Samstag, 7. Mai 2016

Eine Sammlung von Fotografien Erich und Mathilde Ludendorffs unbekannter, vielleicht Hamburger (?) Herkunft

Fotografien der frühen 1920er Jahre bis 1937

In einem Beitrag vom Januar 2012 sind hier auf dem Blog schon wenig bekannte Photographien Erich Ludendorffs aus der Zeit zwischen 1917 und 1925 zusammengestellt worden. Im selben Jahr 2012 wurden von Seiten eines Hamburger Antiquariats etwa 30 zum Teil bekannte Postkarten und Photographien, zum Teil aber auch seltene und unbekannte, offenbar private Photographien von Erich und Mathilde Ludendorff zum Verkauf angeboten. Die Herkunft derselben wurde nicht angegeben. Es erscheint nicht ausgeschlossen, dass es sich sich um die recht umfangreiche Lichtbild-Sammlung eines vormaligen Ludendorff-Anhängers, bzw. Ludendorff-Verehrers gehandelt hat.

Da es sich vielleicht um eine recht vollständige Sammlung handelt, die aufgrund der Zusammenstellung auch etwaige Rückschlüsse auf den Sammler und damit auf die Entstehungsumstände mancher Fotografien erlauben könnte, soll dieses Konvolut hier im folgenden chronologisch für sich dokumentiert werden, ohne zunächst mit Fotografien anderer Herkunft vermischt zu werden.

Da sich darunter auch viele seltene Fotografien offenbar von der Erzieher- und Rednertagung in Tutzing Ende Juli, Anfang August 1937 finden, sollen zu diesen beiden Tagungen auch zugleich noch weitere Mitteilungen aus den Quellen gegeben werden. - Die Schwerpunkt-Jahre des folgenden Beitrages sind - entsprechend der Fotografien des Konvoluts - die Jahre 1924, 1933, 1935 und 1937.

Es waren 2012 vom Anbieter mehrere Fotografien auf einem Link eingestellt worden, diese nicht mehr vorhandenen Internetseiten werden im folgenden mit römischen Zahlen gekennzeichnet. - - - Es findet sich in dem Konvolut zunächst die Postkarte eines schon in einem früheren Beitrag eingestellten bekannten Gemäldes Erich Ludendorffs aus dem Ersten Weltkrieg (über Karten gebeugt) (VII). Sodann eine wohl eher seltene Photographie Erich Ludendorffs sitzend in Uniform mit Generalstabsstreifen (VII). 

1924 (?) - Erich Ludendorff in Schleswig-Holstein (?)

Abb. 2: Erich Ludendorff , eventuell zusammen mit Ernst von Reventlow (?) in Schleswig-Holstein (?), etwa 1924 (?)
Sodann findet sich eine sicher seltene Photographie  (VIII, hier Abb. 2) von Erich Ludendorff in Zivil in Mantel und mit Hut neben einem Mann mit Melone. Handelt es sich bei dem letzteren um den Reichstagsabgeordneten Ernst von Reventlow (1869-1943), der vermutlich auch in den Abbildungen 28 und 29 eines anderen Blog- Beitrages abgebildet ist? Die Aufnahme ist in freier, offener, flacher, etwas welliger Landschaft entstanden. Es mag nicht ausgeschlossen sein, dass es sich um einen Ort in Ostholstein handelt. Ernst von Reventlow war ja in Schleswig-Holstein beheimatet. Beide arbeiteten von 1923 bis 1925 zusammen. Ludendorff steht mit dem Mann in Melone vor einer merkwürdigen Art von Denkmal, einem viereckigen, eingetieften Monument oder Brunnen auf einer Anhöhe in der Landschaft. Ganz hinten könnte auch eine Personengruppe locker in Formation und in Unifrom "angetreten" sein.

Auf den folgenden fünf Photographien (Abb. 3 - 7) sind die Menschen "sommerlicher" gekleidet. Sie entstanden womöglich alle auf derselben Veranstaltung, von der aber einstweilen ebenfalls weder Zeit noch Ort bekannt sind. Auf allen fünf scheint Ludendorff gleich bekleidet zu sein.

Abb. 3: Ludendorff spricht mit angetretenen Angehörigen eines Kampfbundes (0) 
Ludendorff in Zivil und Hut begrüßt angetretene junge Männer in Zivil und Kampfbund-Uniformen (0) (Abb. 3).

Abb. 4: Ludendorff spricht mit einem Herren am Rande einer Veranstaltung (4) 
Ludendorff mit Spazierstock und Hut spricht mit einem Mann am Rande einer Veranstaltung (IV) (hier Abb. 4).

Abb. 5: Erich Ludendorff spricht, wohl frühe 1920er Jahre (in Ostpreußen?)
Ludendorff in Zivil spricht auf einem Podest, im Hintergrund Birken (IIIII), hier Abb. 5 - 7).

Abb. 6: Erich Ludendorff spricht, wohl frühe 1920er Jahre


Abb. 7: Erich Ludendorff spricht, wohl frühe 1920er Jahre
Es finden sich dann darunter die bekannten Photographien "Ludendorff verlässt nach dem Urteil das Verhandlungsgebäude 1. IV. 24" (2 Fotos, Postkarten) (V), die hier nicht eingestellt werden brauchen.

Abb. 8: Erich Ludendorff im Mantel mit Hut vor einer Efeuwand
Eine Porträt-Photographie Ludendorffs findet sich darunter in Zivil in Mantel mit Hut, vielleicht zu ähnlicher Gelegenheit entstanden wie Abbildung 2 (VI, hier Abb. 8).

Ab 1933 - Das Haus in Tutzing

Es finden sich dann mehrere Postkarten oder Photographien von dem Wohnhaus Erich und Mathilde Ludendorffs in Tutzing, das sie seit Anfang 1933 bewohnt haben, und wo in den 1930er Jahren auch Tagungen und Versammlungen stattgefunden haben.

Abb. 9: Blick vom Haus Ludendorff in Tutzing auf den Starnberger See und die Alpen (2)
So ein Photo, das den "Blick vom Haus Ludendorff" auf den Starnberger See zeigt (II, Abb. 9).
Abb. 10: Gartenseite des Hauses Ludendorff in Tutzing mit antiker Statue im Vordergrund (2)
So eine Photografie, das im Vordergrund eine griechische Statue zeigt.

Abb. 11: Eingangsbereich des Hauses Ludendorff in Tutzing mit Brunnen ("Im Garten Ludendorff") (5)
Und eine, die den Eingangsbereich des Hauses zeigt mit dem dortigen Brunnen.

9. April 1935 - Der 70. Geburtstag Erich Ludendorffs

Mehrere Photographien, entstanden auf der Feier des 70. Geburtstages von Erich Ludendorff, sind schon in einem früheren Beitrag verwendet worden (dort die Abbildungen 13, 14 und 16, das sind: von Blomberg und Ludendorff vor aufgestelltem Rundfunkmikrofon [X], von Blomberg, von Fritsch und Ludendorff vor aufgestelltem Rundfunkmikrofon [X], Mathilde und Erich Ludendorff, sowie im Vordergrund aufgestelltes Rundfunkmikrofon [X], Erich Ludendorff in Uniform und Mathilde Ludendorff auf der Gartenterrasse [VI]). Hier sei nur eine weitere Photographie, offenbar von diesem Tag eingestellt (Abb. 12).

Abb. 12: Erich Ludendorff in Uniform mit Papier in der Hand spricht mit einem Mann auf seiner Gartenterrasse in Tutzing (wohl 9.4.1935) (VI)
Erich Ludendorff in Uniform mit Papier in der Hand spricht mit einem Mann auf seiner Gartenterrasse (VI).

Abb. 21: Erich und Mathilde Ludendorff steigen in einen Wagen ein, außerdem Asko oder Hanno von Kemnitz (III)

28. bis 30. Juli Erzieher-Tagung in Tutzing

Über die Tagung in Tutzing vom 2. bis 5. August schreibt Erich Ludendorff im Tagungsbericht, anknüpfend an seine Aussprache mit Adolf Hitler vom 30. März 1937 (2, S. 383):
Gleich nach der Besprechung am 30. 3. beschloss die Schöpferin Deutscher Gotterkenntnis, Frau Dr. Mathilde Ludendorff, am 28., 29., und 30. 7. für Erzieher, am 2., 3., 4. und 5. 8. für Deutsche, die andere Volksgeschwister in geschlossenen Zusammenkünften in kleineren oder größeren Kreisen zu den Werken über Deutsche Gotterkenntnis hinführen wollen, Tagungen abzuhalten, damit für Deutsche Gotterkenntnis so gewirkt werden kann, wie es dieser voll entspricht. Freudig pflichtete ich bei.
In der Folge vom 20. Mai 1937 findet sich die "Bekanntmachung" von Erich Ludendorff, dass die "Deutsche Gotterkenntnis (Haus Ludendorff)" nach einem Erlass des Reichs- und des Preußischen Ministers des Innern an die nachgeordneten Behörden, Gemeinden, Gemeindeverbände und sonstige Körperschaften des öffentlichen Rechtes vom 8. Mai 1937 "zu den in Abs. 3a des RdErl. v. 26. 11. 1936 (...) erwähnten Weltanschauungsgemeinschaften" gehört, "deren Eintragung in amtliche Listen, Register usw. in gleicher Weise wie bei den Religionsgesellschaften auf die Erklärung des Beteiligten hin erfolgen muss." Und darunter setzt Mathilde Ludendorff die "Bekanntmachung" (S. 153):
1. Vom 28. bis 30. 7. 1937 werde ich in Übereinstimmung mit dem Feldherrn an mich herangetragenen Bitten entsprechen und für Lehrer und Erzieher, die, auf dem Boden der Deutschen Gotterkenntnis meiner Werke stehend, Unterricht in Deutscher Lebenskunde nach dem im Jahre 1931 erschienenen Lehrplan erteilen möchten, eine dreitätige Zusammenkunft in Tutzing abhalten. (...) Kenntnis des Buches "Des Kindes Seele und der Eltern Amt" wird bei meinen Vorträgen und der Aussprache vorausgesetzt.

2. Nach einer Pause von 2 Tagen wird dann vom 2. bis 5. 8. eine viertätige Zusammenkunft mit Rednern stattfinden, die Vorträge zur Einführung in die Gotterkenntnis meiner Werke halten wollen. Es ist natürlich Voraussetzung, dass sich die anmeldenden Redner bereits als zur Gotterkenntnis zugehörig angemeldet haben, dem Verlage bzw. seinen Generalvertretern und der Zweigstelle bekannt sind und die Notwendigkeit einsehen, dass der Inhalt ihrer Vorträge der Genehmigung bedarf. Die Auswahl der Redner behält sich der Feldherr vor.
Abb. 22: Erich Ludendorff steigt in einen Wagen ein, daneben Asko oder Hanno von Kemnitz
In seinen Lebenserinnerungen berichtet Erich Ludendorff ausführlich um die Vorgänge rund um die Morddrohungen gegen ihn und seine Frau im Zusammenhang mit der Landesverrats-Affäre des Sommers 1937 aus den Kreisen der NSDAP heraus, initiiert von Adolf Hitler selbst und von Joseph Goebbels (siehe auch die entsprechenden Beiträge hier auf dem Blog). Dann schreibt er über die beiden Tagungen (III, S. 183):
Mitten in diesem Ringen konnte meine Frau in Tutzing die von ihr beabsichtigten Tagungen für Erzieher und Redner der "Deutschen Gotterkenntnis (Ludendorff)" abhalten. 
Die Vorträge Mathilde Ludendorffs auf dieser Erziehertagung wurden wenig später in der Schrift "Unsere Kinder in Gefahr" veröffentlicht. Die Vorträge Mathilde Ludendorffs auf der Rednertagung sind für viele Jahrzehnte nur als Manuskript von Redner zu Redner weiter gereicht worden. Eine allgemeine Veröffentlichung war nicht erwünscht. (Wohl weil die Zuhörerschaft sonst die Redner zu leicht an den Maßstäben dieses Manuskriptes hätte messen können.)

Abb. 23: Mathilde Ludendorff steigt aus einem Wagen aus (IV)
Aus Anlass dieser beiden Tagungen sind wohl die folgenden Lichtbilder entstanden (Abb. 21 - 24): Erich und Mathilde Ludendorff steigen in einen Wagen ein, im Hintergrund Sohn Asko oder Hanno von Kemnitz (III, hier Abb. 21). Erich Ludendorff steigt in einen Wagen ein, im Hintergrund Stiefsohn Asko oder Hanno von Kemnitz (VII, Abb. 22). Auf Abbildung 23 steigt Mathilde Ludendorff aus einem Wagen aus, ein Herr hält ihr die Tür auf (IV). Diese Fotografien sind zum Teil auch enthalten in der Zeitschrift "Quell" vom 20. August 1937. Dort heißt es als Erläuterung zu diesen Lichtbildern:
Die Schöpferin der Deutschen Gotterkenntnis Frau Dr. Ludendorff hielt in Tutzing, dem idyllischen Ort am Starnberger See, vom 28. - 30. 7. und vom 2. - 5. 8. 37 Tagungen ab.

Abb. 24: Erich Ludendorff begrüßt von einem Herren (Franz August Stötzer?), dahinter Mathilde Ludendorff und ein Wagen (VII)
Womöglich handelt es sich bei dem Herren rechts auf Abb. 24 auch um einen engeren Mitarbeiter im Verlag (Franz August Stötzer?). In dem Tagungsbericht, der kurz danach in der Zeitschrift erschien, schreibt Erich Ludendorff, nachdem er über den Inhalt der Vorträge Mathilde Ludendorffs auf der Erziehertagung berichtet hatte (s. "Unsere Kinder in Gefahr") unter anderem (S. 385):
Fragen, die die Anwesenden stellten und die Philosophin beantwortete, zeigten die rege Anteilnahme und das Verständnis, mit denen die Zuhörer den Ausführungen (...) gefolgt waren. Der dritte Tag war der Aussprache der Erzieher über den "Lehrplan für Lebenskunde" gewidmet. (...) Eine besondere Aufmerksamkeit wurde den Lehr- und Lesestoffen für diese Kinder geschenkt. 30 Lehrer erklärten sich bereit, an dem Sammeln geeigneter Lehr- und Lesestoffe mitzuwirken.
Der hierfür gesammelte Unterrichtsstoff wurde später veröffentlicht.

2. bis 5. August 1937 - Redner-Tagung in Tutzing

Über die Rednertagung berichtet Erich Ludendorff unter anderem:
Die zweite Tagung galt denen, die im Rahmen des Verlages andere Deutsche in Deutsche Gotterkenntnis einführen wollen. 
Von sechs Vorträgen berichtet Erich Ludendorff berichtet,
die den Deutschen zugehen werden, die im Rahmen des Verlages wirken wollen.
Abb. 13: Mathilde Ludendorff und Erich Ludendorff mit Blumenstrauß vor der Wohnungstür ihres Hauses
Es war also nicht geplant, diese Vorträge der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es handelte sich um die bis heute nur als 100-seitiges Manuskript gedruckten "Richtlinien für die Redner". Über die darin enthaltenen Vorträge schreibt Erich Ludendorff:
In atemloser Stille lauschten die Zuhörer den einzelnen Vorträgen und Weisungen. Sie herrschte auch, wenn die vortragende Deutsche Frau ihre Ausführungen schloss. Nichts machte eindringlicher als diese Stille und die tiefe Ergriffenheit, die empfindbar war, das Unwesen des Beifalls bei Vorträgen fühlbar. (...)
Der letzte Tag der Tagung, der 5. 8., war eine besondere Feierstunde. Frau Dr. Mathilde Ludendorff (...) sprach dann zu den Zuhörern, wie sie zu Deutschen sprechen würde, die durch sie zu den Werken Deutscher Gotterkenntnis hingeführt werden sollten. Sie hatte Einzelgebiete aus ihrem Werke "Das Gottlied der Völker. Eine Philosophie der Kulturen" gewählt.(...) Sie sprach in ihrer vollendeten Weise in zwei Vorträgen, die auch gedruckt werden, über: "Die Menschenseele als Hort der Kultur" und "Der Sturz der Religionen und der Sieg der Erkenntnis".
Hierbei handelt es sich um die Vorträge, die in der Schrift "Höhenwege und Abgründe" veröffentlicht wurden.

Abb. 14: Mathilde und Erich Ludendorff vor der Wohnungstür ihres Hauses
In seinen Lebenserinnerungen schreibt Erich Ludendorff über die Rednertagung höchstens wenige Wochen danach (Bd. III, S. 183):
Ich habe ganz besonders nur Vorträge in mäßigem Umfange gewünscht. Einmal, weil der Redner dann eindringlicher sprechen kann, und dann, um nicht in nationalsozialistischen Kreisen und auch bei dem Führer und Reichskanzler Eifersucht zu erregen. Mir liegt an äußerem Zulauf nichts, sondern nur an innerer Festigkeit der sich zur Deutschen Gotterkenntnis Bekennenden.
Auch sagte er in einer Ansprache (2, S. 283):
Nicht weil ich "im Banne meiner Frau stehe", sondern um nach meinem ernsten Ringen nach Klarheit über die Ursachen des Zusammenbruchs am Ausgang des Weltkrieges und über die Notwendigkeit, solches Unheil durch eine unantastbare Grundlage für die Lebensgestaltung des Einzelnen und des Deutschen Volkes für die Zukunft auszuschließen, trete ich für die rettende Tatsächlichkeit Deutscher Gotterkenntnis ein. (...) Die Philosophie ist durch Mathilde Ludendorff keine Teilwissenschaft geblieben, sie wurde durch sie zur Vollendung geführt und erhielt dadurch die weltanschauliche und lebensgestaltende Kraft für die, die die große Gabe nehmen, so wie sie ist.
Ein Zeugnis für einen bald nach dieser Tagung abgehaltenen Vortrag in Freudenstadt findet sich in Form einer Eintrittskarte, die Anfang 2017 auf Ebay zum Verkauf angeboten wurde (Abb. 14a).

Abb. 14a: Vortrag in Freudenstadt am 25. September 1937 von Rechtsanwalt Erich Siegel - "Lebensgestaltung des Volkes nach Deutscher Gotterkenntnis"
Der darin erwähnte Vortragende, Rechtsanwalt Erich Siegel aus Geißlingen, hatte schon am 1. Februar 1935 einen Vortrag mit dem Titel "Rasseerwachen und Deutsche Gotterkenntnis" in Bremen "in der Union" gehalten. Er war veranstaltet worden von der Ludendorff-Buchhandlung in Bremen. Am 13. September 1935 hatte er dort "im Casino" einen Vortrag zum Thema gehalten "Was setzt Ludendorff an die Stelle des artfremden Christentums?" (s. Fritz Peters "Bremen 1933 bis 1945 - Eine Chronik. Dogma 2012, S. 72, 86, s. Google Bücher). Siegel war spätestens seit 1934 ein Autor des Ludendorff-Verlages. Der in der Eintrittskarte (Abb. 14a) angegebene "Sternensaal" in Freudenstadt hatte 300 Plätze (KinoWiki).

Ob nun die beiden Abbildungen 13 und 14 - Mathilde Ludendorff und Erich Ludendorff - mit Blumenstrauß in der Hand -  vor ihrer Wohnungstür in Tutzing (I, Abb. 13, sowie VIII, Abb. 14) Ende Juli, Anfang August 1937 oder am 3. Oktober 1937 entstanden sind, muss einstweilen offen bleiben. (Mathilde Ludendorf bezeichnete sich am 3. Oktober 1937 als übernächtigt, da die todbringende Krankheit Erich Ludendorffs schon zwei Tage zuvor sich angekündigt hatte, vielleicht findet sich das auf Abbildung 14 wieder.)

3. Oktober 1937 - Die Feier des 60. Geburtstages Mathilde Ludendorffs

Die Fotografien Erich Ludendorffs auf der Gartenterrasse des Hauses in Tutzing werden entstanden sein am 3. Oktober 1937, als der 60. Geburtstag Mathilde Ludendorffs daselbst gefeiert wurde und als Erich Ludendorff dazu eine Ansprache hielt. Zu diesem Tag ist hier auf dem Blog schon ein Beitrag erschienen (8) und wird zeitgleich noch ein weiterer erscheinen (9). Es fällt auf, dass im Konvolut aus diesem Anlass keine Fotografie von Mathilde Ludendorff enthalten ist, obwohl doch sie die Gefeierte war.

Abb. 15: Erich Ludendorff mit Stiefsohn (Hanno oder Asko von Kemnitz) und einem älteren Herren
Auf Abbildung 15 ist Erich Ludendorff zu sehen mit einem der Söhne Mathilde Ludendorffs (wohl Hanno von Kemnitz) und einem älteren Herren, der ihn womöglich zu sprechen wünschte (III).

Abb. 16: Erich Ludendorff, offenbar im Gespräch mit einem seiner beiden Stiefsöhne
Erich Ludendorff im Gespräch mit einem Mann auf der Gartenterrasse seines Hauses, wohl ebenfalls Hanno von Kemnitz (I, Abb. 16). Dann folgen vier Photographien von einer Ansprache Erich Ludendorffs. Es ist nahe liegend, dass sie alle vier bei gleicher Gelegenheit entstanden sind (Abb. 17 - 20) (IVIII).

Abb. 17: Erich Ludendorff spricht (auf der Gartenterrasse seines Hauses in Tutzing)

Abb. 18: Erich Ludendorff spricht (auf der Gartenterrasse seines Hauses in Tutzing) 


Abb. 19: Erich Ludendorff spricht (auf der Gartenterrasse seines Hauses in Tutzing)


Abb. 20: Erich Ludendorff spricht (auf der Gartenterrasse seines Hauses in Tutzing) 
Eine bekanntere Photographie, die - so die Angabe - entstanden ist, als Ludendorff in seiner Ansprache die Worte sagte "Ich stelle fest, der 'Osservatore Romano', das Blatt des Papstes, lügt!" befindet sich auch in der Sammlung (III, IV), braucht aber hier nicht eingestellt zu werden.

Abb. 25: Erich Ludendorff, wohl zusammen mit seiner Tochter Ingeborg und mit Mathilde Ludendorff
Es findet sich dann noch eine Photographie, die aus weiterer Entfernung gemacht worden ist und offenbar Erich Ludendorff bei einem Spaziergang zeigt, begleitet links und rechts von je einer Dame, wahrscheinlich seine Stieftochter Ingeborg und ihre Mutter Mathilde Ludendorff (5, Abb. 25). Außerdem findet sich noch eine weitere Porträtaufnahme Erich Ludendorff in der Sammlung (VI), sowie ein schon bekanntes von Erich und Mathilde Ludendorff in München, das wohl eines der letzten Lebendfotos von Erich Ludendorff war (IV). Außerdem findet sich eine Photographie von der Aufbahrung des Sarges Ludendorffs im Dezember 1937 (0).

Es wäre gut, wenn sich Leser melden würden, die etwas über den Entstehungsort und die Entstehungszeit vieler hier eingestellter Fotografien sagen können. - Abschließend seien noch Abbildungen der Hefte eingestellt, in denen die Vorträge dieser Tagungen veröffentlicht wurden.

Veröffentlichung der Tagungsbeiträge von 1937

Abb. 26: Mathilde Ludendorff - "Unsere Kinder in Gefahr" - Vorträge der Erziehertagung, Ende Juli 1937
Es wäre interessant zu erfahren, in welcher Stückzahl die "Richtlinien" (für Redner) erschienen sind.

Abb. 28: Mathilde Ludendorff - "Richtlinien - gegeben auf der Tagung in Tutzing 1937" (für Redner)
Sie sind offensichtlich nicht für den allgemeinen Buchhandel erschienen und tauchen deshalb auch nur ganz vereinzelt einmal im Antiquariatsbuchhandel auf. In deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken sind sie gar nicht vorhanden. Sie wurden bis heute unter den Rednern selbst weitergegeben, hatten also bis heute fast den Status einer "Geheimschrift".

Abb. 27: "Höhenwege und Abgründe" - Zwei Vorträge Mathilde Ludendorffs (1937)

Nur die letzten beiden - beispielhaften, einführenden - Vorträge der Redner-Tagung erschienen noch im gleichen Jahr in einer Schrift, betitelt "Höhenwege und Abgründe".
___________________________________
  1. auf Weitze.net; die damaligen URL's: 0IIIIIIIVVVIVIIVIIIIXX
  2. Ludendorff, Erich: Tutzinger Tagungen für Deutsche Gotterkenntnis. In: Quell - Ludendorffs Halbmonatsschrift, Folge 10, 20.8.1937, S. 383-389 
  3. Hoyer, Richard: Frau Dr. Mathilde Ludendorff als Rednerin. In: Quell - Ludendorffs Halbmonatsschrift, Folge 13, 5.10.1937, S. 505 - 508
  4. Ludendorff, Mathilde: Unsere Kinder in Gefahr. 6 Vorträge, gehalten auf der Erziehertagung in Tutzing, 28. bis 30. Heuerts 1937. Ludendorffs Verlag, München 1937 (Scribd); 1938 (13. - 17. Tsd.)
  5. Ludendorff, Mathilde: Richtlinien gegeben auf der Tagung in Tutzing vom 2. bis 10. Ernting 1937. ohne Verlag, 1937. Einband: Leinen. Beschreibung: Maschineschrift, Großf..; auch unter dem Titel "Richtlinien für die Redner" in gelben Papierumschlag [als Schreibmaschinen-Manuskript in Antiqua] (100 S.)
  6. Ludendorff, Mathilde: Höhenwege und Abgründe. Zwei Einführungsvorträge in Deutsche Gotterkenntnis, gehalten auf der Tagung in Tutzing vom 2. - 5. Erntings 1937. Ludendorffs Verlag, München 1937; 1938 (11. - 15. Tsd.) 
  7. Ludendorff, Mathilde: Vorträge zur Hochschulwoche 1955 für Gotterkenntnis (L). Verlag Hohe Warte, Pähl 1955 (123 S.)
  8. Bading, Ingo: "Ein Jahrhundert nach meinem Tode ..." Das "Vermächtnis" Mathilde Ludendorffs (1937 / 1966). Studiengruppe Naturalismus, 9. Dezember 2012, http://studiengruppe.blogspot.de/2012/12/ein-jahrhundert-nach-meinem-tode.html
  9. Bading, Ingo: Die letzte Ansprache Erich Ludendorffs am 3. Oktober 1937. Studiengruppe "Naturwissenschaftsnahes Philosophieren seit 1900", 7. Mai 2016, http://studiengruppe.blogspot.de/2016/05/die-letzte-ansprache-erich-ludendorffs.html
  10. Siegel, Erich (Rechtsanwalt): Die deutsche Frau im Rasseerwachen.  Ihre Stellung im Recht und ihre Aufgabe im Staat. Ludendorffs-Verlag, München 1934 [Heft 1 der 1.Schriftenreihe]
  11. Siegel, Erich (Rechtsanwalt): Die rechtliche Stellung des unehelichen Kindes und seiner Eltern. Ludendorffs-Verlag, München 1935 [7. und 8. Heft der 2. Schriftenreihe]
  12. Siegel, Erich: Zehn Jahre Ringen - Zum Geburttag des Feldherrn.

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