Fühlungnahme zwischen NS-Parteikreisen und Erich Ludendorff nach dem März 1937
Die Frage, welche politische, weltanschauliche und kulturgeschichtliche Bedeutung den Personen Erich und Mathilde Ludendorff in der deutschen Geschichte während der Zeit des Nationalsozialismus zuzusprechen ist, ist jüngst
auch von Charlotte Knobloch wieder aufgeworfen worden (6). Sie ist von der Geschichtswissenschaft bisher nur ansatzweise gründlicher aufgearbeitet worden. Dies gilt insbesondere für die Frage, ob Erich und Mathilde Ludendorff dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus zuzurechnen sind oder nicht (1, 6). In vielen Bereichen mußte man sich bezüglich dieser Fragen an die Veröffentlichungen Erich und Mathilde Ludendorffs selbst halten, ohne Bestätigungen oder Falsifizierungen der dortigen Angaben durch unabhängig gewonnene Quellen und Dokumente erhalten zu können. Dieser Umstand ändert sich aber in den letzten Jahren immer mehr dadurch, daß ständig neue Dokumente aus jener Zeit bekannt und ausgewertet werden.
So wurden vor einigen Jahren die zahlreichen, offenen, ausgesprochen regimekritischen Eingaben Erich Ludendorffs an den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg während des Jahres 1933 im persönlichen Nachlaß von Adolf Hitler in Moskau entdeckt (2). Und sie bestätigen im Wortlaut die Richtigkeit des Abdrucks derselben Dokumente im Anhang des dritten Bandes der Lebenserinnerungen Erich Ludendorffs (3). Auch der sich über Monate hinziehende enge Kontakt zwischen dem Regimekritiker Ludwig Beck und Erich Ludendorff ist inzwischen ausgewertet und aufgearbeitet worden (9). Eine Anfang Mai 2009 über Ebay zum Verkauf gelangte Sammlung von Briefen bringt nun weitere, unabhängige Bestätigungen der Angaben in den Lebenserinnerungen Erich Ludendorffs und erläutert diese an einem Beispiel. Auf diese neuen Dokumente hinzuweisen und sie in den zeitgenössischen Kontext einzuordnen, soll der vorliegende Beitrag dienen.
Der 9. November 1933
In seinen Lebenserinnerungen schreibt Erich Ludendorff über den 9. November 1933, nachdem er darüber berichtet hatte, wie sein Tannenbergbund und seine Wochenzeitung "Ludendorffs Volkswarte" von den neuen Machthabern verboten worden waren (3, S. 54):
Während ich mit der Umgestaltung des Verlages und namentlich mit den innerpolitischen Verhältnissen im Reich sowie meiner fortschreitenden Arbeit für den "Am Heiligen Quell" voll beschäftigt war, fand nun auch die erste offizielle Feier des 9. 11. 23 statt. Dieser Tag jährte sich im Jahre 1933 zum zehnten Mal. Mit Befremden hörte ich, daß der Zug vom Bürgerbräukeller zur Feldherrnhalle wiederum dargestellt werden sollte. Dieser Zug war lediglich auf mein Wollen hin entstanden. (...)
Es erschien mir wie eine Ironie, daß die jetzigen Machthaber nun gerade diesen Zug in Erinnerung bringen wollten, obschon ich selbstverständlich nicht daran teilnehmen konnte. Mir erschien auch die Durchführung dieses Zuges, der am 9. 11. 23 so ernst beendet wurde, nicht richtig. Angemessen erschien mir eine würdige Feier an der Feldherrnhalle. Mein Fehlen an dieser Feier erregte natürlich Aufsehen, denn viele Deutsche ahnten nicht, welche Stellung ich gegenüber dem Nationalsozialismus zu nehmen gezwungen war. Viele empfanden mein Fehlen zwar tief schmerzlich, wie ich aus Briefen und Gesuchen entnahm, doch war mir meine Haltung vorgeschrieben.
Ludendorff schreibt dann auch noch von diversen "Lügen" über sein Handeln am 9. November 1923, die aus diesem Anlaß in nationalsozialistischen Kreisen ausgegeben wurden. Und er schreibt dazu:
Es war mir im höchsten Maße widerlich, das alles zu vernehmen, und erregte auch natürlich den Unwillen nicht nur von meinen Freunden, sondern auch bei alten Nationalsozialisten, die mir - der Haltung der Partei zuwider - nach wie vor warme Verehrung entgegenbrachten. (...) Tief bedauerlich war es nur, daß von seiten der Partei nicht gegen diese Lügen eingeschritten wurde.
Ein solcher "alter Nationalsozialist", der ihm "warme Verehrung" entgegenbrachte, war nun laut der neu bekannt gewordenen Dokumente auch der Leibwächter Adolf Hitlers an diesem 9. November 1923. Allerdings näherte sich auch er an Erich Ludendorff offenbar erst im Sommer 1937 wieder an.
Neue Dokumente
Es entstand also 1933 der alljährlich wiederholte Kult um den "Marsch zur Feldherrnhalle" vom
9. November 1923. Das
Foto in Abb. 1 zeigt die Teilnehmer eines solchen Gedenkmarsches: Links von Adolf Hitler stehen in der ersten Reihe Dr. Weber und Hermann Göring, rechts von Adolf Hitler sein damaliger Leibwächter
Ulrich Graf. Dieser heute ganz unbekannte
Ulrich Graf (1878-1950) und sein Briefwechsel mit Erich und Mathilde Ludendorff in den Jahren 1937 und 1938 ist Thema des vorliegenden Beitrages.
"Nicht schießen, hier ist Exzellenz Ludendorff!" (1923)
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Abb. 1: Gedenkmarsch zum 9. November in München |
Ulrich Graf soll kurz bevor während des "Marsches zur Feldherrnhalle" am 9. November 1923 die Gewehrsalve gegen den von Adolf Hitler und Erich Ludendorff angeführten Zug losgebrochen sei, gerufen haben: "Nicht schießen, hier ist Exzellenz Ludendorff!" Wie über alles bei diesem Ereignis gibt es auch von diesem Ruf verschiedene Versionen. Dieser Ruf wurde aber von den absperrenden Landespolizisten nicht beachtet, sie schossen dennoch ihre Gewehrsalve. Ulrich Graf soll dabei Adolf Hitler mit seinem Körper gedeckt haben und soll dabei von mehreren Gewehrkugeln schwer verwundet worden sein. Dadurch soll er Adolf Hitler das Leben gerettet haben.
Eine noch vergleichsweise zeitnahe Schilderung der Ereignisse hat Alfred Rosenberg 1928 gegeben, sicherlich autorisiert von Hitler (7, S. 60f):
Als ich am Standquartier Hitlers und Ludendorffs ankam, hatten sich die Kolonnen schon gebildet. Ludendorff drängte zum Abmarsch und setzte sich mit Hitler an die Spitze.
In breiter Front ging es in die Stadt, bejubelt von ganz München. Vom Rathaus flatterten die schwarzweißrote und die Hakenkreuzfahne; die Hauptstraßen waren bunt von Flaggen wie noch nie. Bald bogen wir in die Residenzstraße ein. Vor uns gingen zwei Oberländler und schwenkten die schwarzweißroten Fahnen. Etwa hundert Schritt vor der grünen Schützenkette mit Maschinenpistolen zerbrach ein Fahnenschaft. .. Wir kamen näher. Die erste Linie der Polizei senkte die Gewehre. Dann fiel ein Schuß, gleich darauf setzte ein Geknatter ein. Der rechte Fahnenträger sank zusammen, bedeckt vom schwarzweißroten Tuch. Hitlers Begleiter erhielt vier Schüsse, im Fallen zog er Hitler mit sich mit einer Kraft, daß diesem der Arm aus dem Gelenk sprang. Ludendorff war aufrecht durch die Ketten gegangen.
Man merkt, wie hier das Verhalten Hitlers, nämlich - obwohl unverletzt - nicht wie Ludendorff aufrecht weitermarschiert zu sein, möglicherweise versucht wird, mit etwas drastischen Mitteln zu rechtfertigen. Die vier Schüsse in den Leib seines Begleiters hat man aber sicherlich nicht erdichten können. Sie werden wohl der Wahrheit entsprechen.
Während des Prozesses gegen Hitler und Ludendorff sagte auch Ulrich Graf aus, was das Witzblatt "
Simplizissimus" in seiner Ausgabe vom 1.4.1924 zur Veröffentlichung eines Gedichtes veranlaßte (Abb. 1a).
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Abb.2: Ulrich Graf |
Am 30. März 1937 hatte schließlich die von der Wehrmachtführung schon seit Jahren gewünschte Aussprache zwischen Adolf Hitler und Erich Ludendorff im Wehrkreiskommando München stattgefunden. Auf ihre Vorgeschichte, ihren Ablauf und ihre Folgen kann im Rahmen dieses Beitrages nicht detaillierter eingegangen werden. Nur wenige Tage oder Wochen später nahm der durch den genannten Kult inzwischen reichsweit zu einer Legende gewordene "Begleiter Adolf Hitlers" von 1923, Ulrich Graf (siehe Abb. 1 - 3), Verbindung mit Erich Ludendorff auf. Dem Wortlaut ist zu entnehmen, daß dies offenbar nach langen Jahren des Schweigens zwischen beiden geschah. Im folgenden wird der Briefwechsel, der sich aus dieser Verbindungsaufnahme zwischen beiden - und später mit der Witwe Mathilde Ludendorff - ergeben hat.
Betont sei noch einmal, daß es in diesem Beitrag mehr um die Dokumentation dieser Briefe geht, als schon um eine vollgültige historische Einordnung derselben.
Ulrich Graf war 1935 Ratsherr der Stadt München geworden. Ein Jahr später war er sogar Abgeordneter des Deutschen Reichstages geworden. (Eines Reichstages allerdings, der ja zwischenzeitlich seiner eigentlichen parlamentarischen Funktion völlig beraubt worden war und nur noch der Akklamation des Führers diente.)
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Abb.3: Ulrich Graf |
Erich Ludendorff erhielt nun im Mai 1937 in vielleicht etwas unangemessenem Verhalten ihm gegenüber die Einladung zu einer Feier, die nun ausgerechnet zu Ehren Ulrich Grafs gefeiert wurde. Diese Einladung war aber insofern ein "Novum", als der Nationalsozialismus von Erich und Mathilde Ludendorff spätestens seit dem Jahr 1929 erbittert in der Öffentlichkeit bekämpft worden war und es seither eine tiefe, fast unversöhnliche Feindschaft zwischen den Nationalsozialisten einerseits und der Ludendorff-Bewegung andererseits gegeben hat. "Ludendorff verreckte! Mathilde verrecke!" waren Sprechchöre, mit denen die SA damals durch die Straßen gezogen war. Die Aussprache zwischen Ludendorff und Hitler am 30. März 1937 (3, S. 164 - 170) hatte also nun offenbar nicht nur innerhalb der Wehrmacht, sondern auch innerhalb verschiedener Parteikreise, die Erwartung einer Entspannung im Verhältnis zwischen der Partei und Erich Ludendorff mit sich gebracht.
Lange Jahre hatte sich Ludendorff auf die von Hitler und der Wehrmacht gewünschte Aussprache nicht eingelassen und auch den ihm von Hitler angetragenen Feldmarschallstab abgelehnt. Erst 1937, verbunden mit der Überlegung, daß nach seinem Tod die von ihm geführte Bewegung nicht mehr durch das geschichtliche Ansehen seiner Person würde geschützt werden können wie bis dahin, nahm Ludendorff etwas deutlicher als zuvor seine schroffe Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus zurück. So stellen die Ludendorffs ihre Motivlage zumindest im Jahr 1937 von sich aus in ihren Lebenserinnerungen dar.
Als Anlaß zur Kontaktaufnahme von Seiten der regionalen Parteibehörden (wohl von Seiten der Kreisleitung in Augsburg) war also gewählt worden, daß am 3. und 4. Juli 1937 in der schwäbischen Geburtsgemeinde Ulrich Grafs, in der Ortschaft Bachhagel, ein stillgelegtes Dieselkraftwerk, das zu einer "Schulungsburg" umgebaut worden war, nach Ulrich Graf benannt und eingeweiht werden sollte. Dies sollte zugleich zu Ehren des 59. Geburtstages von Ulrich Graf geschehen.
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Abb. 4: Plakette zur Ulrich Graf-Burg |
Inwieweit die Einladung zu einem so vergleichsweise untergeordneten Anlaß nicht als ein wenig "unangemessen" Ludendorff gegenüber empfunden werden mußte (auch von Ludendorff selbst natürlich), stehe hier dahin. Er hat diese Einladung jedenfalls und Ulrich Graf überhaupt in seinen Lebenserinnerungen gar nicht erwähnt.
Bachhagel liegt nun etwa 50 Kilometer nordwestlich der Stadt Augsburg. Die dortige neue "Schulungsburg" wurde ab diesem Zeitpunkt "Ulrich Graf-Burg" genannt. Auch eine Plakette wurde für diesen Anlaß hergestellt (s.
Abb. 4).
Die "Ulrich-Graf-Burg" wird eingeweiht (1937)
Heute beherbergt das damals eingeweihte Gebäude in Bachhagel eine Grundschule und das Gemeindeheim (siehe -->
hier). Die damals gegründete Schulungsburg spielt in den Lebenserinnerungen so manches Zeitgenossen eine Rolle (siehe etwa -->
hier).
Erich Ludendorff jedenfalls antwortete Anfang Juni 1937 auf die Einladung zur Teilnahme an dieser Einweihungsfeier und "Fahnenübergabe" mit dem
folgenden Brief an jenen NSDAP-Kreisleiter, der ihn eingeladen hatte:
Tutzing, den 9. 6. 37
Geehrter Herr Kreisleiter!
Nehmen Sie meinen aufrichtigen Dank für die Einladung zur Teilnahme an dem Ehrentage Ulrich Grafs. Sie wissen, wie ich diesen Deutschen Mann schätze. Aus grundsätzlichen Erwägungen halte ich mich aber von jeder öffentlichen Veranstaltung fern, da ich sonst zu stark in Anspruch genommen würde. So muß ich mich auch in diesem Fall enthalten, Ihrer Einladung zu folgen.
Ich wünsche von Herzen der Feier einen schönen Verlauf.
Mit Deutschem Gruß,
Ludendorff.
Soweit diese Antwort. Der Satz "Sie wissen, wie ich diesen Deutschen Mann schätze" ist im Original handschriftlich deutlich unterstichen. Dies muß von Empfängerseite aus geschehen sein oder von späteren Besitzern der Brieforiginale. In dieser Unterstreichung drückt sich jedenfalls ein gewisses Erstaunen über dieses Urteil aus: Es klingt aus diesem Wortlaut heraus, daß Ludendorff über Ulrich Graf noch mehr Schätzenswertes gewußt haben muß außer der Tatsache, daß Graf als Leibwächter das Leben Adolf Hitlers beschützt hat. (Der Brief trägt im übrigen den Stempel: "Kreisleitung ... ingen a.D., Eingang 10. Juni 1937".)
Ludendorff legte seinem Schreiben offenbar ein eigenhändig unterschriebenes Foto von sich selbst bei. Graf nun schrieb nach der Feier
persönlich an Erich Ludendorff den folgenden Brief:
München, den 20. Juli 1937
Euer Exzellenz!
Euer Exzellenz haben vor einiger Zeit für die in meiner Heimatgemeinde Bachhagel errichtete Schulungsburg ein Bild Eurer Exzellenz mit eigenhändiger Unterschrift gegeben, wofür ich herzlichen Dank sage.
Am 4. Juli 1937 wurde durch eine Fahnenübergabe die Burg durch mich Ihrer Bestimmung übergeben. Bei dieser Gelegenheit sprach ich zu rund 20 000 Volksgenossen und ich erlaube mir, Eurer Exzellenz den genauen Wortlaut meiner Rede, die in Stenogramm festgehalten wurde, zu übergeben.
In unauslöschlicher Dankbarkeit und Verehrung
Euer Exzellenz ergebenster
Das Manuskript der Rede ist offenbar in dem zum Verkauf angebotenen Konvolut nicht enthalten. Es ist noch zu überprüfen, ob es etwa im Ludendorff-Archiv in Tutzing vorliegt.
Erich Ludendorff dankte für die Zusendung:
Tutzing, den 21. 7. 1937
Sehr geehrter Herr Ulrich Graf !
Ich danke Ihnen die Zustellung Ihrer Deutschen Worte und begrüße es, daß die Einweihung der Burg so schön verlaufen ist.
Mit Deutschem Gruß,
Ludendorff.
Aus dem nächsten, vorliegenden Schreiben geht hervor, daß es zwischenzeitlich zu einer persönlichen Begegnung zwischen Ludendorff und Graf gekommen sein muß. Auch die führende Persönlichkeit der deutschen Geschichtswissenschaft während des Dritten Reiches, der Parteigenosse und sich öffentlich zu Ludendorff bekennende Verehrer Walter Frank, hat nach eigener Darstellung (4) im April 1937 Ludendorff in Tutzing besucht. Deshalb wird es plausibel, daß auch Ulrich Graf Ludendorff im Frühling oder Sommer 1937 in Tutzing besuchte.
"Ulrich Graf ist stets für die Wahrheit eingetreten" (August 1937)
Mitte August 1937 erschien von Erich Ludendorff die von ihm schon im März niedergeschriebene Schrift
"Auf dem Weg zur Feldherrnhalle", die seine Lebenserinnerungen an das Jahr 1923 enthält und innerhalb eines halben Jahres in etwa 60.000 Exemplaren verkauft wurde (10). In dieser Schrift schreibt er über die Zeit nach dem 9. November 1923 (10, S. 75):
Ich mußte mich sehr bald auch gegen die ebenfalls aus der Umgebung des Generalstaatskommissariats verbreitete böswillige Lüge wehren, ich hätte mich am 9. 11. zwischen Residenz und Feldherrnhalle "im Straßenschmutze herumgesielt". (...) Die Lüge war schwer aus der Welt zu schaffen. Sie wurde wiederholt. Ich klagte auch einmal, dann verschwand sie.
Und in einer - womöglich erst im Juni oder Juli nachträglich eingefügten (?) - Anmerkung setzt er dazu:
Leider wurde später von völkischer Seite auch Wahrheitwidriges verbreitet, z. B. das Feuer wäre erst eröffnet worden, als ich die Feuerlinie durchschritten hätte, oder es wäre absichtlich nicht auf mich geschossen worden, und dergleichen mehr. Auch sei ich "mit stierem Blick" durch die Feuerlinie gegangen, obschon niemand meinen Blick hat sehen können usw. usw. Auch in Schulbüchern hat solche Darstellung Eingang gefunden. Gegen diese Entstellungen wehre ich mich ebenfalls. Gern erkenne ich hier an, daß der Begleiter Adolf Hitlers, Ulrich Graf, stets für die Wahrheit eingetreten ist und ihr auch in der Presse Ausdruck gegeben hat.
Wie gesagt, wäre noch einmal genauer zu überprüfen, wann diese Anmerkung eingefügt worden ist.
Morddrohungen gegen Ludendorff (1937)
Die im folgenden ursprünglich angegebene Datierung scheint ein wenig zweifelhaft, nachdem die hier zu behandelnde Thematik in einem eigenen Beitrag genauer aufgearbeitet worden ist (9). Das muß bei Gelegenheit noch einmal genauer geklärt werden.
Am 24. September Im Sommer 1937 schreibt
Erich Ludendorff an Ulrich Graf, dessen Einfluß innerhalb der NSDAP bei derzeitigem Kenntnisstand nicht ganz leicht einzuschätzen ist. Ludendorff weist ihn darauf hin, daß die Abmachungen des 30. März 1937 zwischen Ludendorff und Hitler (3, S. 164 - 170) "sabotiert" würden. Und zwar ohne daß Minister oder führende Parteikreise demgegenüber unverzüglich einschreiten würden. Über diese Abmachungen muß er also nach diesem Wortlaut zwischenzeitlich persönlich mit Ulrich Graf gesprochen haben:
Tutzing, den 21.08.1937 (?)
Mein lieber Herr Graf!
Ich muß Ihnen mitteilen, wie in der Partei, und zwar im ganzen Reich, in unerhörtester Weise gegen mich gehetzt wird, und zwar mit der verlogenen Schmähung, ich triebe Landesverrat durch Mitteilung ans Ausland. Es soll somit das Ergebnis der Besprechung vom 30. 3. sabotiert werden. Ich habe mich an den Führer und Reichskanzler, an die Minister Frick und v. Blomberg in dieser Angelegenheit gewandt, ich halte mich aber auch für verpflichtet, Ihnen Entsprechendes mitzuteilen, weil ich mit Ihnen über meinen Eindruck über das Ergebnis der Besprechung gesprochen habe. Ich gehe alle Wege, um zu verhindern, daß römische Saboteure das Ergebnis wider den Willen des Führers und Reichskanzlers und meinerseits zerschlagen. Ich fürchte, daß Minister Heß keine klaren Weisungen gibt, die dem Ergebnis Rechnung tragen.
Mit Deutschem Gruß,
Ludendorff
Auf die Umstände, in deren Zusammenhang es zum Schreiben dieses Briefes kam, wird im 3. Band der Lebenserinnerungen Erich Ludendorffs ausführlich eingegangen (3, S. 174ff). Erich Ludendorff erhielt von verschiedenen Seiten Warnungen und Drohungen hinsichtlich eines neuen "30. Juni 1934" gegen seine eigene Person, also Morddrohungen und -warnungen.
Es ist wahrscheinlich, daß diesem persönlichen Brief
das folgende Blatt Papier beilag, von dessen Text bislang nur die Rückseite bekannt geworden ist. Es scheint sich hierbei nun im Wortlaut identisch um jenes vervielfältigte "Brieftelegramm" zu handeln, das Ludendorff damals wahrscheinlich an viele Personen sandte, und das auch im Anhang seiner Lebenserinnerungen wiedergegeben ist (3, S. 260f, Anhang 34). Es trägt den Titel "Römische Hetze" und das Datum 5. 7. 1937.
Zur Erläuterung: Adolf Hitler hatte vor den versammelten Gauleitern am 2. oder 3. Juni 1937 einen vorgeblichen "Brief Ludendorffs" vorgelesen, der ihm vom italienischen Botschafter zugespielt worden war (3, S. 175), ohne davon Ludendorff selbst Mitteilung zu machen, wie es für solche Fälle zuvor am 30. März ausdrücklich zwischen ihnen vereinbart worden war. Ohne also Ludendorff selbst die Möglichkeit zur Prüfung und Richtigstellung zu geben. Erst viele Wochen später holte das Reichskanzleramt eine Stellungnahme von Ludendorff selbst ein. Und noch viel später teilte es der Öffentlichkeit offiziell mit, daß es sich bei diesem Brief um eine Fälschung handeln würde. Das Gerücht hinsichtlich landesverräterischer Umtriebe Ludendorffs hatten zuvor aber mehrere Gauleiter weiter verbreiten können, wie es Mitteilungen aus verschiedenen Teilen des Reiches entnommen werden konnte.
Sowie Ludendorff von diesen Gerüchten erfuhr, schrieb er an Hitler und verschiedene Minister, wie schon oben in seinem Brief erwähnt. Diese antworteten wochenlang nicht auf Ludendorffs Eingaben oder sie antworteten ausweichend, hinauszögernd (3, S. 176 - 182).
Sturz von Generälen, Morde an Röhm, General Schleicher, Dollfuß, Tuchatschewski (1934 bis 1938)
Ein solches Vorgehen mit fingierten Vorwürfen war ja ein typisches von seiten diverser Geheimdienste und von Seiten von Diktatoren und Politikern, um billige Vorwände zu haben, sich mißliebiger innenpolitischer Gegner entledigen zu können, ohne mit zu großen innenpolitischen Unruhen rechnen zu müssen. Erich Ludendorff, der von der Ernsthaftigkeit der hier vorliegenden Möglichkeiten ausgehen mußte, mußte natürlich alles in seinen Kräften Stehende tun, um das Schlimmste zu verhindern.
Die "Landesverrats-Brief-Affäre" rund um Erich Ludendorff steht zwischen den Morden des Jahres 1934 (des Röhm-Putsches und der Ermordung von Engelbert Dollfuß) und der Erschießung Tuchatschewskis in der Sowjetunion im Jahr 1937 (wobei auch im Zusammenhang des letzteren Ereignisses deutsche Geheimdienste eine Rolle spielten). Sowie der Bromberg-Fritsch-Krise von 1938. Die "Landesverrats-Brief-Affäre" konnte ähnliche Zwecke verfolgt haben wie die anderen genannten Ereignisse: Eine kriegsunwillige oder -feindliche deutsche Militäropposition, die das enge Einverständnis mit Erich Ludendorff suchte (5), handlungsunfähig zu machen.
Brieftelegramm
Tutzing, den 5. 7. 1937
Die Folge 7 des "Am Heiligen Quell" ist gedruckt. Es ist mir nicht möglich gewesen, die Hetze, die im Vatikan gegen mich betrieben wird, dort noch aufzunehmen.
Ich teile folgenden Tatbestand mit:
1. In der Presse, so in der Königsberger Allgemeinen Zeitung vom 16. 6. 37, erschien nachfolgende Mitteilung:
"Nach einer sensationellen Mitteilung des 'Osservatoro Romano', des offiziösen vatikanischen Organs, soll der Zentralrat der russischen Gottlosen beschlossen haben, alle antichristlichen Werke Ludendorffs im Staatsverlag in einer Auflage von 100.000 Exemplaren herauszugeben, um sie in russischer Sprache unter den Führern der Gottlosen-Bewegung in Sowjetrußland zu verbreiten. General Ludendorff wird also, so bemerkt ironisch das Organ des Vatikans, die volkstümlichste Persönlichkeit der Sowjetunion werden."
Solches wurde auch verschiedentlich von Kanzeln in Deutschland verkündet. Die Königsberger Allgemeine Zeitung fügt hinzu, daß nach der Deutschen Rundschau in Polen hiervon in Sowjetrußland selbst nichts bekannt ist.
2. Bald darauf wird Berliner Kreisen nachfolgendes, erlogenes Machwerk zugeführt, was den Stempel der Lüge und Niedertracht auf der Stirne trägt und mir Hochverrat anlügt. Es ist ein Brief, den ich an einen Österreicher geschrieben haben soll, der aber von mir nicht unterschrieben ist, obwohl ich angeblich deutlich auf meine Frau hinweise! Er liegt auch nicht im Original vor, sondern in einer Nachübersetzung aus einer Übersetzung! Welche Wirkung er zeitigen konnte - er scheint auch nicht nur in Berlin verbreitet zu sein - zeigt die Hetze gegen mich, die ich in der letzten (7.) Folge aufdeckte. Der Brief lautet:
"Besten Dank für Ihr Schreiben. Es freut mich, bestätigt zu finden, wie begeistert Sie sich sofort dem deutschen Gedanken und dem Gedanken der Freiheit angeschlossen haben, denn in der Tat, seiner Natur nach, seinem Blute, seiner Lebenshaltung kann der Deutsche so nicht leben, kann er nicht frei denken und reden.
Das Helotentum hat dem Deutschen nie gelegen, für die Italiener und Slaven ist Knechtschaft ein Normalzustand, für den Deutschen niemals: darum wird eine Staatskunst, die die eigenen Brüder als Söldner dem Ausland zur Verfügung stellt, heute oder morgen unbedingt Schiffbruch erleiden müssen.
Weder Spanien noch Rußland können und dürfen Ziel der deutschen Staatskunst sein.
Und noch weniger kann der Italiener der Verbündete der Deutschen sein. Von den Tagen der Teutonen bis zum Verrat von 1915 zieht sich ununterbrochen die Kette des Leids, das den Deutschen aus der Berührung mit Rom und Italien wurde.
Die Ereignisse von Gudelajara zeigen, ganz abgesehen vom Charakter der Italiener, daß sich die Einstellung eines Volkes zum Kampf nicht in wenigen Jahren ändern läßt.
Sie schreiben, daß man auch in Österreich auf eine Wandlung im Reiche hofft, die sich unter dem Zeichen der Freiheit vollziehen und wahrhaft deutsch sein muß.
Wohlan, meine Frau, die Künderin einer neuen Weltanschauung und eines neuen Deutschtums, und ich werden uns freuen, mit jenen Herren in Verbindung zu treten, vorerst jedoch selbstverständlich und zweckmäßigerweise nur über Ihre Vermittlung, der Sie uns bekannt sind. Alles weitere wird sich dann schon alleine ergeben.
Es lebe die Freiheit!"
3. Am 27. 6. verbreiten die "Freien Stimmen" aus Klagenfurt unter "Berlin":
"In politischen Kreisen rechnet man, daß in den nächsten Tagen möglicherweise die Ludendorff-Bewegung verboten werden wird. Das Verbot der Dinterbewegung sei nur als ein Vorläufer zu diesem Schritt aufzufassen. (Eine Bestätigung dieser Meldung ist wohl abzuwarten. Anm. d. Red.)"
4. Am 2. 7. brachte der Vatikansender, wie mir entrüstete Volksgeschwister mitteilten, aus Rußland etwa:
"Die Komintern hätten in einer Geheimanweisung an die deutschen Kommunisten befohlen, daß diese recht zahlreich der Deutschen Gotterkenntnis (Ludendorff) beitreten sollen, weil jene Organisation am besten geeignet ist, die Einheit zwischen Staat und Kirche zu zersetzen."
Der Sender kündigte an, daß er jeden Freitag um 8 Uhr abends auf der kurzen Welle 50,50 in deutscher Sprache wiederkommt. Was kommt nun?
So die Hetze des Vatikans gegen Deutsche Gotterkenntnis. Dieses Roms, dessen Papst Nachfolger des Juden Petri sein will, der das Haupt der ersten christlichen Sekte - nach der Apostelgeschichte - war, die kommunistische Ideen verwirklichte, dieses Roms, dessen Papst ja auch nur den atheistischen Kommunismus verdammt.
Aber nichts fürchtet Rom so sehr wie Deutsche Gotterkenntnis, und darum erstrebt es, daß sie verdächtigt wird und, wenn es erreichbar ist, wieder in ihren Wegen in Deutschland behindert wird.
Dieses Spiel ist zu durchsichtig. Neulich sagte in "Der Haag" ein Vertreter des Vatikans zu einem Redner über Deutsche Gotterkenntnis, er habe recht, aber darauf komme es nicht an; die Auseinandersetzung zwischen Rom und Deutscher Gotterkenntnis wäre nur eine Machtfrage.
Ich bitte Sie, Ihren Freunden die Machenschaften Roms und die verlogenen niederträchtigen Mittel, die in seinem Sinne gebraucht werden, zu zeigen. Ich will nicht, daß das Ergebnis des 30. 3. 37 sabotiert wird.
Der Ruf Huttens gegen Romherrschaft ist auch meine Parole!
Es lebe die Freiheit!
Ludendorff.
(Bei Ebay ist offenbar die zweite Seite dieses Dokumentes zugänglich geworden. Auf der Vorderseite des Blattes dürfte der erste Teil dieses Dokumentes zu finden sein.)
"Herzlichen Dank für Ihre Glückwünsche zum Geburtstag!" (1938)
Die Landesverrats-Affäre verlief schließlich im Sande. Wenige Monate später, am 20. Dezember 1937, starb Erich Ludendorff. Ulrich Graf hatte noch Anfang Dezember, während des Krankenhaus-Aufenthaltes Ludendorffs in München angefragt, ob er Erich Ludendorff besuchen dürfe, wie aus dem folgenden Brief hervorgeht. (Adolf Hitler selbst hatte Erich Ludendorff - einigermaßen rücksichtslos, wie die Witwe berichtet - am Krankenbett besucht.) Graf sandte dann ein Beileidsschreiben, auf das
die Witwe Mathilde Ludendorff Mitte Januar 1938 folgendermaßen antwortete:
Tutzing, 15.1.1938 (?)
Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Das erschütternde Geschehen des allzufrühen Hinscheidens meines lieben Mannes ist Wirklichkeit. Tagtäglich muß dies neu begriffen werden. Nehmen Sie herzlichen Dank für Ihre warme Anteilnahme.
Ihre im Dezember ausgesprochene Bitte, meinen lieben Mann besuchen zu können, mußte wegen des Kräftezustandes abgeschlagen werden. Ich aber möchte Ihnen mitteilen, daß mein lieber Mann damals gesagt hat, er werde, wenn er nach Tutzing zurückkommt, Sie hier bei uns empfangen. Unsere Hoffnungen sind grausam zerstört worden, aber ich wollte Ihnen das doch mitteilen, weil es Ihnen wohl sicher Freude …. Es heißt auch doppelt zu kämpfen und vor allem auch die Mahnworte des Feldherrn, den „Am Heiligen Quell“ Folge 10 zu allen Gesinnungsgenossen zu tragen.
Mit deutschen Grüßen,
Mathilde Ludendorff
Diese Worte legen nahe, daß Ulrich Graf sich gegenüber Erich und Mathilde Ludendorff als Leser der Zeitschrift "Quell" bekannt haben könnte. Zum 4. Oktober 1938 gratulierte Ulrich Graf Mathilde Ludendorff zum Geburtstag. Es könnte also davon ausgegangen werden, daß dieser Kontakt ein ernsthafterer gewesen ist. Also ein Kontakt, der von Seiten Ulrich Grafs nicht nur etwa von "Karriererücksichten" geleitet gewesen sein muß. Denn nach dem Tod Erich Ludendorffs konnte es für regional angesehene Persönlichkeiten in Parteikreisen sicherlich nicht mehr unbedingt ein "Vorteil" sein, wenn sie mit der Witwe des bis zu seinem Tod so "schwierigen" Generals Ludendorff weiter freundlichen Umgang hielten. Auch dies läßt sich derzeit noch nicht abschließend beurteilen.
Mathilde Ludendorff jedenfalls antwortete:
Tutzing , 29.10.1938 (?)
Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Nehmen Sie meinen herzlichen Dank für Ihre Glückwünsche zum 4. 10. . So wie der unendlich schwere erste Geburtstag des Feldherrn nach seinem Tode durch die Freude über die Gewinnung Österreichs durch den Führer leichter gemacht wurde, so sind am 4. 10. 1938 nun die Sudetendeutschen befreit worden. Doppelt ernst gehen wir nun daran, daß die Zahl derer in dem 80-Millionen-Volk, die die Gefahr der überstaatlichen Mächte einschätzen lernen, und die zur Deutschen Gotterkenntnis finden, größer wird. Denn jeder einzelne wird hierdurch tief im völkischen Staate verwurzelt.
Mit Deutschen Grüßen
Dr. Mathilde Ludendorff
Dazu kann wohl in vorläufiger Weise angemerkt werden: Niemand, der bis zu jenem Zeitpunkt die außenpolitischen Erfolge des Nationalsozialismus bejahte, mußte deshalb auch die Methoden befürworten, mit denen diese erreicht worden waren - sowohl innen- wie außenpolitisch. Und das tut Mathilde Ludendorff in diesem Brief - wie auch sonst - nicht. Im Verweis auf die Inhalte ihres eigenen weltanschaulichen Kampfes ist sogar implizit die Ablehnung dieser Methoden enthalten. Das durfte natürlich 1938 so offen wie vor 1933 nicht mehr geäußert werden. (Man vergleiche etwa die haßerfüllten Äußerungen und Drohungen in den Tagebüchern von Joseph Goebbels gegenüber der Ludendorff-Bewegung, insbesondere auch nach dem Tod Erich Ludendorffs.)
Offenbar hatte Mathilde Ludendorff - wie zuvor ihr Mann (siehe oben) - Ulrich Graf eine Bildniskarte mit eigenhändiger Unterschrift überreicht. Auch diese
Spruchkarte ist im Konvolut enthalten:
Der gedruckte Text auf dieser Spruchkarte beinhaltet die einführenden Worte zu der Schrift Mathilde Ludendorffs "Deutscher Gottglaube" (erstmals erschienen 1928):
Froh sei die Heimkehr zu dem Deutschen Glauben,
Wer zögert oder wehwund rückwärts schaut,
Darf noch nicht heim zu ihm!
Noch ist der Markstein da er steht und zaudert,
Der heimatnächste, den die Seele wählt.
Frei laß er andere zieh'n!
Dieser Spruch richtete sich an all jene, die irgendwo zwischen ihrem vormaligen christlichen Kinderglauben und dem von Mathilde Ludendorff vertretenen nichtchristlichen Gottglauben standen. Da 1937 eine große Kirchenaustrittswelle in Deutschland begann, konnten sich von solchen Worten erneut viele Menschen angesprochen fühlen.
Insgesamt bestätigt und erläutert der hier dokumentierte Briefwechsel viele Angaben in den Lebenserinnerungen von Erich und Mathilde Ludendorff selbst. Er macht erneut auf die Stellung Erich und Mathilde Ludendorffs im Dritten Reich aufmerksam, die ganz schlagwortartig und in wohl nur sehr vorläufiger Weise als die einer "innervölkische
n Opposition" gegen den Nationalsozialismus und seiner Kriegswilligkeit gekennzeichnet werden kann. Einer Oppostion, wie man sieht, der auch verschiedene Nationalsozialisten selbst in der einen oder anderen Weise "warme Anteilnahme" entgegenbringen konnten.
(Entwurf 26.6.09, veröffentlicht 11.11.10, Ergänzungen: 25.09.11, 30.1.2013, 9.3.2013)
Literatur:
- Lindner, August (Büsum): Ludendorff - Widerstandskämpfer im Dritten Reich? Unveröffentlichtes Manuskript in dem Nachlaß des Autors. Bundesarchiv Koblenz und Landesarchiv Schleswig (Mit Briefwechseln des Autors mit den Historikern Walter Hubatsch, S. Kaehler, Egmont Zechlin und W. Foerster.)
- Eberle, Henrik: Briefe an Hitler: Ein Volk schreibt seinem Führer. Unbekannte Dokumente aus Moskauer Archiven - zum ersten Mal veröffentlicht. 2007
- Ludendorff, Erich: Vom Feldherrn zum Weltrevolutionär und Wegbereiter Deutscher Volksschöpfung. III. Band. Meine Lebenserinnerungen von 1933 bis 1937. (Notizen zum dritten Bande). Verlag Hohe Warte, Franz v. Bebenburg, Pähl 1955
- Frank, Walter: Geist und Macht. Historisch-politische Aufsätze. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1938
- Müller, Klaus-Jürgen: Generalobers Ludwig Beck. Eine Biographie. Hrsg. mit Unterstützung des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Potsdam. Ferdinand Schöningh, Paderborn u.a. 2008, 2. durchgesehene Auflage 2009
- Bading, Ingo: Charlotte Knobloch fordert Auseinandersetzung mit Mathilde Ludendorff. Auf: Gesellschaftlicher Aufbruch - jetzt, 23.8.2010
- Rosenberg, Alfred: Dietrich Eckart. Ein Vermächtnis. Verlag Frz. Eher Nachf., München 1928
- Müller, Klaus-Jürgen: Generaloberst Ludwig Beck. Eine Biographie. Schöningh, Paderborn 2007
- Bading, Ingo: Hitlers Mordpläne gegen Ludendorff im Sommer 1937. Studiengruppe Naturalismus, Teil 1, 29. 1. 2013, Teil 2
- Ludendorff, General:
Auf dem Weg zur Feldherrnhalle. Lebenserinnerungen an die Zeit des 9.
11. 1923 mit Dokumenten in 5 Anlagen. Ludendorffs Verlag, München 1937 (1. - 54. Tsd.) (156 S.); um neue Dokumente erweiterte Ausgabe: 1938 (41. - 64. Tsd.). Faksimile-Druck der Ausgabe von 1937 in: Archiv-Edition, Verlag für ganzheitliche Forschung, Viöl 1996