf nehmen würde, nämlich am 4. November 1937, ließ Adolf Hitler folgende Mitteilung in der Presse veröffentlichen (2, S. 198; s.a.: 19, 23):
Gegen Gerüchte über einen Brief Ludendorffs
dnb. Berlin, 4. November
Amtlich wird mitgeteilt:
Seit einiger Zeit werden Gerüchte verbreitet, dass General Ludendorff in einem Brief, der an eine Persönlichkeit im Auslande gerichtet gewesen sei, die deutsche Außenpolitik, vor allem im Zusammenhang mit den freundschaftlichen Beziehungen Deutschlands zu einer anderen Macht sowie mit Bezug auf die Ereignisse in Spanien, auf das schwerste angegriffen habe. Eingehende Untersuchungen, die mit bereitwilliger Hilfe einer auswärtigen Macht geführt wurden, haben einwandfrei ergeben, dass es sich bei diesem angeblichen Brief um eine Fälschung handelte und General Ludendorff weder einen solchen Brief verfasst noch sich ähnlich geäußert hat. Amtlich wird dazu festgestellt, dass alle gegen General Ludendorff in diesem Zusammenhang erhobenen Beschuldigungen jeglicher Grundlage entbehren.
Erst zu diesem Zeitpunkt also scheint Adolf Hitler seine Mordpläne gegen Erich Ludendorff, die er mit diesem Brief hatte motivieren wollen, fallen gelassen zu haben. Wie ohnmächtig muss er sich gegenüber Erich Ludendorff gefühlt haben, wenn er eine im Grunde so einzeln für sich dastehende Person mit solchen Plänen noch im Sommer 1937 verfolgte. Der weitere Ablauf soll nur noch skizziert werden. Auch für die weiteren Ereignisse müssten die vorliegenden Quellen noch einmal genau gesichtet und eingeordnet werden.

9. November 1937 - Telegrammwechel Hitler-Ludendorff

Am 9. November 1937 sandte Adolf Hitler folgendes Telegramm an Ludendorff (15, S. 758):
An seine Exzellenz General der Infanterie a. D. Ludendorff, Tutzing am Starnberger See.
Euer Exzellenz! Aus Anlass unseres heutigen Erinnerungstages gedenke ich in Verehrung und Dankbarkeit Ihres damaligen Einsatzes inmitten unserer Reihen zur Erhebung der deutschen Nation.
Mit meinen herzlichsten Wünschen Ihr Adolf Hitler.
Ludendorff antwortete:
Ich danke Ihnen für das warme Gedenken und die herzlichen Wünsche. Auch meine Gedanken gelten heute mehr als je unserem damaligen gemeinsamen Einsatz für Deutschlands Erhebung. Meine besten Wünsche geleiten Ihr erfolgreiches Wirken für unseres Volkes Aufstieg.
So wurde es am nächsten Tag im "Völkischen Beobachter" veröffentlicht.

7. Dezember 1937 - Hitler drängt sich ans Krankenlager Ludendorffs

Am 7. Dezember besuchte Adolf Hitler Erich Ludendorff am Krankenlager, wie am gleichen Tag das Deutsche Nachrichtenbüro mitteilte (15, S. 766). Dazu heißt es in Ludendorffs Lebenserinnerungen von Herausgeberseite (2, S. 198):
Hitler erzwang sich am 7. 12. den Zutritt zum Krankenlager, obwohl sein Besuch verschiedentlich abgelehnt worden war.
Franz von Bebenburg, der Schwiegersohn Erich Ludendorffs, berichtet darüber im Jahr 1977 noch etwas genauer (27):
Hitler erschien unangemeldet am Krankenbett Ludendorffs. Auf die Worte Ludendorffs: "Nie wieder so etwas!" machte Hitler ein sehr schuldbewusstes Gesicht und bemühte sich, schnell von der Aufhellung der außenpolitischen Lage des Reiches zu sprechen, berichtete später Mathilde Ludendorff.
In seinem Buch "Der böhmische Gefreite" widmet Bruno Brehm 1960 ein ganzes Kapitel Erich Ludendorff. Ob die Quellen für das hier Berichtete nur auf "Hörensagen" beruhen, muss zunächst offen bleiben. Jedenfalls schreibt er (31, S. 169, GB):
Ende November 1937 wurde Hitler an das Krankenbett Ludendorffs gebeten.
Das ist offenbar falsch. Denn Hitler drängte sich ja ungebeten an das Krankenlager. Brehm weiter:
Wieder in Berlin, erzählte Hitler, er habe Ludendorff verhältnismäßig frisch angetroffen, auch der leiseste Schatten einer Verstimmung sei geschwunden. Frau Mathilde Ludendorff aber habe gebeten, nach dem Tode ihres Gemahls den Verlag weiterführen zu dürfen, der vielen Parteigenossen als sektiererische Abweichung von Rosenbergs Katechismus ein Dorn im Auge sei. Einen Monat später starb Ludendorff.
Wilhelm Breucker, der sich in den 1930er Jahren als Vermittler zwischen Ludendorff und Hitler sah (34) und gelegentlich offenbar durchaus in Verbindung stand mit der näheren Umgebung von Hitler, berichtet 1953 in seinem Ludendorff-Buch (32), was in späterer Literatur (33, S. 72) folgendermaßen wiedergegeben wird:
... Das geschah einmal in besonders scharfer Form, als Hitler dem erkrankten General Ludendorff im Herbst 1937 in München einen Besuch abgestattet hatte. Darüber Wilhelm Breucker: "Wenige Stunden nach dem Besuch äußerte jemand aus dem Gefolge Hitlers: 'Ich habe den Führer nie so weich gesehen. Wenn jetzt der richtige Mann da wäre, der den Mut hätte, nachzustoßen, dann würde Hitler seine Kriegspläne aufgeben und seine ganze Politik herumwerfen.' Und von einer anderen Seite aus der Umgebung Hitlers wurde erzählt: Als Bormann, beunruhigt durch die Ergriffenheit, mit der der Führer von seinem Besuch bei Ludendorff berichtete, die Bemerkung gewagt habe, Ludendorff sei sicher ein großer Soldat, aber immer ein schlechter Politiker gewesen, habe ihn Hitler mit den Worten angeherrscht: ,Schweigen Sie, Ludendorff sieht klarer als wir alle."'
Dies ist sicherlich ein weiteres Zeugnis für den schwankenden Charakter Hitlers, für den es auch viele andere Zeugnisse gibt (35). Etwa - wie schon ausgeführt - sichtbar an der Tatsache, dass er in das Morden des Röhm-Putsches "hineingestossen" werden musste (35).

Am 20. Dezember 1937 schließlich sollte Erich Ludendorff seiner Krankheit erliegen.

Zu dem Staatsakt für Erich Ludendorff am 22. Dezember 1937 ist auch schon ein Beitrag erschienen, der aber noch eine gründliche Überarbeitung und Erweiterung verdiente, zumal unter dem Blickwinkel des vorliegenden Beitrages.

Mit dem vorliegenden Beitrag dürften jedenfalls die schon an anderer Stelle viel früher angedeuteten Vermutungen über Mordabsichten Hitlers gegen Ludendorff (23) eine wünschenswert ausführliche Behandlung gefunden haben. Wie so oft bei Verbrechen dieser Art können natürliche die Mordpläne Hitlers gegenüber Ludendorff zunächst nicht mit 100%iger Gewissheit "bewiesen" werden. Aber jede andere Unterstellung an Motiven für das Handeln von Hitler - und wohl auch Goebbels - wäre wohl zumal bei der sonstigen Art der Tätigkeiten dieser Herren weniger nahe liegend als die in dem vorliegenden Beitrag verfolgten.

(inhaltlich ergänzt anhand der Literaturhinweise [26 - 29], 11.9.2013; [30], 20.9.2015; [31-35], 12.3., 15.5.2016)

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  1. Bading, Ingo: Über 50 Beiträge zu den Rubriken "politischer Mord" und "Elitekontinuität im 20. Jahrhundert" auf dem Internetblog "Gesellschaftlicher Aufbruch - jetzt!"
  2. Ludendorff, Erich: Vom Feldherrn zum Weltrevolutionär und Wegbereiter Deutscher Volksschöpfung. III. Band. Meine Lebenserinnerungen von 1933 bis 1937. Verlag Hohe Warte – Franz v. Bebenburg, Pähl 1955 (niedergeschrieben im Sommer 1937)
  3. Müller, Klaus-Jürgen: General Ludwig Beck. Studien und Dokumente zur politisch-militäri­schen Vorstellungswelt und Tätigkeit des Generalstabschefs des deutschen Heeres 1933- 1938, Boppard a. Rhein 1980 (= Schriften des Bundesarchivs Bd. 30)
  4. Müller, Klaus-Jürgen: Generaloberst Ludwig Beck – eine Biographie. Paderborn 2008, 2. durchges. Aufl. 2009  
  5. Eberle, Henrik: Briefe an Hitler: Ein Volk schreibt seinem Führer. Unbekannte Dokumente aus Moskauer Archiven - zum ersten Mal veröffentlicht. 2007 (Google Bücher); engl. 2012
  6. Bading, Ingo: Neue Dokumente zur Landesverrats-Affäre von 1937. Fühlungnahme zwischen NS-Parteikreisen und Erich Ludendorff nach dem März 1937. Studiengruppe Naturalismus, 25. September 2011 
  7. Carmin, E.R.: Das schwarze Reich. Okkultismus und Politik im 20. Jahrhundert. Edition Magus, Bad Münstereifel 1994, 518 Seiten; Folgeauflagen 1997, 1998, 2002, 2005, 2006, 2010
  8. Bading, Ingo: "Zombifizierung" der Politik durch Okkultlogen? "Das schwarze Reich" - erarbeitet von einem Großmeister der satanistischen Okkultloge und Psychosekte "Fraternitas Saturni". Gesellschaftlicher Aufbruch - jetzt!, 28. 1. 2011 (und Folgebeiträge)
  9. Bading, Ingo: "Der Bruderschaftsgedanke wurde dem Individualismus entgegengestellt." Gestapo-General Werner Best - die bislang "gelungenste" Personifzierung der Okkultgeschichte Deutschlands während des 20. Jahrhunderts? Gesellschaftlicher Aufbruch - jetzt!, 21. 5. 2011
  10. Bading, Ingo:  Die Schicksalsgläubigkeit des Adolf Hitler (Teil 3: 1934 - 1940). Gesellschaftlicher Aufbruch - jetzt!, 1. 7. 2012
  11. Weinert, Christoph: Hindenburg. 1 Std., 30 Min. Eine Produktion von "Looks" in Kooperation mit Arte und NDR, 2013 (Youtube) (zahlreiche Rezensionen)
  12. I Documenti diplomatici italiani. Commissione per la pubblicazione dei documenti diplomatici. Italy. Ministero degli affari esteri. Libreria dello Stato, 1993, 1997 (Google Bücher)
  13. Adolph, Wagner: Die katholische Kirche im Deutschland Hitlers. Morus 1974; zit. nach Duda, 2004, S. 202
  14. Duda, Gunther: Erich Ludendorff und der 9. November 1923. Der Freiheitskampf für unser Volk und den Durchbruch der Gotterkenntnis. Verlag Hohe Warte, Pähl 2004   
  15. Domarus, Max: Adolf Hitler -  Reden und Proklamationen. Bd. 1.2: 1935 - 1938. Süddeutscher Verlag, München 1965 (Google Bücher
  16. Bruppacher, Paul: Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP. Teil 1: 1889 bis 1937. Books on Demand, 2. Aufl., 2009 (Google Bücher)  
  17. Irving, David: Adolf Hitler 1933-1945. 2. Auflage 1989, 2004 by Parforce UK Ltd., London
  18. "Kulturkampf. Berichte aus dem Dritten Reich. Paris". Eine Auswahl aus den deutschsprachigen Jahrgängen 1936 - 1939. Eingeleitet und bearbeitet von Heinz Hürten. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1988 (Google Bücher)  
  19. Bading, Ingo: Die deutsche Exilpresse und die Ludendorff-Bewegung Ein neuer Quellenbestand zur Geschichte der Ludendorff-Bewegung während des Dritten Reiches. Studiengruppe Naturalismus, 22.1.2013
  20. Höffkes, Karl: Hitlers politische Generale. Die Gauleiter des Dritten Reiches. Ein biographisches Nachschlagewerk. Grabert-Verlag, Tübingen 1986
  21. Engelhardt, Eberhard; Kluge, Hellmuth (Rechtsanwälte): Das Haus Ludendorff und der Nationalsozialismus. In: Gegendarstellung und Würdigung zu den ... Ausführungen des Bundesamtes für Verfassungsschutz. (Der Rechtsstreit ... über die Verbotsverfügung. Dokumente der Gegenwart. Neue Veröffentlichungen und Urkunden zur Zeitgeschichte VIII.) Verlegt bei Franz von Bebenburg, Pähl 1963, S. 98 – 143
  22. Amtliche Zurückweisung von Beschuldigungen gegen General Ludendorff. 4. November 1937. In: Schulthess' europäischer Geschichtskalender. Band 78, 1938, Seite 163 (Google Bücher)
  23. von Bebenburg, Franz Frhr. Karg: Ludendorff warnt Hitler. Ein Tatsachenbericht. In: Der Quell, Folge 7, 9. 4. 1952, S. 289 – 306 
  24. Ludendorff, Mathilde: Der ungesühnte Frevel an Luther, Lessing, Mozart und Schiller. Ein Beitrag zur Deutschen Kulturgeschichte. Im Selbstverlag der Verfasserin (Fortschrittliche Buchhandlung), München 1928 (96 S.) (Scribd), 1929, Ludendorffs Volkswarte Verlag, München 1931, 1933 (156 S.), 1935, 1936 (212 S.) (52. - 55. Tsd.); Verlag für ganzheitliche Forschung, Viöl 1998, 2003
  25. von Bebenburg, Franz: Vor 50 Jahren: Aussprache Ludendorff - Hitler. In: Mensch & Maß, Folge 7, 9.4.1987, S. 293 - 298 
  26. Krogmann, Carl Vincent: Es ging um Deutschlands Zukunft. Erlebtes täglich diktiert von dem früheren Regierenden Bürgermeister von Hamburg. Druffel-Verlag, Leoni am Starnberger See 1976, 1977, 1982 (372 S.) (Google Bücher)
  27. von Bebenburg, Franz: Über Märchenerzähler und andere. Zum 30.3.1937. In: Mensch & Maß, Folge 7, 9.4.1977, S. 297 - 314 [zu den Erinnerungen von C. V. Krogmann] 
  28. Glaise von Horstenau, Edmund: Ein General im Zwielicht. Erinnerungen. Bd.2: Minister im Ständestaat und General im OKW. Böhlau, Wien 1983 (Google Bücher)
  29. Magistrati, Massimo: L'Italia a Berlino, 1937-1939. Mondadori, 1956 (465 S.) (Google Bücher)
  30. Matthäus, Jürgen; Bajohr, Frank (Hg.): Alfred Rosenberg - Die Tagebücher von 1934 bis 1944. S. Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 2015
  31. Brehm, Bruno: Der böhmische Gefreite. Styria, 1960 (467 S.)
  32. Breucker, Wilhelm: Die Tragik Ludendorffs. H. Rauschenbusch, 1953 (200 S.)
  33. Beer, Hugo: Moskaus As im Kampf der Geheimdienste. Die Rolle Martin Bormanns in der deutschen Führungsspitze. Verlag Hohe Warte, Pähl 1984 (304 S.)
  34. Bading, Ingo: Ein Ludendorff-"Freund" und seine Mitgefühle für Freimaurer, Hindenburg und Hitler. Wilhelm Breucker und der Versuch der Gleichschaltung Erich Ludendorffs 1933/34. In: Studiengruppe Naturalismus, 31. August 2013, http://studiengruppe.blogspot.de/2013/08/ein-ludendorff-freund-und-seine.html
  35. Bading, Ingo: "Wer auf dem Tiger reitet, kann nicht absitzen". Adolf Hitler angefeuert von Hellsehern und Astrologen. Selbstverlag, Berlin 2013, http://www.lulu.com/shop/ingo-bading/wer-auf-dem-tiger-reitet/paperback/product-21122132.html

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